Beiträge von Filz

    Hier bei uns in der Gegend sind Herdenschutzhunde im Einsatz. Wenn man die Schafshalter in den sozialen Medien liest, gibt es trotzdem massenhaft Risse.

    Was sagen denn die Schafshalter, woran es mutmaßlich liegt, dass die Hunde nicht "gereicht" haben?

    Oder kriegt man die Hintergrundinfos gar nicht?

    Ich hab im Forum gelernt, dass es da zig mögliche Gründe gibt, von "zu wenig Hunde" über "Hunde nicht ausgebildet, nur auf der Weide geparkt" bis hin zu "Hunde mancher Rasse/Herkunft sind evtl. sowieso gar nicht so geeignet, obwohl sie groß und plüschig sind".

    Hunde sind aber nicht so blöd, Menschen für Artgenossen zu halten.

    Ich sehe keinen Grund, Beutefangverhalten, das sich gegen fremde, augenscheinlich nicht wehrhafte Menschen richtet (speziell Kinder), als "fehlgeleitet" zu bezeichnen, außer dass Menschen selbst dieses Verhalten ganz schlimm finden.

    Weil, und das passt schön zum Threadthema, man gerne vergisst, dass Hunde Beutegreifer sind. Das ist irgendwie so hässlich. Raubtiere passen nicht in eine vermeintlich zivilisierte Gesellschaft.

    Der Mensch an sich schon, aber es gibt genug Hunde, die ganz kleine, sich in ihren Augen total ungewöhnlich benehmende Kinder erstmal nicht in die Rubrik "Mensch" einordnen können.

    Das kommt noch hinzu. Manche Hunde haben vor den undeutbaren Bewegungen von Kleinkindern auch erstmal Angst.

    Es ist wahrscheinlich eine Vermenschlichung, bei dieser Situation von fehlgeleitetem Beutefangverhalten zu reden.

    Warum sollte ein kleines, wehrloses, fremdes Menschenkind (das nicht zum eigenen Sozialverband gehört) denn ungeeignete Beute sein?

    Das Verhalten ist sicher höchstverboten aus menschlicher Sicht, aber warum "falsch" aus hündischer Sicht?

    Fehlgeleitet ist das Beutefangverhalten doch nur, wenn es sich

    - gegen andere Hunde richtet (Artgenossen einer "normalerweise" nicht zu Kannibalismus neigenden Art, außerdem potentielle Sexualpartner)

    - gegen Objekte richtet (Autos und Schatten sind nicht essbar)

    Wie sieht es denn eurer Erfahrung nach mit, es will mir kaum über die Tastatur, "will to please" bei unseren verschiedenen Charakteren aus?

    Dem Klischee nach hat das doch gar kein Auslandstierschutzhund.

    Unsere Rumänin hat den, wenn ich drüber nachdenke, in so einer verqueren Form eben doch. Aber nur im eigentlichen Wortsinn, keinesfalls so ein Border-Collie-will-to-work.

    Wenn die was macht, dann ja nur, weil ihre Menschen sich das so wünschen.

    Halt nicht immer. Aber wenn, dann ja nur, weil wir das sagen.

    Wirkten allerdings alle eher unbestechlich. Was nicht gewollt wird, wird auch nicht für Leberwurst gemacht.

    Die hat man aber trotzdem gern genommen (nachdem man das wirklich wichtige erledigt hat |) )

    xD

    Ja, Bestechung ist hier auch nicht möglich. Also Beute/Spielzeug ist sowieso uninteressant und Leckerlies sind ein ganz schwacher Motivator und werden bei Aufregung sowieso NIE genommen. Irgendwer mit Rumäne, ehm, war das npnp123 ? Hat hier mal irgendwo geschrieben, er hätte noch nie einen Rumänen getroffen, der nicht verfressen gewesen wäre. Ich fühl mich betrogen!

    Ich hab das im Netz von Vermittlungsorganisationen auch mehrfach gelesen mit der "Eigenständigkeit". Mit der Begründung, dass die Hunde als Straßenhunde in der Lage sein mussten, auf sich allein gestellt zurechtzukommen.

    Eigentlich wundert mich, dass man den Südeuropäern nicht dieselbe Eigenständigkeit nachsagt. Straßenhunde stellen da schließlich auch den Großteil der Tierschutzhunde (rate ich). Ich erklär's mir so, dass gemäß Klischee der spanische Straßenhund von den Urlaubern gefüttert wird, der rumänische Straßenhund gemäß Klischee vor allem schlechte Erfahrungen mit Menschen macht. Dann würden sich in der Population die misstrauischen Tiere durchsetzen.

    Ob der beste Hund von allen jetzt einen eigenen Kopf hat oder nicht, hab ich noch nicht rausgefunden. :denker:

    Wir hatten schon Hunde, die waren in der Hinsicht viel anstrengender. (Andererseits ist sie ja auch noch nicht erwachsen, also mal sehen.)