Beiträge von CheshireDogs

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    Nun kommt unser großer nicht aus seiner Box heraus, wenn wir da sind. und läuft im Haus herum, wenn wir nicht im Raum, nicht zuhause sind oder nachts wenn wir schlafen. Alles sehr schwierig.

    Du hattest ja geschrieben, er schläft nicht bei euch. Habt ihr denn Mal ausprobiert im selben Raum zu schlafen?

    Leia kam aus Ungarn und ist auch wahnsinnig ängstlich Sie hat sich anfangs auch absolut nicht bewegt, wenn wir in der Nähe waren. Eine Box hatten wir nicht, aber bei jeder Bewegung wollte sie sich panisch irgendwo verkriechen die ersten Tage. Wir haben die erste Woche mit ihr im Wohnzimmer geschlafen, da sie den Raum nicht verlassen wollte.

    Mein Mann auf dem Sofa, ich mit Matratze auf dem Fußboden. Sobald es dunkel war und wir uns nicht bewegt haben, hat sie den Raum erkundet und auch an uns geschnuppert. Die ersten Ausflüge in den Garten gab es auch nachts. Uns hatte die Organisation eine Retrieverleine empfohlen, die man einfach über den Kopf ziehen kann. Unser Garten war aber dazu auch gut eingezäunt.


    Die ersten Nächte hat sie sich im Garten auch hinter jedem Busch verstecken wollen. Ich hab sie machen lassen und gewartet. (An der Leine!) An Tag drei wurde sie auch tagsüber etwas mutiger und hat zwischen uns zwischen Sofa und Matratze geschlafen. Tagsüber hatte sie sich dann vor meinem Mann erschrocken, ist dabei aufs Sofa hinter mich gesprungen und seitdem war sie dann mein Schatten und permanent an mich gekuschelt. 😂 Da hat sie dann festgestellt, dass so ein Sofa und Mensch ganz gemütlich ist.


    Bei meinem Mann hat es zwei bis drei Jahre (!) gedauert bis sie ähnliches Vertrauen zu ihm hatte.


    Sie ist noch immer ein sehr ängstlicher Hund und will partout nicht spazieren gehen, aber im Haus, Garten, dem Feld hinter unserem Haus oder gemieteten Hundefeldern fühlt sie sich wahnsinnig wohl. Inzwischen leben hier noch zwei weitere Ungaren mit ihr, mit denen sie am liebsten den ganzen Tag spielen würde. Ein ganz 'normaler' Hund wird sie aber nie werden...wir nehmen sie einfach so wie sie ist.

    Das muss gar kein Trauma sein, sondern einfach ein Hund, der noch nie im Haus gelebt hat. Wir haben drei Ungaren und Leia ist auch nach drei Jahren bei meinem Mann noch vorsichtig. Wenn er sitzt oder liegt ist alles super, stehend oder gehend im Haus ist unheimlich.

    Hast du einen Garten ? Hat sie einen Ort an dem sie sich zurück ziehen kann ? Bei unseren hat ignorieren immer am besten funktioniert. Sprich nicht bedrängen, auf den Hund zu gehen etc, den Hund angucken, sondern einfach machen lassen und dem Alltag nachgehen. Ruheplätze schaffen wo der Hund sich sicher fühlt. Drei Monate ist für einem Hund aus dem Auslandstürschutz einfach auch noch nicht lang.

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    Ob es die beste Idee war, sei mal dahingestellt, aber eine "böse Absicht" würde ich da nicht automatisch unterstellen, auch wenn es natürlich nach TschG verboten ist.

    Böse Absicht sehe ich da auch nicht, eher absolute Dummheit. Da kann doch so schnell sonst was passieren. Was dann ja auch eingetreten ist.

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    Was stimmt denn mit dem Hund nicht? Haut ab und beißt irgendwelchen Menschen in den Kopf?

    Was stimmt denn aber auch mit den Menschen nicht, dass man in fremder Umgebung den Hund scheinbar über Nacht auf der Terrasse angebunden lässt?

    Ich finde das aus der Ferne komplett unmöglich, das Verhalten so genau zu beurteilen. Leia (aus Ungarn, auch mit Windhund Anteil) hat sich anfangs auch permanent abgelegt, bei ihr war das aber definitiv Angst und Unsicherheit, und kein Jagdverhalten. Da würde ich wirklich dringend die Trainerin hin zu ziehen, die das vor Ort sehen kann.

    Auch Physio kann warten, sie muss erstmal in Ruhe ohne weitere Stressoren ankommen. Wir haben drei Ungaren. Nach zwei Wochen gut spazieren gehen ist schon wahnsinnig schnell, da würde ich erstmal gar nichts erwarten. Das jetzige Verhalten kann sich auch noch mal ordentlich ändern sobald der Hund sich zu Hause fühlt. Unsere drei waren so nach 3 bis 6 Monaten angekommen, aber auch jetzt nach drei Jahren gibt es immer noch mal überraschende Fortschritte.

