Beiträge von KayaFlat

    Was spricht denn dagegen, es jetzt einfach eine zeitlang laufen zu lassen? Versuchen ruhig zu bleiben und zu sehen, ob sich da von selbst etwas einpendelt.

    Eventuell morgens und abends Futter anbieten und solange zumindest eine Ration gefressen wird, nicht allzu alarmiert zu sein.

    Unsere Schatzis kriegen doch auch unterm Tag etliche "Extras", die man vielleicht gar nicht so auf dem Schirm hat.

    Ich gehe echt nicht davon aus, dass der Hund sich auf gesunheitsgefährdendes Untergewicht hungert, wenn er ansonsten gesund ist.

    Warum kann es nicht einfach Hitze und Mäkeln sein?

    Kaya ist zwar jetzt deutlich älter, aber die hat bei der Hitze regelmäßig das Frühstück ausfallen lassen. Abendessen hat sie gefressen. Lief dann an den Tagen eben auf halbe Ration. Man macht doch körperlich insgesamt auch weniger, wenn es so heiss ist.

    Sie hatte zudem immer mal wieder Mäkelphasen als Junghund.

    Wenn physiologisch alles in Ordnung ist, wird dir der Hund nicht gleich zusammenbrechen. Hunde können mit wenig Nahrung ganz gut klar kommen.

    Meine persönliche Meinung ist, dass da heute viel zu viel Gewese gemacht wird. Man meint es gut, stresst sich unglaublich und stresst damit den Hund, der dann verweigert. Ein Teufelskreis, aus dem man raus muss.

    Wer kennt denn ernsthaft einen Hund, der organisch gesund war, und trotz ausreichendem Nahrungsangebot verhungert ist?

    Paar Kilo weniger als "Idealgewicht" (auf 40 kg) sind m. E. auch nicht lebensbedrohlich.

    Er frisst ja nicht nix. Manche Hunde nehmen nicht mehr, als sie brauchen und das ist evtl. weniger als man denkt. Tendenziell sind Hunde, die nach Fütterungsempfehlung gefüttert werden, eh eher zu dick als zu dünn.

    Ich plädiere für mehr Gelassenheit und Vertrauen in die "Natur", auch wenn es sehr schwer fällt.

    Interessant.

    Kaya markiert bei einem einstündigen Spaziergang sicher auch an die 10x. Genau weiß ich es nicht, weil ich nicht mitzähle. Vor- bzw. in der Läufigkeit markiert sie deutlich mehr. Ich halte das für natürliches Verhalten, um mitzuteilen, dass man da unterwegs war, welchen Hormonstatus man grade hat usw. Die Markierung ist die Visitenkarte des Hundes und ich verstehe nicht, warum das per se prollig sein soll.

    Solange es nicht völlig aus dem Rahmen fällt oder aus dem Ruder läuft, sehe ich keinen Handlungsbedarf.

    Scharren nach dem Koten kenne ich hier auch und interpretiere da jetzt nicht viel rein.

    Da hätte ich echt viel zu tun, wenn ich das alles unterbinden wollte.

    Muss man beim Hund echt jeden Furz kontrollieren?

    Wenn es sonst läuft, häng ich mich doch nicht an solchen Kinkerlitzchen auf.

    Bei uns ist bzw. war es üblich, Handwerkern, die länger zugange sind, Getränke und ein Vesper bereitzustellen.

    Meine Mutter hat auch immer einen 20iger extra gegeben, mit den Worten:

    "Da kauft ihr euch noch a Seidla Bier."

    Hab gelernt, dass das zum "Anstand" gehört. Ich finde, dass das Wertschätzung ausdrückt. Ich biete auch Handwerkern, die bei mir zugange sind, einen Kaffee oder Wasser an. Sind sie über Mittag da, hole ich denen ein Vesper. Muss man nicht und macht man heute eigentlich auch nicht mehr. Man kennt sich hier aber und eventuell steigt die Bereitschaft im Notfall auch um 22.00 Uhr vorbeizukommen mit der Behandlung im Normalfall.

    Ich hab ja seit dem Rehvorfall wieder verstärkt die Kontrollierbarkeit am Jagdreiz in den Focus genommen, wobei ich fachkundige Unterstützung hatte (erfahrener Jagdhundausbilder).

    Im Prinzip fand er schon ganz gut, was ich mache, aber er hat uns noch ein paar Nuancen und Stellschrauben mitgegeben.

    Es läuft vor allem darauf hinaus, dass ich ihren Erregungslevel noch besser im Blick habe, sie nach bestimmten Situationen konsequent anleine, wo ich sie vorher nach Abbruch weitergeschickt habe.

    Wir haben einen Blick auf die Löcher im System geworfen. Kaya ist seitdem weniger im Freilauf, aber insgesamt besser auf mich fokussiert. Ich bemühe mich, sie wirklich regelmäßig in möglichst anspruchsvollen Dummy- und Suchlektionen zu fordern, sodass sie ein angemessenes Triebventil hat.

    Er hat sie als echten Jäger eingeschätzt, die es ernst meint. ( Was keine Überraschung war). Er meint, dass sie die Anlagen dafür einfach hat, dass es natürlich nicht so toll ist, dass sie einige "Erfolgserlebnisse" hatte. Er hält aber nichts davon, dann davon auszugehen dass man den Hund nicht mehr kontrollierbar kriegt. Es geht darum, einerseits den Gehorsan abseits des Schlüsselreizes weiter zu festigen und andererseits wirklich den Hund am Jagdreiz klar lesen zu können. Wann fängt das Appetenzverhalten an, wann bricht man ab usw. Sagt aber auch, dass sie körpersprachlich schön anzeigt und sich ganz gut abbrechen lässt. Er sagt auch, man darf es nicht überreizen. Lieber Leine dran, runterfahren, entspannen. Besser einmal zu viel als zu wenig. Hat mir in manchen Aspekten noch mal den Blick geweitet.

