Beiträge von Filz

    *Sascha* es gibt ja eben keinen Freifahrtschein. Ich fände es sinnvoll, wenn es einen gäbe, weil ich die Idee furchterregend finde, sich als HSH-Halter darauf zu verlassen, dass eine legitime Anzeige "wahrscheinlich im Sande verläuft".

    Damit eine Anzeige nicht möglich ist, müsste konkret geregelt sein, dass ein Wolfsriss innerhalb des Zauns eben kein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, kein Verstoß gegen das Jagdrecht etc. darstellt.

    So wie es im Moment geregelt ist, also nicht geregelt ist, stelle ich mir vor, dass bestimmte Gestalten (die werden hier ab und zu verlinkt), bei einem Wolfsriss die Halter der verantwortlichen HSH anzeigen würden. Schon aus Prinzip.

    Kann mir jemand logisch erklären warum der Hundehalter nicht bestraft würde wenn der HSH beim Verteidigen der Herde einen Wolf tötet aber der Eigentümer bestraft oder zumindest eine Gerichtsverhandlung riskieren würde wenn er selbst den Wolf wie auch immer tötet?

    Ein MA einer NGO hat mal gesagt - ich hatte auch den Artikel hier i-wo in den Tiefen des Threads schon mal verlinkt -, dass man ggf. mit einer Anzeige wegen Verstosses gegen das Bundes-Naturschutzgesetz rechnen muss, die aber im Normalfall fallen gelassen würde, wenn die HSH einen Wolf töten.

    Soweit ich weiss, ist es aber offiziell noch nicht vorgekommen, dass HSH einen Wolf getötet haben.

    Ja, ich erinnere mich, dass ich irgendwann gefragt hatte, ob man sich als Dienst-HSH-Halter eigentlich drauf verlassen kann, keinen Ärger zu bekommen für einen Wolfsriss, oder ob das ggf. eine Anklage nach sich zieht ... das finde ich jetzt aber auch nicht fix wieder.

    Mein Verständnis der Lage: Bevor es nicht mehrere Wolfsrisse durch HSH an den Herden gegeben hat und bestimmte Organisationen Zeit drauf hatten, darauf zu reagieren, werden wir nicht rausfinden, was in einem solchen Fall passiert. Ich würde mir ja wünschen, dass man vorher schon den HSH einen Sonderstatus gesetzlich einräumt. Zum Beispiel dass ein Wolfsriss innerhalb des Zauns nicht angezeigt werden kann. Aber ich wünsch mir immer so viel ...

    Denn eigentlich ist es ja so, dass Hunde in Deutschland zu den Tieren gehören, die jederzeit "unter Kontrolle" zu sein haben und deswegen andere Tiere nicht töten dürfen. Im Gegensatz zu Freigängerkatzen z. B., wo man nicht davon ausgeht, dass der Halter eine solche Kontrolle sinnvoll ausüben kann.

    Mir würde ja schon die Antwort auf folgende Frage reichen: warum brauchen wir in Deutschland die rund 10fache Anzahl an Wölfen wie in Schweden, wo mehr Land für wesentlich weniger Einwohner vorhanden ist?? In D ist die Tendenz weiter steigend, Schweden hat sich dazu entschlossen die Anzahl der Wölfe zu reduzieren......

    Das erschliesst sich mir überhaupt nicht - aber D ist ja in vielen Belangen gerne "Vorreiter" (andere Länder nennen es Geisterfahrer ;) )

    Naja, warum "braucht" es den Schutz von Wildtieren allgemein?

    Der schwedische Weg könnte vorm Europäischen Gerichtshof landen, weil deren Vorgehen (mutmaßlich) gegen die Berner Konvention verstößt.

    Der Inzuchtkoeffizient der schwedischen Wolfspopulation ist längst viel zu hoch.

    Gerade Schweden ist kein gutes Beispiel für gelungenes Wolfsmanagement, sondern mindestens so dämlich wie Deutschland (wenn auch auf andere Weise).

    Hast du noch E-Mails oder Nachrichten (über ebay oder das ebay-Kleinanzeigen-Portal?) die damals zum Hundekauf zwischen dir und der Verkäuferin ausgetauscht worden sind?

    Ideal wäre ein Screenshot der Verkaufsanzeige (aber zumindest den hat man meist nicht).

    Ansonsten ist dein "Hauptbeweis", dass du den Impfpass von Blue hast. Wie will die Verkäuferin erklären, dass du den Impfpass samt Hund geklaut hast? Bist du bei ihr eingebrochen?

    Wobei die Geschichte ohne Kaufvertrag tatsächlich heikel werden kann. Mag ich zwar nicht dran glauben, aber rechtssicher ist die Situation wohl tatsächlich nicht für dich.

