Für mich klang hier auch schon viel raus, dass es auch einfache eine persönliche Einstellungssache ist - und das hat jetzt nichts mit guter oder schlechter Hundehaltung zu tun.
Aber ich zB habe schon immer ein Problem damit, nur mit einem Hund unterwegs zu sein und die anderen daheim zu lassen. Ich habe gerne immer alle meine Hunde dabei. Das ist schon mit Dreien nicht so einfach, wenns noch mehr wären, eigentlich gar nicht möglich.
Und wegen meinem Hundesport gehts auch manchmal nicht anders, als nur einen mitzunehmen. Weil ich eben auf einer Prüfung oder einem Seminar nicht zwei Hunde parallel oder nacheinander führen kann. Das fällt mir schon immer schwer genug.
Andere sagen wiederum, dass es sie entspannt, dass der Hund, der nicht mit darf, nicht allein ist. Und die sehen das auch ganz entspannt an dem einen Tag mit dem einen Hund, am anderen mit dem anderen zu arbeiten. So, dass immer mal einer Pause hat.
Und auch das ist gar nicht verkehrt!
MEIN Denken ist SEHR menschlich und ich wette, dass meine Hunde gar kein großes Thema damit haben, dass mal der eine und mal der andere mitdarf. Die Einzige, die sich deswegen einen Kopf macht, bin ich.
Und dann lese ich raus, dass Leute mit vielen Hunden einfach auch eine gute Tagesstruktur haben. Die habe ich wiederum nicht, obwohl ich mir sie so sehr wünsche, ich kriegs nicht hin. Jetzt mit Baby schon 3x nicht.
On Top kommt bei der ganzen Sache noch, dass jeder seine eigenen Grenzen hat. Meine sind da, denke ich, aufgrund meiner Gesundheit etwas enger gesteckt als bei anderen. Ich fühle mich nicht so leistungsfähig wie andere - sei es im Job oder bei meinen Hobbys.
Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, warum man von den Vielhundehaltern fordert, dass sie Plan A-Z haben, JEDE Eventualität im Leben abgedeckt haben. Denn das kann meines Erachtens auch ein Einzelhundehalter nicht leisten.
Bedeutet jetzt nicht, dass man sich einfach Hunde nach Lust und Laune anschaffen sollte ohne darüber nachzudenken, aber das hat hier auch KEINER getan. JEDER mit mehreren Hunden hat hier geschildert, dass er Optionen für Ernstfälle hat.
Und irgendwie glaube ich, dass sich bei Vielhundehaltern, die eben auch eine gute Tagesstruktur haben, die Struktur dann auch anpassen lassen wird, wenn mal alles nicht mehr so rund läuft. Wenn die Hunde/ein Hund pflegebedürftiger wird. Und ich stelle hier mal die Behauptung auf, dass jeder Vielhundehalter - der eben kein Tier-Messi ist - dafür sorgen wird, dass, was auch passiert, jeder Hund irgendwie auf seine Kosten kommt.
Und wenn es mal Zeiten gibt, in denen andere Hunde wegen der Krankheit eines Hundes zurückstecken müssen: Also meine Hunde mussten auch schon mal wegen meiner Arbeit zurückstecken, die mussten zurückstecken, als meine Krankheit mal stärker ausgebrochen ist und mir jede Kraft gefehlt hat. Auch bei wenigen oder nur einem Hund kann es im Leben passieren, dass ich dem Hund nicht alles bieten kann, was ich gerne würde. Natürlich ist das nicht das, was man will, aber man wird es nicht immer vermeiden können.
Und selbst zu sagen, dass man es sich nicht vorstellen kann, dass es nicht DIE EIGENE Version der Hundehaltung ist: Ja, das ist doch voll okay. Aber das heißt ja nicht gleich, dass Vielhundehaltung immer schlecht ist. Es ist halt nicht MEINE Lebensart.
Ja und? Ich arbeite nur Teilzeit, weil ich meine Arbeit nicht mag und sie mich unheimlich viel Kraft kostet. Versteht niemand. Seit Jahren muss ich mir anhören, wie ich das machen kann. Ich beziehe KEINE Sozialleistungen (dann würde ich ja noch sagen: Okay, ich lebe auf Kosten anderer), trotzdem werde ich hingestellt, als wäre ich total daneben, nur, weil ich auch kinderlos nicht Vollzeit arbeiten gegangen bin.
Ich kann mir nicht vorstellen mehr als drei Hunden ein artgerechtes Leben zu bieten, wie schon mal erwähnt, werden es irgendwann wohl auch nur noch zwei Hunde sein. Weil ich dafür zu chaotisch bin, nicht gesund genug und gerne alle meine Hunde ständig bei mir habe. Außerdem bin ich in einem Hundesport unterwegs, der insofern viel Zeit schluckt, dass ich nicht immer mit mehreren Hunde parallel oder nacheinander arbeiten kann.
Und aktuell auch: Weil meine Tochter jetzt erst 8 Monate alt ist und ich die nächsten Jahre auch Zeit für sie haben möchte. Sie wird mich irgendwann nicht mehr so brauchen, dann kann ich sehen, wie es mit den Hunden wieder weitergeht. Da hat einfach alles seine Zeit.
Aber das alles ist mein Leben und macht das von anderen nicht besser oder schlechter.