Beiträge von L_&_R

    Ich versuche mal, diesen Thread zu reaktivieren, weil bei mir die Bio-Trockenfutter-Frage gerade aktuell ist ;)


    Ich füttere meiner 5 Monate alten Aussie-Hündin das Defu Trockenfutter und sind auf Anraten von verschiedenen Seiten gerade von Junior auf Adult umgestiegen. Dem Hund schmeckt's und sie scheint es bisher gut zu vertragen. Es gibt lediglich ziemlich viel und häufigen "Output" :D

    Jetzt habe ich aber öfter gelesen, dass da der Getreide-Anteil recht hoch ist, und das kein kaltgepresstes Trockenfutter ist, was wohl nicht so optimal wäre. Meine Frage ist also: ist das bei einem jungen Hund, der bisher alles zu vertragen scheint, problematisch? Wäre es vielleicht eine Möglichkeit, den Getreide-Anteil zu reduzieren, indem ich einen Teil der täglichen Futterration durch etwas anderes Getreidefreies ersetze, z.B. frisches Fleisch, körnigen Frischkäse, Gemüse, Knochen etc.? Oder kann hier vielleicht jemand bessere Alternativen empfehlen? Hat z.B. jemand Erfahrungen mit dem Bosch Bio?

    Mir wäre wichtig, dass das Fleisch aus nachweislich möglichst gescheiter Tierhaltung kommt - bei Demeter habe ich da ein recht gutes Gefühl - und dass das Futter bzw. dessen Bestandteile nicht um die halbe Welt geflogen werden :)

    Hi Dana, ich kann nur von meiner persönlichen Erfahrung berichten, aber bei uns wurden die Nächte schlagartig ruhiger, als wir die Box auch oben geschlossen haben (natürlich nach vorherigem Boxentraining), keine Ahnung woran das lag. Vielleicht wäre das für eine Nacht zum Ausprobieren mal eine Idee? Unsere Kleine war da aber auch schon ein bisschen älter und zu Beginn haben wir teilweise mit ihr auf dem Sofa geschlafen, weil wir den Eindruck hatten, dass sie den direkten Körperkontakt brauchte

    Die Meisten, mit denen ich über ihre hoftreuen Hunde gesprochen habe, haben eine andere Definition von "hoftreu" als ich.


    Meine: der Hund bleibt auf dem Hof, egal, was außerhalb los ist.


    Die anderen: der Hund verbringt den größten Teil des Tages auf dem Hof, aber geht auch mal alleine ein kleines Gassiründchen und kommen alleine zurück. Rüden können ab und zu bei läufige Hündinnen eingesammelt werden.

    Genau diesen Eindruck habe ich auch! :D

    Da wir sehr ländlich wohnen, hatte ich mir für unsere Aussie-Hündin (aktuell erst knappe 5 Monate alt) eigentlich ursprünglich auch gewünscht, dass sie hier eines Tages, wenn sie erwachsen ist, frei über unseren Hof laufen und sich dort aufhalten kann, wenn sie das möchte.


    Wenn ich jetzt aber so mitbekomme, wie das mit den "hoftreuen" Hunden in der Nachbarschaft läuft, sehe ich das mittlerweile aber langsam kritischer. Es gibt hier einen Border Collie, bei dem es wirklich super klappt. Der bellt nur kurz, wenn wir vorbei laufen, wird aber nicht aggressiv (selbst dann nicht, als unsere Hündin mal zu Besuch auf dem Hof war). Mit dem wird nicht spazieren gegangen und der ist maximal auf den angrenzenden Weiden unterwegs, wo aber auch nichts passieren kann, weil der Hof fernab von Straßen liegt.

    Die anderen Hofhunde nehmen das mit der Hoftreue nicht ganz so genau, habe ich den Eindruck. Es gibt noch einen Border Collie, der zwar in Hofnähe bleibt, aber ungünstigerweise liegt der Hof (wie auch unserer) gleich an der Durchgangsstraße und der Hund ist mir schonmal fast vors Auto gesprungen. Der andere Nachbar ist Jäger und hat mehrere Hunde auf seinem Hof, die für mich alle nach verschiedenen Jagdhunden aussehen. Der kleinste passt durch den Zaun, zieht seine Runden durch die angrenzenden Felder und Wälder und rennt dabei auch über die Straße. Der bellt und knurrt auch gerne mal meine angeleinte Hündin an, läuft uns mit Sicherheitsabstand noch ein paar Meter hinterher und zieht dann irgendwann ab. Finde ich tatsächlich für vorbeikommende Spaziergänger (mit und ohne Hund) nicht so prickelnd. Es gibt ja auch Leute, die Angst vor Hunden haben und der gehört auch nicht gerade zu den freundlichsten Exemplaren. Wenn man sich hier so umhört, war und ist es hier stellenweise noch heute normal, dass der eigene Hund auch mal auf eigene Faust unterwegs ist und durch den Wald stromert.


