Ich finde, dass ein Hund kein Aggressionsverhalten gegenüber Menschen zu zeigen hat. Im normalen Alltag. Und besonders gegenüber seinem Herrchen/Frauchen. Punkt.
Klar gibt es Ausnahmen: ein Hund wird verprügelt, wird von unfähigen Besitzern über lange Zeit drangsaliert, etc.
Die Liste dieser Ausnahmen finde ich sehr missverständlich, weil sie nur zwei Extreme konkret benennt, die so verhältnismäßig selten vorkommen dürften.
Auch ohne, dass man den Hund wild verprügelt und ohne, dass man völlig unfähig ist:
- man muss bei JEDEM Hund, der in irgendeiner Form "Vorgeschichte" hat, damit rechnen, dass man sich mit Aggression dem Halter gegenüber auseinandersetzen muss
- bei bestimmten Rassen ist es sehr wahrscheinlich, dass die entweder im Laufe der Pubertät oder in hohen Frustsituationen Aggression gegen den Halter zeigen (das berühmte "Umdrehen an der Leine" bei Hundebegegnungen mit "Feinden" z. B.)
Wenn man das nicht auf dem Radar hat, kann einen das weit aus der Bahn werfen.
Ich nehme an, dass du das anders gemeint hast, aber so wie es da steht, kann man das auch gut als Anleitung dafür nehmen, dem Hund das Warnen abzugewöhnen und ihn direkt zum Schnappen zu erziehen:
Wenn ich jetzt als Halter meinem eigenen Hund gestatte, mir mit Aggressionsverhalten zu begegnen, indem ich das als Kommunikation entschuldige und somit zulasse, dann darf ich mich nicht wundern, wenn das Verhalten immer wieder gezeigt wird und evtl. peu a peu in weiteren Situationen bzw. immer ein bisschen früher und früher.
Dass man dem Aggressionsverhalten des Hundes nicht "nachgibt" und den Hund mit dieser unangenehmen bis gefährlichen Strategie "Erfolg" haben lässt, da gehe ich mit.
Aber es braucht keinen Tierquäler und keinen Vollidioten-Halter, um in solche blöden Situationen mit dem Hund zu kommen.
Nachtrag: Es braucht auch keine "hochproblematischen/hochaggressiven" Hunde. Es braucht Hunde mit Vorerfahrung oder einfach Hunde bestimmter Rassen.