@san94 :
Ich finde, du machst das schon super mit deinen Mitbewohnern.
Vor allem das du ihnen Zeit und Ruhe gönnst und sie nicht bedrängst.
Meinen schwarzen Kater Shadow habe ich auch aus dem Tierheim. Er war damals 6 Monate alt und ein Fundtier. Er wurde im Alter von ca. 3 Monaten mehr tot als lebendig von Spaziergängern gefunden. Sein Schwanz klemmte in einer Tierfalle und musste zum Großteil operativ entfernt werden. Danach kam er in eine Pflegestelle, wo er aufgepäppelt werden sollte. Dort lebten aber noch andere Katzen, 1 Hund und Kinder. Er kam damit gar nicht klar und wurde nach 4 oder 5 Tagen ins Tierheim zurück gegeben, weil er sich auch weigerte zu fressen, sich die ganze Zeit verkroch und dort auch hinmachte. Als ich ihn nahm, wusste ich bereits, dass er ein scheues, ängstliches Tier sein sollte. Ich quartierte ihn dann vorerst bei mir ins Schlafzimmer (2-Raum-Wohnung) ein mit Katzenklo etc. und verbrachte selber die erste Zeit vorwiegend im Wohnzimmer mit meiner anderen Katze. Er bekam erstmal viel Ruhe. Ab dem 2. Tag setze ich mich für eine gewisse Zeit aufs Bett und lass ein Buch. Ich warf auch mal Leckerlis auf den Boden, die Shadow aber nur in meiner Abwesenheit frass. Ab dem 3. Tag lass ich dann auch mal laut vor und bot eine Spielangel an, die ich vom Bett herunterbaumeln ließ. Ich glaube, an Tag 4 war Shadow dann soweit, auch mal unter dem Bett hervor zu kommen, wenn ich darauf saß. Ich ignorierte ihn da aber weiterhin erstmal. An Tag 5 fummelte ich mit der Angel dann umher, nach der Shadow begann zu schnappen. Irgendwie brach das dann das Eis und er ließ sich vorsichtig streicheln. Dennoch dauerte es Jahre, bis er mal nicht vor Panik floh, wenn der Postbote mit dem Auto vorfuhr und man dies dank geöffnetem Fenster (im 3. Stock) hörte. Ich habe zudem nur selten Besuch, wodurch er viel Ruhe und Freiraum erhält. Mittlerweile ist Shadow 10 Jahre alt und hängt sehr an mir. Er ist ein richtiges Kuscheltier geworden, welches sich dank Umzug vor 3 Jahren auch mal über Freigang freut. Wobei ich dann aber zu Hause bin, da er schnell in Panik gerät und die Möglichkeit braucht, schnell wieder ins Haus zu gelangen.
Das Leben ist mit Shadow nicht immer einfach, weil er bestimmte Macken hat, aber ich liebe ihn sehr und will ihn nicht missen. Man merkt, dass ihm ein ruhiges Umfeld gut tut. Ich hoffe nur, dass er damit auch klar kommen wird, wenn unser Sohn demnächst geboren wird.