Ihr Hundetrainer meint, dass ihre Hündin sich territorial verhält. Deshalb darf sie sich in der unmittelbaren Umgebung nicht mehr lösen und auch nicht markieren, sondern erst ein Stück entfernt.
Was haltet ihr davon?
Ich kann den Gedankengang des Trainers nicht nachvollziehen.
Hier hat sich bisher jeder Hund territorial verhalten, unterschiedlich stark ausgeprägt. Keiner hat, nach der Stubenreinheit, ins Haus gemacht geschweige denn markiert. Trotzdem wurde natürlich das Haus bewacht.
Als wir noch einen normalen Garten hatten, hatten die damaligen Hunde (5 verschiedene, nacheinander) es immer vermieden, in den Garten zu machen. Geschäfte wurden draußen erledigt. Auch markiert wurde im Garten quasi nie oder extrem selten (muss ich gerade grübeln, das krieg ich nicht mehr zusammen, wer wieviel und ob überhaupt - eine Markierung direkt am Zaun wäre ja erwartbar). Trotzdem war Garten das eigene Territorium und wurde bewacht.
Markieren bzw drüberpinkeln (über die Pinkelstellen von anderen) war bei den beiden Rüden hauptsächlich sexuell motiviert, vermute ich.
Frollein Hund hier hält sich für den größten aller Wachhunde und bemüht sich natürlich, die freche Welt jenseits des Zauns zu verbellen. Bei ihr bin ich mir sicher, dass sie die Grundstücksgrenze NICHT systematisch markiert. Sie markiert draußen auf Spaziergängen aber zu besonderen Gelegenheiten und wiederum NICHT ausschließlich auf ihren üblichen Routen, die sie als "ihr" Territorium betrachten könnte ...
Leinepöbeln hat sie bisher nicht für sich entdeckt, übrigens. Bzw kann sie auch am Zaun die Klappe halten, wenn ich danebenstehe.
Also ich kann aus persönlicher Erfahrung nicht bestätigen, dass sich Markierverhalten auf das Territorium oder den Grenzbereich beschränken würde und mit Pöbelei in direktem Zusammenhang stünde. Und wenn es so wäre, würde man einem Hund ja höchstens beibringen, die Reichsgrenze zu verschieben, falls man das Markieren nur noch weiter entfernt vom Haus erlaubt ...
Ich kann einsehen, dass man einem Hund das Pöbeln wegtrainieren möchte. Aber dem Hund ins Markierverhalten reinquatschen finde ich eine seltsame Idee. Wenn überhaupt, ist das Symptom und nicht Ursache.