Wobei es hier bei den bisher anvisierten Hunden nicht unbedingt um Herdenschutzhunde geht. Dem angepeilten Direktimport sehe ich optisch keinen an. Bei dem angepeilten Welpen aus dem Tierheim - weiß nicht, eher durchgequirlter Schäferhund als Herdenschützer, aber bei dem schon eher.
(Wobei sich eigentlich IMMER jemand bei Hunden aus "dem Osten" meldet und sagt "mich springt der Herdenschutzhund auf dem Foto regelrecht an"
).
Der Punkt ist, auch wenn da keine problematische Rasse genetisch mitgespielt haben sollte: Bei den Mixen unbekannter Art muss man prophylaktisch mit starkem bis unkontrollierbaren Jagd-/Wach-/Schutztrieb rechnen, weil man nicht vorhersagen kann, was der Hund mitbringt. Und dann muss so geplant werden, dass man das als Halter kompensiert.
Bei jedem Mix aus "dem Osten" würde mich z. B. nicht wundern, wenn der wachsam wird (Gebelle im Büro) und blödestenfalls "sein Büro schützen" möchte (andere Leute sollen vertrieben werden, notfalls mit Körpereinsatz).
"Der Osten" sind Länder, in denen Hunde speziell als Hof- und Wachhunde gehalten werden und Straßenhunde häufig sind. Da ist es dann normal, wenn Hunde wachsam, vorsichtig und selbständig agieren, das liegt denen in den Genen.
Das ist absolut nichts Schlimmes, solange der Hundehalter damit umgehen kann. Entweder, indem er den Hund anleiten kann, trotzdem im Büro zurechtzukommen (das klappt nicht bei allen Hunden, egal wie kompetent der Halter ist), oder indem der Hundehalter den Hund eben nicht mit ins Büro nimmt und die Hundebetreuung anders regelt.
Ich würde niemandem einen Tierschutz-Mix ausreden wollen, ich finde es sogar super, wenn Leute sich bewusst genau dafür entscheiden. Nur: Dann MUSS es für die Menschen ok sein, wenn der Hund vielleicht stark jagt, stark wacht, stark schützt und man deswegen bestimmte Dinge nie mit dem machen kann.
Nochmal: Kein Unkenruf muss sich bewahrheiten. Vielleicht sind die Hunde total kuschlige, unproblematische Begleithunde, ganz kitschig wie aus dem Werbeprospekt. Aber falls sie es nicht sind, muss man vorbereitet sein und das trotzdem für sich selbst und den Hund gut und passend machen.