Meine Leia hat einen ähnlichen Hintergrund, sie wurde als Welpe mit ihren Geschwistern im Wald gefunden neben der erschossenen Mutter, war also zwar nicht so lange wild unterwegs, ist aber auch die ersten Monate komplett ohne Menschenkontakt und menschliche Umweltreize aufgewachsen. Und das merkt man auch deutlich, sie ist sehr ängstlich. Ich denke, das wichtigste ist Geduld und keinerlei Zwang. Ich zwinge Leia nicht durch Situationen, in denen sie Panik hat. Wenn sie beim Spaziergang nicht weiter will, setze ich mich mit ihr hin und warte etwas, wenn sie danach weiter Angst hat, geht es halt wieder zurück. Sie ist jetzt ein halbes Jahr hier und macht jede Woche Fortschritte, gestern ist sie sogar zu unserer Trainerin gegangen und hat ihr aus der Hand gefressen (vor drei Wochen noch undenkbar), aber sie hat auch immer wieder Tage, an denen außer einem kurzen Spaziergang nichts geht. Und das ist okay. Dann geht es halt nur in den Garten und zur Not wird halt ins Haus gepieselt wenn es da draußen auch super gruselig ist. (Sie hat zum Beispiel absolute Panik wenn irgendwo in der Nachbarschaft jemand Fußball spielt.)
Sie hat sich Gott sei Dank von Anfang an stark an mich gebunden, vor meinem Freund scheut sie immer noch zurück wenn er steht und geht (im Liegen und Sitzen wird gekuschelt).
Druck wäre bei ihr der absolut falsche Weg.