Was ich in Dokus gesehen habe über Musher in Skandinavien, die Hunde blieben auch draußen und haben sich Kuhlen im Schnee gegraben, wo die dann drin geschlafen haben. Gefüttert wurden die roh. Das war schon sehr ursprünglich und hatte nix mit den Huskys zu tun, die heute am Rad laufend wenigstens ein kleines bisschen ausgepowert werden und im Haus, allein leben müssen als Einzelhund.
Mir scheint, die sind nicht unbedingt für ein Leben als Familienhund gemacht, wie es heute gefordert ist (was natürlich kein Grund ist, ein Baby totzubeißen, aber dann muss ich mMn extra wachsam sein als Halter. Ich kenne Husky auch nur mit extrem leicht zu triggerndem Jagd- und Beutetrieb).
So werden die Huskies auch heute noch gehalten im Norden Skandinaviens. Mit Schutzhütten, aber draußen ohne Familienanschluss. Futter ist auch selten klassisches Hundefutter. Zäune dabei oft zwei, drei Meter hoch und nach innen abgeschrägt, da die bei Beutesichtung sehr erfinderisch im Ausbrechen werden können.
Ich habe in Lappland eine deutsche Auswandererfamilie kennen gelernt, deren Huskies gleich am Umzugstag nach Schweden stiften gegangen sind und zwei Rentiere (!) erlegt haben. Gab ordentlich Ärger mit den Sami.
Später wurde dann die eigene Katze noch gefressen, nachdem die auf die Gehegeabschrägung geklettert ist....
Unsere Nachbarn halten sich, total unpassend, zwei Huskies. Vier oder fünf Kinder, Eltern den ganzen Tag unterwegs. Spaziergänge gab es von Anfang an nie, Hunde waren den halben Tag alleine im Garten und haben da wirklich alles zerlegt, sämtliche Holzbretter aus der Terrasse gerissen, Zaun zerstört etc.. Die beiden haben es auch immer wieder in unseren Garten geschafft. Dabei war unser Zaun damals schon zwei Meter hoch, deren Garten liegt aber höher und da dort Null Zaun übrig war, sind sie über den Apfelbaum zu uns geklettert. Dummerweise ist die Hündin einmal rüber gekommen, als unsere drei draußen waren...das war dann aber wohl so einschüchternd, dass sie sich nach anfänglichem Krawall hinterm Apfelbaum versteckt hat...
Wir haben unseren Zaun inzwischen zu einem Hochsicherheitstrakt umgebaut - Holzbretter im Apfelbaum um sämtliche Lücken abzudecken, zusätzliche Paneele hinter dem Zaun um rüber klettern zu verhindern etc..
Die Besitzer kümmern sich überhaupt nicht um Grundstücksicherung und die Hunde laufen regelmäßig frei durch die Gegend.
Seit kurzem geht einer der Söhne 'spazieren' - der Junge ist 13 oder so, geht mit beiden Hunden, die Null erzogen sind, gleichzeitig raus, und der Rüde ist ein Riese. Der Junge wird also durch die Gegend gezogen. Tja, letzte Woche sind die Hunde ihm unterwegs abgehauen und haben einen kleinen Hund angegriffen, der mit Halter an der Leine unterwegs war. Der Halter musste sich mit Hund in den Supermarkt retten und die Kassierer mussten die Tür zu halten, weil die Huskies so in Rage waren und an diesen Hund ran wollten. (Menschen gegenüber sind die zwei eigentlich sehr nett, allerdings merkt man, dass die jetzt auch erwachsen werden und der Rüde wird durchaus ernsthafter.)
Ob der kleine Hund letztlich überlebt hat, weiß ich nicht, musste zum Nottierarzt. Polizei wurde gerufen, die Hunde sind aber definitiv noch da nebenan.
Ich bin tatsächlich auch der Meinung dass Huskies nicht als Familienhund ohne Auslastung zu suchen haben. Sind tolle nette Tiere, ja - bei vernünftiger Beschäftigung und Haltung.