Beiträge von Filz

    Woher kommt denn dieser seltsame Ehrgeiz, dass Elsa eine positive Entwicklung durchmachen muss? :sweet:

    Es gibt kein Fleißbienchen dafür, dass sie irgendein (von dir!) gesetztes Ziel erreicht. Und sag jetzt nix in Richtung "angepasste Erwartungen", "kleinschrittig", "was ganz Einfaches", ... Elsa muss erstmal gar nix und du musst Elsa erstmal nur so weit versorgen, dass ich dir nicht das VetAmt hinschicken muss.

    Alles andere ist Luxus.


    Immer öfter frage ich mich, was passieren würde, wenn sie nun, obwohl sie schon zetert und keift, wirklich in engen Kontakt mit einem Fremdhund käme. Würde sie schnappen? drohen? beißen? Oder würde sie vielleicht einfach halbwegs gesittet Kontakt aufnehmen?
    Warum will sie alle drei Minuten in den Garten? Warum will wie aber dann, am Garten angekommen, nicht wirklich in den Garten, sondern nur rausgucken? Warum will sie immer mit auf Fahrten irgendwo in den Wald, will dann da aber lieber nicht gehen oder ist total gestresst?
    Was will sie überhaupt?

    Weiß sie, wie sie heißt? Versteht sie, was ich will und kann es nicht tun, aus Angst? Oder will sie es nicht, aus Misstrauen? Oder hat sie keine Ahnung, was ich will, aus Murmelhirnigkeit?

    Ich hab die Fragen mehrmals gelesen, an unterschiedlichen Tagen. Ganz im Ernst, ich glaub, nichts davon spielt wirklich eine Rolle.

    Also, ich kapier das, du willst Elsa verstehen, und dafür willst du sie durchanalysieren, dir deinen Elsa-Guide schreiben und damit das Phänomen Elsa schlüssig erklären können, zumindest so für dich selber. Das wird halt nix. Nie. Das klappt bei einem "normalen" Hund schon nur sehr eingeschränkt.

    Und Elsa ist ja kein Hund. Elsa ist ja Elsa.

    Stress dich doch nicht mit irgendwelchen Erklärungsversuchen für ein Verhaltensmuster, das sie bis Dienstagvormittag 11:53 Uhr zeigt, und ab Dienstag 11:54 Uhr nie wieder zeigen wird, weil sie ab da eine andere Sauerstoffkonzentration in diesem ganz bestimmten Hirnareal hat, was sich dann nochmal ändert genau am Freitag um 22:04 Uhr ...


    Wozu willst du überhaupt wissen, was Elsa überhaupt will?

    Viele Hundehalter könnten sicher sehr genau sagen, was ihr Hund will. Fressen und f***en bis zum Umfallen, oder jagen und fressen, oder nur fressen ... Es nützt gar nix, die Antwort auf die Frage zu kennen. Niemand kriegt genau das, was er will.

    Wenn du wüsstest, was Elsa täte, wenn sie mit einem bestimmten Fremdhund Kontakt hätte, würdest du denn dann bei anderen Fremdhunden was ändern? Immer Kontakt zulassen?

    Wenn Elsa nicht macht, was du möchtest, wäre deine Strategie bei Angst, Misstrauen und Ahnungslosigkeit nicht ziemlich gleich? ("Komm Schätzchen, ich erklär dir das nochmal, ich möchte das und das und es ist nicht schlimm ...")

    Wenn du wüsstest, warum sie nach Garten und nach Waldfahrt fragt und dann doch nicht will - würde das dein Verhalten irgendwie ändern in den Situationen? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Würdest du ihr das zum Beispiel konsequent verweigern? Oder sie konsequent durch Garten und Wald hindurchzwingen? Wie müssten denn die Antworten auf deine Fragen sein, damit du zum Beispiel beschließt "ok, ab sofort werde ich ihr nie wieder den Garten anbieten, und wenn sie noch so sehr bettelt"?


