Ich würde jetzt solche Spaziergänge forcieren. Wie du schon sagtest, wohldosiert. Erstmal weniger belebte Orte und wenn das gut klappt, die etwas belebteren usw. Aber immer nur so lange, wie du den Eindruck hast, dass dein Welpe nicht drüber ist.
Danke, das werde ich versuchen. Ich habe jetzt auch endlich eine Hundeschule gefunden, die aktuell Junghunde-Gruppenkurse anbietet. Da gibt es erst einen gemeinsamen kleinen Spaziergang, auf dem trainiert wird, und im Anschluss dürfen die Hunde noch moderiert miteinander spielen. Da werden wir jetzt mal schnellstmöglich reinschnuppern und hoffen, dass die Chemie stimmt. Meine Hoffnung ist, dass man dort gezielt an Spaziergänger- und Hundebegegnungen arbeiten kann. Da muss nämlich vermutlich nicht nur mein Hund noch was lernen, sondern vor allem auch ich selbst.
also für mich hört sich der Alltag der Kleinen schon recht turbulent an.
Das wundert mich ein bisschen. Ich habe das Gefühl, dass es kaum ruhiger sein könnte. Es gibt ja schon nur einen (meist recht kurzen) Spaziergang täglich und die Abstecher zwischendurch in den Garten sind wirklich kurz und ausschließlich zum Lösen. Sie schläft und ruht meiner Einschätzung nach ausreichend viel, aber in ihren Wachsphasen will sie dann auch ein bisschen beschäftigt werden. Also ich kann sie ja nicht zu noch mehr Schlaf "zwingen", und solange sie sich selbst mit ihrem Spielzeug beschäftigt bzw. ich zwei, drei Mal kurz am Tag mit ihr spiele, dachte ich, das wäre total im Rahmen und dass Welpen/Junghunde einfach noch mehr Spieltrieb haben als erwachsene Hunde. Oder meinst du, dass ich das mit-ihr-Spielen besser komplett bleiben lassen sollte, bzw. nur draußen mit ihr spielen sollte? Da gibt es ja sehr verschiedene Ansichten zu, deine Meinung würde mich sehr interessieren. Ich versuche es nicht zu übertreiben (keine wilden Zerrspiele, kein Ballwerfen, keine Quietsch-Spielzeuge usw.), aber irgendwie will ich ihr ja schon ein bisschen Aufmerksamkeit schenken...
Und ansonsten ist bei uns zurzeit wirklich gar nichts los, kein Besuch, kaum Ausflüge (nur Spaziergänge, damit Autofahren Gewohnheit bleibt und sie mal Hundekontakte hat), nichts außer der Reihe, nur sehr gedrosselter Alltag. Da muss sie später definitiv mal mehr aushalten, wenn wir wieder Besuch bekommen oder irgendwo hin fahren, wo sie mit soll.
Long story short: Ich würde gut hinterfragen, woher die Zoomies kommen und von dem Gedanken wegkommen, man müsste einen Junghund in diesem Alter "auslasten". (Mir rollen sich da die Zehennägel hoch bei dem Begriff.) Machst du irgendein (strukturiertes) Training mit ihr?
Ich dachte ehrlich gesagt, dass jeder Welpe/Junghund Zoomies bekommt und das normal wäre... Ich war schon froh, dass es nur noch einmal am Tag ist und nicht zwei oder dreimal. Sie geht dann aber auch nicht mich an (bzw. nur ganz selten), sondern sprintet in einem Affenzahn über die Wiese, buddelt oder schmeißt irgendeinen Stock oder was sie sonst so findet durch die Gegend. Ich lasse sie dann einfach machen, ich dachte sie tobt sich nur aus. Wenn es zu wild wird und ich eingreifen (z.B. das Buddeln abbrechen) muss, ist sie aber meistens auch gut ansprechbar. Ist das deiner Einschätzung nicht normal, sondern hat eine tieferliegende Ursache (ich weiß, Ferndiagnosen sind schwierig....)?
Das mit der Auslastung war missverständlich formuliert von mir. Mir geht es nicht drum, mehr mit ihr zu trainieren oder mehr Kopf- oder Nasenarbeit zu machen, sondern eher darum, ob ich sie mehr Dinge (forciert) kennen lernen lassen sollte, an die sie später mal gewöhnt sein müsste. Also eher so Sachen, dass Besuch nach Hause kommt, dass man auch mal durch eine Menschenansammlung laufen muss, dass sie mit zu Freunden kommen muss usw., also quasi Alltagstauglichkeit. Ich meinte mit Auslastung wohl eher neue Reize/Situationen/Input. Und die Frage dahinter ist, ob sie das besser jetzt schon kennen lernen sollte, oder besser später.
Strukturiertes Training gibt es hier bislag eher nicht. Ich bringe ihr die Grundkommandos bei (bei uns aktuell Sitz, Platz, Bleib und dann natürlich noch Rückruf und Abbruchsignal), die ich im Alltag brauche. Die werden dann entweder drinnen oder auf Spaziergängen mal 5 Minuten gezielt geübt und ansonsten eher nebenbei im Alltag, also in den Situationen, wo ich sie dann auch wirklich brauche. Als Beispiele: Wenn wir nach dem Spazierengehen reinkommen, muss sie auf ihrer Decke im Flur warten, bis ich Jacke, Schuhe, Leine etc. verräumt habe. Wenn wir draußen eine Straße überqueren, muss sie vorher Sitz machen. Wenn ich die Spülmaschine ausräume, muss sie auf ihrem Platz bleiben (weil sie sonst den Kopf in die Spülmaschine steckt). Meistens klappt das schon super, manchmal artet es in eine kleine Trainingseinheit aus, wenn sie ihren Platz zwischendurch verlässt.
Wie oben geschrieben, geht es aber hoffentlich ab dem Wochenende auch in die Hundeschule, sodass wir das Training vermutlich bald etwas strukturierter angehen und hoffentlich das richtige Maß finden.