in Bezug auf mein menschliches Umfeld - was eben auch ohne Wolf schon sehr naturfremd ist.
Das ist ein guter Satz, den ich erst missverstanden habe und der mir in der missverstandenen Version geholfen hat zu verstehen, welches Problem ich mit dem Wolf entwickeln werde.
Das Grundstück ist im Außenbereich, drumrum die Felder, auf denen sich leider der Maisanbau für die Nachbarn immer mehr lohnt und alles andere immer weniger. Die zusammenhängenden Waldstücke sind winzig. Weiden gibt es noch, aber zumindest die Schafhalter werden in den nächsten Jahren noch so richtig "Spaß" haben, denn hier stehen Schafe und Kühe nur hinter verschieden hohem Stolperdraht.
Man füge nun den Wolf hinzu, obwohl der hier eigentlich keinen "guten" Lebensraum findet, weil die Landschaft zu offen ist. Er wird sich irgendwann mit ungutem Lebensraum zufrieden geben, und sei es nur, dass wir öfter Durchzieher haben.
Ich werde es nicht mögen, dass wir Stress wegen der Pferde haben werden. Wobei dieses Problem technisch gelöst wird durch Zaunbastelei - und eben, weil die Schafe der Nachbarn ein makaberes Schutzschild für die Pferde sein werden.
Ich werde es nicht mögen, was die Anwesenheit des Wolfes unter den Schafen und Kühen auslöst. Gestresste Tiere, gestresste/wütende/traurige Halter dazu, alles direkt nebenan. Wie die Nutztierhalter das lösen werden - keine Ahnung, zumal sie eine wirtschaftliche Lösung finden müssen. Die Vorstellung, dass die hier alle wolfssichere Netze um die Weiden haben, BEVOR der Wolf ankommt, halte ich für utopisch.
Ich werde es HASSEN, Angst um die Katzen haben zu müssen.
Ich werde furchtbar damit hadern, den Hund nicht mehr im Dunkeln ohne Leine rauslassen zu können.
Ich werde mich lange nicht damit abfinden, nicht mehr sorgenfrei mit dem Hund oder Pferd draußen unterwegs zu sein.
Das sind alles Abstriche in meinem Leben, die ich ehrlich nicht machen möchte.
Und der dumme Grund ist: Ich krieg ja sonst nix dafür.
Ich krieg hier keine intaktere Natur um mich rum, die Maisfelder werden zunehmen, die Weidetiere ab, niemand wird aufforsten.
Wenn ich mir jetzt sagen könnte: Gut, wir kriegen die Wölfe zurück und dadurch verbessert sich der Lebensraum um mich rum auch für andere Arten und die "echte Natur" kommt - ja, da können wir nochmal reden.
Im Moment sehe ich mich eher umzingelt von diesen elenden, sterilen Maisfeldern hinter einem Zaun sitzen und auf den Wolf fluchen, weil ich nicht mehr normal mit dem Hund eine Abendrunde machen mag.