Kurze Anmerkung vorab: Was ich hier schreibe bezieht sich nur auf Leute, die keine gesundheitlichen Probleme haben. Nur, damit sich keiner angegriffen fühlt
Meistens ist das Problem ja wirklich, dass man total unterschätzt, was man den ganzen Tag so zu sich nimmt. Vermeintlich gesunde Gerichte können trotzdem ordentlich Kalorien enthalten - und Kalorien sind ja nicht immer schlecht, aber natürlich hilfts mir nichts beim Abnehmen, wenn ich zwar gesund esse, aber noch immer über meinem Verbrauch liege.
Zeitgleich wird die Bewegung, die man am Tag hat, dann überschätzt. Natürlich sind - nur als Beispiel - 10.000 Schritte am Tag besser als 5.000, aber auch die Differenz macht keine 500 Kalorien aus.
Ich persönlich bin ja totaler Fan vom Kalorienzählen und mich hat es auch gar nicht gestresst. Ganz im Gegenteil kann ich inzwischen auch ohne App einschätzen, was ich da gerade so zu mir nehme und fühle mich nicht so verloren.
Man kann mit diesem Tool ja einfach auch echt gut spielen: Wir essen zB am Samstag-Abend immer einen Nudelauflauf und essen danach noch Chips o.Ä. und gucken dabei einen Film oder eine Serie ... klingt langweilig, ist aber halt schon seit Ewigkeiten unser Samstag-Abend Und ich weiß, dass ich an einem Samstag so niemals im Defizit bleiben kann - es sei denn ich würde den ganzen Tag ansonsten nichts essen, aber dafür bin ich auch nicht der Typ. Also klammere ich mir den Samstag aus und spare mir dafür die restliche Woche über täglich ca. 100 Kalorien ein, damit ich am Ende der Woche dann eben doch mein gewünschtes Defizit erreiche.
Wenn ich zB jeden Abend auf dem Sofa noch einen Schokoriegel essen will, dann gebe ich mir den - wenn ich mit einer App tracke - direkt morgens schon in meiner App ein und bastel meine restlichen Kalorien drumherum, so dass ich den Schokoriegel abends essen kann ohne aus dem Defizit zu fallen.
Und ich muss ja nicht jeden Tag die selbe Anzahl von Kalorien einhalten, ich kann mir das ja anpassen. Vielleicht gibts Tage in der Woche, da fällts mir leichter weniger zu essen, an anderen weiß ich vorher schon, dass es da schwerer ist. Also gleiche ich einfach die Tage miteinander aus.
Was ich bei meiner Abnahme auch gelernt habe: Es bringt mir gar nichts, ein hohes Defizit zu fahren damit alles schneller geht, wenn ich nicht satt werde. Dann erreiche ich mein Ziel schneller, wenn ich das Defizit geringer halte, es aber auch einhalten kann.
Was ich für mich auch abgelegt habe ist der Anspruch, dass jeder Tag perfekt laufen muss. Auch wenn ich mal in einer Woche 2-3 Tage drin habe, in denen ich mein Defizit nicht gehalten habe und damit dann auch nicht auf mein Wochenziel komme, schmeiße ich nicht die ganze Woche hin. Oder wenn ich mittags zu viel gegessen habe, dann versuche ich einfach mal abends noch zu retten, was eben noch zu retten ist. Ansonsten hake ich den Tag einfach ab.
Abnehmen geht, finde ich, nicht in einer Linie steil bergab. Wichtig ist nur, dass man konstant immer weitergeht.
Als ich die 10kg abgenommen habe, habe ich übrigens zB auch immer mal Pausen gemacht. Also mal 1-2 Wochen meine Erhaltungskalorien gegessen. Vor allem dann, wenn ich so ein Plateau hatte und nichts mehr voranging.
Das alles soll jetzt aber nicht heißen, dass es NUR mit Kalorienzählen funktioniert. Das ist einfach nur das Einzige, wozu ich Ratschläge und Tipps geben kann
Was mich persönlich aktuell an mir am meisten nervt ist, dass ich all das weiß, all das schon geschafft habe ... und die letzten 3kg der Schwangerschaft trotzdem einfach nicht runterkriege. Ganz zu schweigen von den weiteren 5kg, die ich vor der Schwangerschaft schon noch abnehmen wollte ....
Und mein Bauch ist seit der Schwangerschaft irgendwie gefühlt - und auch laut Maßband - immer noch dicker als er es vorher mit dem selben Gewicht war ...
Mein größtes Problem ist zur Zeit das Stressessen ... bei dem mir einfach auch bis heute jegliche Strategie fehlt, damit umzugehen. Außer eben nichts Süßes im Haus zu haben und mich zusammenzureißen ...