    Läuft seither ganz gut, ohne weiteren Vorfall. Toi, Toi, Toi.

    Ich kann mir schon vorstellen, dass das, was du beschreibst, dem Jacky taugt. Das hat früher mit vielen kleineren Hunden funktioniert: die sind am Hof/Stall mitgelaufen und keinen hat interessiert, was sie genau treiben. Die No-Gos (z.B. die Hühner killen) hat man ihnen recht handfest erklärt, ansonsten wurde nicht viel an dem Hund rumtrainiert. So ein Leben fänden bestimmt etliche Hunde auch heute noch toll.

    Geht aber in den meisten Wohnlagen in Deutschland nicht mehr.

    Es wär ja immer einfach, wenn der Hund machen dürfte, was ihm taugt. Da wären die wenigsten über alle Berge, sondern blieben schon grundsätzlich beim Halter, aber zwischendrin muss halt der andere Hund vermöbelt, dem Kind das Eis geklaut und das Kaninchen gejagt werden. Und weil das nicht geht, muss eben erzogen werden...

    Ja, kann schon noch werden.

    Wird aber schon viel Geduld und viel Trainingsfleiss verlangen. Und bei Hund und Mensch Frustrationstoleranz und Humor.

    Das wird kein Spaziergang.

    Ich kenne einige Jack Russells, die mit besseren Voraussetzungen echte Arschkrampen sind.

    Das sind keine Oma-Hunde und sie wollen geführt und beschäftigt werden.

    Im Grunde fängt man mit der Erziehung im Innenbereich (Haus/Garten) an. Hier sollten zunächst Regeln etabliert werden, so dass der Hund lernt, sich an euch und euren Wünschen zu orientieren. Hier werden die ersten Kommandos geübt und gefestigt.

    Wenn man im Innenbeteich schon keinen Zugriff auf den Hund hat, wird es draußen nicht klappen.

    Wichtig ist m.A.n. auch an der Erregungskontrolle zu arbeiten. Also zu sehen, wie und wann der Hund sich hochfährt und wie man ihn wieder runterfahren kann. In hoher Erregungslage ist es nämlich schwierig, mit dem Hund sinnvoll zu arbeiten. Solange er z.B draußen auf 180 ist, braucht ihr dort gar nicht viel verlangen. Sichern und managen und Umweltgewöhnung, damit er auch im Aussenbereich ruhiger wird.

    Ich denke, dass hier schon ein bisschen planvoll vorgegangen werden sollte und Trainerunterstützung wäre sinnvoll. Wenn man nämlich an den richtigen Punkten ansetzt, lösen sich andere Probleme von selbst, die z.B. mit der hohen Erregungslage zusammenhängen, wie z.B. dass sie draußen auf alle möglichen Bewegungsreize anspringt (z.B. Fußgänger, Radfahrer).

    Ich finde, dass du insgesamt einen Hund beschreibst, der sich recht hochfährt. Da muss man m.E. ansetzen.

    Dazu ein schönes Beispiel von gestern.

    Als ich grad mir Kaya loswill, kommt die Frau mit dem kleinen weißen Tierschutzwuschel an meinem Garten vorbei. Wir kennen die vom Sehen und ich weiß, dass die Kleine ängstlich ist bei Hundekontakt. Also frage ich, ob ich Kaya anleinen soll oder ob sie kontakten kann. Sie sagt, ist schon okay, wenn Kaya rankommt. Kaya geht also das Wuschel beschnüffeln, die das aber blöd findet und meidet und versucht, sich hinter Frauchens Beinen zu verstecken. Ich sag Kaya also, sie soll aufhören und weitergehen. Macht sie auch und ich werf ihr den Ball. Sie beschäftigt sich also mit dem Ball und ignoriert das Wuschel. Als die Kleine merkt, dass Kaya sie gar nicht mehr weiter beachtet, wird sie mutiger und traut sich zum Schnüffeln zu kommen. Da hat dann eine ruhige, entspannte Kontaktaufnahme funktioniert.

    Wir sind noch ein paar Minuten miteinander gegangen und haben geplaudert, bis ich in die Flussrunde eingebogen bin. Beide Hunde entspannt, ohne viel Interaktion, aber das Wuschel war auch nicht mehr ängstlich.

    Ich denke schon, dass das für den kleinen Hund insgesamt eine positive Erfahrung war. Aber ein bisschen managen sollte man schon.

    Die Schuldgefühle bringen auch nix, weil es ist jetzt, wie es ist.

    Kann ich das so verstehen, dass mit dem Hund im ersten Jahr quasi nix gemacht wurde? Der Hund war in Haus und Garten und ist da so mitgelaufen?

    Was klappt denn überhaupt schon gut? Stubenreinheit? Reagiert sie auf ihren Namen? Kannst du sie in Haus und Garten steuern (herrufen, wegschicken, auf einen Platz beordern, etwas verbieten zu tun bzw.zu zerstören)? Hast du das Gefühl, ihr habt eine Kommunikationsbasis?

    Ich fände wichtig, erstmal zu klären, wo ich mit meinem Hund stehe, ehe ich anfange, planlos irgendwas trainieren zu wollen.

    Die gute Nachricht: Sie kann das Versäumte alles noch nachholen und lernen. Die schlechte: Das braucht Zeit, Geduld und zumindest einen grundsätzlichen Plan von Hundeerziehung und Training.

    Wäre bestimmt gut, wenn du da vor Ort sachkundige Unterstützung hättest, wenn du selbst noch nicht viel Erfahrung hast, zumal Jack Russells nicht ohne sind. Viele sind kleine Granaten.