    Ich wette, das geht gegen jede Faser deines innersten Selbst, aber "Hinnehmen und weniger ändern wollen" wär bestimmt ein geeigneter Weg mit Elsa.

    Daher mein Vorschlag, du erdolchst einen Zen-Mönch und saugst sein Gehirn aus. Ich zumindest hab das seit Jahren auf der Agenda, es hilft bestimmt! Wenn du das passende Kloster (es muss unbewacht sein) gefunden hast, lass es mich bitte wissen.

    Der Hund soll nicht ziehen, ich kann aber nicht abschätzen, was der Hund genau tun wird

    ich bin ja "böse". Wenn ich mit Jin Laufen gehe und sie nicht ziehen soll, dann bekommt sie ein vergleichsweise scharfes Halsband an (normal trägt sie breite Windhundhalsbänder), damit sie gar nicht erst auf dumme Gedanken kommt und falls doch, ein kleines Zuppeln reicht, um sie von den dummen Gedanken abzubringen.

    Behalt ich mal im Hinterkopf. Will ich nach Möglichkeit so nicht machen. Aber wie gesagt, ich hab noch keine Ahnung, was der Hund tun wird.


    Kennt ihr auch so eine Art "Schnüffelphase"?

    Hatten wir neulich, da war sie auf Bräutigam-Suche. Der Auserwählte (ICH find den ja nicht so gut) war einige Zeit zuvor in der Gegend und hier neigt sich gerade eine Läufigkeit dem fulminanten Ende entgegen.

    Kann beim ablecken vom Hund dennoch was passieren?

    Aber ja: Der Hundehalter kann Kopfschmerzen von dem Vorgang bekommen. :D


    Mal im Ernst, welches Kraut soll in dem Tee drin sein, auf das Hunde so überempfindlich reagieren?

    Ich denke nicht, dass da Gefahr in Verzug ist.

    Kommt das dann echt alles so auf einmal?

    Ich kenn die unerfreulichen Fellwechsel bei Hund und Pferd immer nur so, dass es sich ewig zieht, man aber eben niemals eine nennenswerte Menge rauskriegt.

    Ich vermute, dass das Geheimrezept zum gehorsamen Hund zwischen den Hundetypen stark variiert.

    Erregungskontrolle mag ein wesentlicher Faktor sein bei kooperativen Jagdhunden, vielen Hütehunden (alles mit viel will-to-please/work), den Deutschen/Belgischen/(...) Schäferhunden.


    Bei anderen Hundetypen sehe ich nicht, wie man über Erregungskontrolle viel ausrichtet.

    Herdenschutzhunde regen sich von Natur aus nicht unnötig auf, die laufen ja eigentlich auf dem Erregungslevel -2, springen blitzschnell auf +100 und dann genauso blitzschnell auf -2 zurück. Ich glaub nicht, dass man da groß versuchen braucht, den Erregungslevel als solches zu kontrollieren.

    Bei unserem Berner Sennenhund früher, den ich als sehr rassetypisch empfand, war ein "Überdrehen" quasi ausgeschlossen. Erregungslevel kein Problem.

    So, wie ich Rottweiler vor 2-3 Jahrzehnten kennengelernt habe (das mag inzwischen sehr anders sein), gab es auch bei diesen Hunden kein "Reinsteigern" in Erregung. Also, kein unnötiges zumindest. ;)

    Die Rassenliste lässt sich fortsetzen.


    Mit Eregungskontrolle meine ich, zu erkennen, auf welchem Erregungsniveau sich der Hund befindet und dieses regulieren zu können, also den Hund hoch- - und was für die meisten sicher wichtiger ist- auch wieder runterfahren zu können bzw. den Hund dabei anzuleiten, das selbst zu tun.

    Das find ich gut, dass du das sagst. Mir fehlt in den Diskussionen zu dem Thema oft das "absichtliche Hochfahren". Einerseits ist das logisch, weil die Leute, die sich um Erregungskontrolle/Impulskontrolle Sorgen machen, keine Probleme damit haben, ihren Hund hochzuputschen. Einmal Ball schmeißen reicht, oder so.

