Beiträge von Filz

    Jäger haben keine Handhabe (außer Warnschuss, aber mit nicht schussfesten Hunden und Leuten dabei ist's halt nicht das Mittel der Wahl, und am Ende haben wir auch keine Lust auf die Anzeige die folgt), die Polizei genauso wenig. Theoretisch müsste man erstmal bei irgendjemand aus der Thematik Wolf anklingeln und fragen was man machen soll. Im Idealfall macht's die Polizei für einen, die haben oft aber auch keinen Ansprechpartner. Das diese Schritte von wenig Erfolg gekrönt sind ist glaube ich klar.

    Sich privat Unterstützung ranholen und abholen oder helfen lassen ist noch die sicherste Variante.

    Genau das vermute ich eben auch, dass die Polizei sich da gar nicht einmischen mag, weil die eigentlich auch nix machen können/dürfen ... außer großmachen, schreien und fuchteln halt :D

    Man liest das aber tatsächlich häufig, dass man die Polizei rufen soll (Google: "was mache ich bei Wolfsbegegnung"). Wäre interessant zu wissen, wer das eigentlich in die Welt setzt und was die offizielle Arbeitsanweisung an die Polizei ist (vermutlich gibt's gar keine).

    Aber ernstgemeinte Frage, man hat keinen "Anspruch" drauf, dass die Polizei überhaupt kommt, wenn man die wegen einer Wolfsbegegnung anruft und sagt, man fühlt sich durch den Wolf bedroht - oder?

    Zumindest bei diesem Wolf, der irgendwo im Gartenzaun verklemmt war, hatte die Polizei keine Motivation, sich selbst drum zu kümmern.

    Ist die Polizei denn ernsthaft der zuständige Ansprechpartner bei sowas? Ich hätte vermutet, die versuchen dann erstmal den Jagdpächter in Verbindung mit dem Amtstierarzt und dem Wolfsbeauftragten zu informieren :D

    Reaktionszeiten der Polizei von 20 min ist in "ländlichen Gebieten" völlig normal, tags und nachts. Geht natürlich auch länger.

    Ich fände es taktisch unklug, auf den gepflügten Acker zu laufen, wo man keinen sicheren Stand hat :D

    Selber die Distanz zu vergrößern funktioniert ja ab dem Moment nicht mehr, wo der Wolf neugierig geworden ist und sich dieses interessante Dings (hier den Hund) gerne näher angucken möchte.

    Ich würde wirklich so gerne mal einen Wolf sehen - aber eben nicht, wenn ich den Hund dabei hab. Die Dynamik ist mir unheimlich.

    oder das erlaubte ziellose Hetzen beim Canicross oder Bikejöring. Vergurken kann man alles. Aber das ist kein Automatismus.

    Sorry, aber das ist alles andere als "erlaubtes zielloses Hetzen" und erfordert eine Menge Zusammenarbeit, schon allein, um Unfälle zu vermeiden. Ist hier nicht das Thema, aber anscheinend hast du ein seltsames Bild vom Zughundesport im Kopf.

    Der Hund hetzt und verfolgt dabei (zumindest in späteren Stadien) keine konkrete Beute (Ziel) mehr.

    Ich gucke mir solche Videos am besten NICHT an, aber an die, die ihr die seht: Zeigen die Wölfe denn ganz sicher den Playbow oder den Preybow?

    Vorderkörpertiefstellung gibt es in zwei Varianten und eine davon ist auch auf hündisch KEINE Spielaufforderung sondern Jagd.

    Überwachungskamera-Aufzeichnungen - die sind eventuell aus so einem seltsamen Winkel, dass man die Unterschiede gar nicht erkennen kann.

    Man braucht meines Wissens nach auch "größere" Wolfsrudel, damit eine Spezialisierung auf wehrhafte Beute überhaupt erfolgt.

    Also die Elterntiere plus x Nachwüchsler, die noch beim Rudel verblieben sind, die gemeinsam jagen können.

    Die Quelle könnte ich nicht mehr finden, es wurden verschiedene Wolfsgebiete auf dem nordamerikanischen Kontinent verglichen und das Fazit war so ungefähr, dass es von Vorteil ist, wenn das Wolfsmanagement die Bildung dieser "größeren" Rudel zulässt.

    Ich weiß, eigentlich ist es das nicht. Aber was genau soll hier das Wachstum begrenzen, solange genug Futter verfügbar ist - im Zweifelsfall dann eben Weidetiere? Natürliche Feinde gibt es nicht, die Story mit dem Riesenrevier wackelt inzwischen auch, die Tiere sind phänomenal anpassungsfähig.

    Da könnte man eigentlich nur auf eine Seuche setzen, und das wünscht man ja nun keinem Tier. Und jedes Frühjahr flächendeckend blutige Wolfsschlachten um die Reviere ist sicher nicht tierfreundlicher als eine gezielte Bestandsregulierung.

    Kann sein, dass man die Reviergrößen bisher falsch eingeschätzt hat, weil Reviergrößen generell kleiner werden, wenn das Nahrungsangebot gut ist. Aber es wird eine minimale Reviergröße geben, die die Wölfe von sich aus nicht unterschreiten werden. Die kennen wir nur noch nicht.

    Blutigen Revierschlachten gehen Wölfe auch von sich aus aus dem Weg, deswegen wird es dann eben mehr Abwanderung geben.

    Bei zunehmendem Stress in der Gesamtpopulation werden oft auch Wurfgrößen kleiner.

    Und selbst das Nahrungsangebot kann knapp werden, wenn Deutschland eines fernen Tages gute Wege findet, die Nutztiere zu schützen.

    Ich seh da recht viele Möglichkeiten, wie sich die Population regulieren könnte.

    Ja, explosionsartige Verbreitung von Krankheiten gehört leider auch dazu. Ich wüsste aktuell aber nicht, warum es ausgerechnet das sein muss (kann natürlich so kommen).

    Ob es das gibt, wäre die Frage aller Fragen.

    Unbegrenztes Wachstum wird ja bisher weltweit nirgendwo zugelassen, soweit ich weiß, sondern die Bestände werden reguliert. Man weiß es also praktisch eigentlich nicht, und da wird unser großer Freilandversuch dann nochmal richtig spannend. Zumal die Nachbarländer ja auch nicht unbesetzt darauf warten, von uns mit Wölfen beliefert zu werden, sondern da ebenfalls Populationen sind.

    Nein, die Frage hat eine klare Antwort: Ein unbegrenztes Wachstum einer Population ist nicht möglich.

    Aber nehmen wir mal an, wir erreichen diese 14.000. Wenn die Wölfe weiter unreguliert zulegen, könnten wir das noch in diesem Jahrzehnt schaffen. Wo bleibt dann deren Nachwuchs? Darüber gibt es, glaube ich, überhaupt keine offiziellen Äußerungen.

    Warum soll es dazu offizielle Äußerungen geben?

    Der Nachwuchs wandert ab und sucht eigene, bisher unbesetzte Reviere. Eben auch jenseits der Landesgrenzen.

    Versterbende Alttiere werden "ersetzt".

    Bei hoher Wolfsdichte nehmen Verletzungen und Tode bei Revierkämpfen zu.

    Alles ganz normal.

    Es kann ja sein, dass die Zahl 14.000 falsch ist und Deutschland Lebensraum sein kann für 20.000 ... oder 17.500 oder was auch immer. Aber eine unendliche Zunahme der Population ist schlicht nicht möglich.