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    Hoffe, das Amt schreitet da ein und nimmt die denen weg … das sind doch keine Zustände. Tut mir Leid für die Hunde und die ganze Nachbarschaft sowas.

    Ist in England dann leider gleichbedeutend mit Einschläferung...was auch der einzige Grund war, warum wir nie was gemeldet haben...ich hoffe aber auch, dass jetzt mal was passiert und wir werden von nun an auch die Polizei rufen wenn die Mal wieder draußen unterwegs sind.

    Was ich in Dokus gesehen habe über Musher in Skandinavien, die Hunde blieben auch draußen und haben sich Kuhlen im Schnee gegraben, wo die dann drin geschlafen haben. Gefüttert wurden die roh. Das war schon sehr ursprünglich und hatte nix mit den Huskys zu tun, die heute am Rad laufend wenigstens ein kleines bisschen ausgepowert werden und im Haus, allein leben müssen als Einzelhund.


    Mir scheint, die sind nicht unbedingt für ein Leben als Familienhund gemacht, wie es heute gefordert ist (was natürlich kein Grund ist, ein Baby totzubeißen, aber dann muss ich mMn extra wachsam sein als Halter. Ich kenne Husky auch nur mit extrem leicht zu triggerndem Jagd- und Beutetrieb).

    So werden die Huskies auch heute noch gehalten im Norden Skandinaviens. Mit Schutzhütten, aber draußen ohne Familienanschluss. Futter ist auch selten klassisches Hundefutter. Zäune dabei oft zwei, drei Meter hoch und nach innen abgeschrägt, da die bei Beutesichtung sehr erfinderisch im Ausbrechen werden können.

    Ich habe in Lappland eine deutsche Auswandererfamilie kennen gelernt, deren Huskies gleich am Umzugstag nach Schweden stiften gegangen sind und zwei Rentiere (!) erlegt haben. Gab ordentlich Ärger mit den Sami.

    Später wurde dann die eigene Katze noch gefressen, nachdem die auf die Gehegeabschrägung geklettert ist....



    Unsere Nachbarn halten sich, total unpassend, zwei Huskies. Vier oder fünf Kinder, Eltern den ganzen Tag unterwegs. Spaziergänge gab es von Anfang an nie, Hunde waren den halben Tag alleine im Garten und haben da wirklich alles zerlegt, sämtliche Holzbretter aus der Terrasse gerissen, Zaun zerstört etc.. Die beiden haben es auch immer wieder in unseren Garten geschafft. Dabei war unser Zaun damals schon zwei Meter hoch, deren Garten liegt aber höher und da dort Null Zaun übrig war, sind sie über den Apfelbaum zu uns geklettert. Dummerweise ist die Hündin einmal rüber gekommen, als unsere drei draußen waren...das war dann aber wohl so einschüchternd, dass sie sich nach anfänglichem Krawall hinterm Apfelbaum versteckt hat...


    Wir haben unseren Zaun inzwischen zu einem Hochsicherheitstrakt umgebaut - Holzbretter im Apfelbaum um sämtliche Lücken abzudecken, zusätzliche Paneele hinter dem Zaun um rüber klettern zu verhindern etc..

    Die Besitzer kümmern sich überhaupt nicht um Grundstücksicherung und die Hunde laufen regelmäßig frei durch die Gegend.


    Seit kurzem geht einer der Söhne 'spazieren' - der Junge ist 13 oder so, geht mit beiden Hunden, die Null erzogen sind, gleichzeitig raus, und der Rüde ist ein Riese. Der Junge wird also durch die Gegend gezogen. Tja, letzte Woche sind die Hunde ihm unterwegs abgehauen und haben einen kleinen Hund angegriffen, der mit Halter an der Leine unterwegs war. Der Halter musste sich mit Hund in den Supermarkt retten und die Kassierer mussten die Tür zu halten, weil die Huskies so in Rage waren und an diesen Hund ran wollten. (Menschen gegenüber sind die zwei eigentlich sehr nett, allerdings merkt man, dass die jetzt auch erwachsen werden und der Rüde wird durchaus ernsthafter.)


    Ob der kleine Hund letztlich überlebt hat, weiß ich nicht, musste zum Nottierarzt. Polizei wurde gerufen, die Hunde sind aber definitiv noch da nebenan.


    Ich bin tatsächlich auch der Meinung dass Huskies nicht als Familienhund ohne Auslastung zu suchen haben. Sind tolle nette Tiere, ja - bei vernünftiger Beschäftigung und Haltung.