    Andererseits werden in den Diskussionen das Runterfahren und konditionierte Entspannen deshalb so dermaßen betont, dass ich beim Lesen der Diskussion oft das Gefühl bekomme "arme Hunde. geht nur noch darum, die ruhig zu stellen".

    Also, mir ist schon klar, dass das bei den meisten Leuten nicht so ist und dass es nicht so gemeint ist.

    Trotzdem lesen sich manche "wie-bringe-ich-meinem-Hund-Impulskontrolle-bei"-Berichte (so quer durchs Internet) wie Anleitungen zum Deckeln absolut allen Verhaltens, bei dem der Hund womöglich ... lebhaft wirken könnte. :D Gemeinsames Sau-rauslassen: Absolutes Tabu. Spielen: Nur und ausschließlich ruhige Nasenspiele. Bälle sind böse, immer. Jeder Hund wird ein Balljunkie, ein Süchtiger. Ein Süchtiger! Willst du das? JEDES Aufregen des Hundes ist schlecht. Usw.


    Ich vermisse wirklich die Berichte, wie Leute das Hoch- und Runterfahren beides üben. Also z. B. sowas: "Wir zergeln im Moment sehr viel und ich hab festgestellt, ich kann ihn richtig heißmachen, wenn ich dabei quietsche, dann fängt er mit Spielknurren an und schüttelt den Zergel, was das Zeug hält. Und wenn ich dann körperlich ruhig und passiv werde (und xyz mache), dann fährt er wieder runter und schmeißt sich hin und das Zergeln geht im Liegen weiter, eigentlich kaut er dann nur noch drauf rum ..."


    Es gibt immer mal Hunde, wo der Mensch dauernd Bremsklotz sein muss und nie Anheizer sein darf. Hunde mit Vorgeschichte.

    Aber der Normalfall sollte das nicht sein.

    Mich wundert wirklich, dass sich hier im Forum gefühlt die Hilfesuchenden mit ihren überdrehten, völlig zerstressten Hunden häufen.

    Nimmt die Zahl der überdrehten Hunde zu?

    Oder wird nur mehr drüber geredet als früher?

    Oder bilde ich mir das überhaupt nur ein?

    Ist ... Imponieren GLEICH Drohen, Angriff oder Vertreiben aus dem Territorium? Weiß da einer was?

    Ich weiß nichts über aktuelle Definitionen im wissenschaftlichen Diskurs aber ich bin der Meinung, dass es gar nicht gleich Drohen sein kann. Imponierverhalten hat sicher eine beachtliche Schnittmenge mit dem Drohverhalten, aber Imponierverhalten tritt auch regelmäßig im Kontext des Paarungsverhaltens dem potentiellen Sexualpartner gegenüber auf und da wäre Drohen in den meisten Fällen kontraproduktiv.

    Doch doch, das "passt" schon. Imponierverhalten wird (unter anderem) definiert als: Verhaltensweisen, die Rivalen abschrecken/vertreiben sollen (also Drohverhalten) und Paarungspartner anziehen sollen (Lockverhalten). Teilweise gleichzeitig!

    Teilweise sind die Verhaltensweisen sehr ähnlich oder identisch. Sich groß und stark/schön machen zum Beispiel.

    Teilweise dient ein Verhalten nur dem Abschrecken.

    Vermutlich gibt es auch imponierende Verhaltensweisen, die nur Locken sollen(?).


    Man kann sich auch auf die eigentliche Wortbedeutung zurückziehen: imponieren = Eindruck machen. Eindrücke können ja positiv oder negativ sein.


    automatisierte Antwort auf bestimmte Reize

    Ich hoffe nicht, dass das da mit reinfällt. Sonst würde man das ganze schwammige Gemassel ja auch noch mit Reflexen und konditioniertem Verhalten mischen. :fear: