Hallo Lenchen, mein Mann ist ebenfalls mit Hunden aufgewachsen. Seine Eltern hatten mehrere Hunde, seine Oma ebenso (sie wohnte gleich nebenan) und auch Kumpels von ihm. Als wir uns dann dafür entschieden, unser Leben mit einem Hund zu teilen, entschieden wir uns dennoch für eine anfängerfreundliche Rasse. Natürlich gab es andere Rassen, die uns optisch weitaus besser gefielen, aber uns war es auch wichtig, einem Lebewesen gerecht zu werden, welches auf uns angewiesen ist. Bereits 1 Tag nach Einzug unseres Welpens hatten wir unseren 1. Termin beim Hundetrainer. Wenn wir könnten, würden wir noch parallel zum Einzeltraining eine Hundeschule besuchen. Unser Hundekind lebt nun seit 8 Wochen bei uns und ich möchte nun mit ihm zur Hunderettungsstaffel, damit die Bindung zu ihm intensiver wird und wir noch mehr lernen können. Ein erster Termin erfolgte bereits. Denn es hat sich gezeigt, dass wir nach wie vor blutige Hundeanfänger sind. Klar, mein Mann hatte bereits etliche Kontakte zu den unterschiedlichsten Hunden in der Vergangenheit. Er weiß, dass ein Hund nicht nur viel Geld, sondern auch Zeit und Energie kostet. Aber es ist nochmal was ganz anderes, wenn man plötzlich selber der Halter ist. Wir hatten beide schon viele Momente der Überforderung. Ich bin wirklich froh, dass wir uns beide haben und gegenseitig motivieren (ja auch wir benötigen Motivation). Wenn der eine mal gerade total fertig mit den Nerven ist, kümmert sich der andere um das Hundekind. Ich denke, es ist wichtig, dass wir auch selber gut mit uns umgehen. Das hat unsere Partnerschaft gestärkt, aber so manches mal auch schon auf die Probe gestellt. Vor allem als es um Erziehungsfragen ging. Dabei habe ich selber jahrelang vorher verschiedene Vogelarten, Frettchen und Katzen (nicht alles gleichzeitig) gehalten. Das hat mir Mut gemacht, nun Hundehalterin werden zu wollen. Dennoch ist ein Hund für mich etwas ganz anderes und neues. Ich bin wirklich wirklich froh, dass wir weder einen Jack Russel (mein Mann wollte einen) noch einen Border Collie (die gefallen mir optisch total) genommen haben.
Was ich nun sagen will: der Kumpel deines Partners kennt sich bestimmt schon ein wenig mit Hunden aus. Höchstwahrscheinlich ist er dennoch ein Hundeanfänger. Einfach weil er selber noch keinen eigenen Hund hatte. Das ist wirklich etwas ganz anderes. Nun ist eure Luna, wie mir scheint, kein Anfängerhund. Zudem ist sie kein unbeschriebenes Blatt mehr, da sie wohl bereits einige Macken bei euch mit bekommen hat. Das kann eben leider passieren, wenn man noch Anfänger ist und daher nicht immer gleich richtig reagiert, wenn es nötig ist. Vor allem wenn Schlafmangel und Überforderung dazu kommen. Das kenne ich leider nun auch nur zu gut. Mir scheint nur, dass Luna von der Rasse her kein Hund ist, der Fehler in der Prägungsphase einfach so verzeiht. Wahrscheinlich wäre es wirklich besser, wenn sie zu einem Menschen käme, der nicht nur Hundeerfahrung, sondern auch Ahnung von der Rasse hat und sich traut, mit ihr arbeiten und leben zu wollen.
Was die Abgabegebühr in Höhe von 500,- € betrifft, denke ich auch, dass die Summe eher Wunschdenken ist. Wenn ich es richtig verstehe, will dein Partner diese Geldsumme bei Abgabe und nicht du oder? Vielleicht magst du weiter dran bleibe und ihm erklären, dass das ein frommer Wunsch ist, der höchstwahrscheinlich nicht zu erfüllen geht, wenn ihr wollt, dass Luna in gute Hände kommt. Vielleicht kannst du ihn zum Nachdenken diesbezüglich anregen.
Im übrigen finde ich es toll von dir, dass du dir wegen Luna so viele Gedanken machst. Vor allem wenn man bedenkt, dass du diesen Welpen gar nicht wolltest und du trotzdem den Hauptanteil der Pflege und Erziehung für sie übernimmst. Bleib bitte weiterhin dran und kümmere dich um ein gutes Zuhause für Luna. Auch wenn sie es dir beim Auszug nicht zeigen kann, wird sie aber dankbar und froh sein, wenn sie dann in ein gutes neues Zuhause kommt, welches wirklich auf ihre besonderen rassespezifischen Charaktereigenschaften eingeht und entsprechend für sie sorgen kann.