    Damit Hirten geeignet werden, müssten die alle einen Waffenschein machen. Hier hatte mal eine Jägerin was dazu geschrieben, was gegeben sein muss, damit man ein Gummigeschoss "gefahrlos" abfeuern darf, bezüglich Wind und Umgebung. Sowas weiß und kann man nicht einfach so, die Hirten bräuchten auch regelmäßiges Zieltraining etc.

    Ich weiß nicht, wie realistisch das ist, einen Berufsstand, der damit bisher gar nix am Hut hatte, quasi zu verjägern. Das braucht die körperliche und charakterliche Voraussetzung für den Waffenschein plus regelmäßiges Zeitinvestment plus regelmäßige Kosten (Munition beim regelmäßigen Training auf dem Schießstand).

    In der Nähe von Siedlungen darf nicht geschossen werden.

    Selbst wenn der Wolf an einer Stelle gesichtet wird, wo geschossen werden darf, wird das kein leichter Schuss, weil Schafe und Hunde da rumwuseln und der Wolf in (schneller) Bewegung sein wird. Meines Erachtens ist das eine Situation, die eigentlich nur von fortgeschrittenen Schützen bewältigt werden kann und sollte.

    Ob die vorhandenen Jäger sowas leisten können, müsste man sehen.

    Ich vermute, es wäre im Sinne von Tierschutz und Menschenschutz, wenn man eine Regelung finden kann, die eine Art Ansitzjagd möglich macht.

    Zu der Bildung von Großrudeln: Das ist nicht per se ein Problem. Großrudel haben im Gegensatz zu Einzeltieren und jagenden Paaren das Potential, sich auf schwierige Beute zu spezialisieren. Das heißt auf Deutschland bezogen: Wildschweine.

    Großrudel könnten die Idealsituation sein. Das sollte man nicht von vornherein verteufeln.

    Großrudel, die sich auf Weidetiere spezialisieren: jo, größter Mist.

    Sind die "Deicharbeiter" also die Leute die da Schafe haben und Kühe und das bewirtschaften und so, werden die subventioniert?

    Pures Interesse, unsere Landwirtschaft funktioniert ja komplett anders als bei Euch.

    Wieso, wie funktioniert das denn bei euch?

    Die Deichpflege als solche wird bezahlt, ja. Definiere "Subvention" :D Es gibt Dinge, die Landwirte sich subventionieren lassen können - also z. B., wenn ein Wolfsgebiet ausgerufen wird, wird der Bau von Zäunen subventioniert. Aber sowas ist dann an Bedingungen geknüpft.

    Das hilft den Schafen aber auch nicht viel. Und ändert an den Problemen der Tierhalter auch nichts. Risse gibts dann ja erstmal trotzdem. Quasi als Feststellung "ups, der Wolf ist wieder da". Dann brauchts Zeit, bis er gefunden und vergrämt/erschossen werden konnte. Meist Zeit, in der noch mehr Risse stattfinden. Dann hat man vllt. ein halbes Jahr Ruhe, wenn überhaupt und zack, steht der nächste Wolf da. Und reisst wieder. Abschuss/Vertreiben ist kein Herdenschutz. Das wärs nur, wenn die Herde 24/7 von jemandem begleitet wird, der dann auch schiessen dürfte.

    Die Ideen, die ich dazu gelesen hatte, sehen das (teilweise) anders vor. Es wird nicht direkt am Deich geschossen sondern mehrere Kilometer breite Streifen entlang der Deiche / vor den Deichen soll abgeschossen oder anderweitig vergrämt werden.

    Aber das könnte natürlich auch sein, dass so eine Deppenregelung dann in Kraft tritt. Auf jeden Riss darf ein Wolf geschossen werden, damit verhindert man tatsächlich keine Risse. Da zumindest in Schleswig-Holstein hauptsächlich Durchzieher und Pendelwölfe am Werke sein werden, wäre das doppelt und dreifach ineffizient.

    Die "ordentlichen Zäune" sind ja gerade an den Deichen nicht machbar - und in den Alpen an vielen Stellen auch nicht, oder?

    Deswegen könnte ich eine Regelung nachvollziehen, die besagt, wenn irgendwo Zäunung rein technisch nicht machbar ist, dann erklären wir dieses Gebiet zum Jagdgebiet.

    Voraussetzung natürlich auch, dass es unbedingt notwendig ist, diese Weideflächen zu erhalten. Das ist bei den Deichen gegeben, weil wir uns gegen Flutkatastrophen schützen wollen.

    Idiotischerweise könnte es ganz anders kommen. Dass die Koppeln wohlbetuchter Politiker wolfsfrei sein sollten (also von der Leyens Pony mal wieder), genau das könnte Step One sein. Statt Step 23. Also irgendeine seltsame EU-Regelung, die über Abschussquoten läuft, die ist jetzt plötzlich denkbar. Wenn auch nicht unbedingt wünschenswert.