    Wenn ich das so sehe, wäre mir das mit meiner Hündin einfach zu heiß (alleine schon, weil unser Grundstück zur einen Seite an die Straße angrenzt). Ich finde diese zu 100% hoftreuen Hunde total faszinierend, aber wenn sie es dann eben doch nur zu 90% sind, wäre es mir den Ärger nicht wert. Ich würde mir ja ewig Vorwürfe machen, wenn meinem Hund, oder durch meinen Hund, irgendetwas passiert. Mein Wunschdenken wäre es, dass meine Hündin sich hier eines Tages in unserer Anwesenheit frei auf dem Hof bewegen kann, solange wir auch irgendwo draußen auf dem Hof unterwegs sind, ohne dass man sie ständig im Blick haben muss, bzw. nur ab und zu mal nach ihr schauen muss. Ansonsten gibt's zum Glück auch noch einen eingezäunten Bereich, aber auch da würde ich sie nicht komplett allein lassen wollen, z.B. wenn ich nicht zuhause bin. Ich glaube, da würde ich mir die ganze Zeit nur Sorgen machen. aber wir müssen wohl eh erstmal abwarten, in welche Richtung sich das Ganze mit ihr entwickelt und was sie so vom Thema Hoftreue hält ;)


    Ich finde es auf jeden Fall suuuper spannend zu lesen, was ihr hier so zum Thema Hoftreue berichtet! Vor allem ob man das trainieren kann, oder ob ein Hund die Hoftreue einfach von Geburt an mitbringt oder eben nicht. Und wenn es letzteres ist, gibt es dann Rassen, die quasi IMMER hoftreu sind (also vorausgesetzt, sie haben einen Hof), oder sind auch dann nur einzelne Vertreter gewisser Rassen hoftreu? Welche Rassen neben den schon genannten Spitz, DSH und Aussie sind denn noch bekannt für ihre Hoftreue? Hoffe das führt nicht zu weit weg von der usprünglichen Frage dieses Threads..

    Kann der Nanny Dog Unsinn irgendwann bitte aussterben? Es gibt einen umstrittenen Text aus den 60ern oder 70ern,wo das vorkommt und wurde dankend von "Wir müssen doch was fürs Image der Rasse tun" Leuten aufgegriffen und macht seither die Runde, ohne historischen Beleg.


    In Australien rennen genauso zig Mixe rum, die halt einfach Staff oder Pit genannt werden. Zusätzlich ham die auch noch den Bull Arab zu all den anderen Neurassen in Bulloptik.

    Und wieder was gelernt.. sorry, das war mir nicht klar

    Ich kenne mich mit den o.g. Hunderassen zwar nicht wirklich aus, aber ich habe bei einem Aufenthalt in Australien einige sehr liebe American Staffordshire Terrier kennen gelernt, die als Familienhunde gehalten wurden. Die Rasse ist dort relativ verbreitet als Familienhund, ich meine man würde sie sogar als "Nanny Dog" bezeichnen. Ich hab mich über die Rasse nie im Detail informiert, weil sie leider für meinen Freund optisch partout nicht infrage kommt und eigentlich klar war, dass zu uns am besten ein Hütehund passt, aber ich habe einige Positiv-Beispiele kennen gelernt, wo diese Hunde als Familienhunde super funktioniert haben. Aber auch eben nur mit konsequenter, guter Erziehung und vor allem auch mit Kindern, die den Hund respektiert haben und ganz toll mit ihm umgegangen sind. Klar habe ich da auch nur einzelne Situationen miterlebt und ich wüsste echt nicht, ob ich mir so einen Hund in der Situation des TE zutrauen würde, aber ich würde denken, dass es schon funktionieren kann, wenn man es wirklich will, man gleich von Beginn alles richtig macht und auch gewillt ist, genug Zeit(und Geld für einen Trainer) in den Hund und seine Erziehung zu investieren. Aber ob man das wirklich schaffen kann und will und die Rahmenbedingungen stimmen, kann vermutlich nur der TE selbst für sich ehrlich beantworten :)

    Perfekt, danke ihr Beiden :) dann mache ich ja schonmal nicht alles falsch, das beruhigt mich. Dann werde ich es mit dem Spielen mangels Hundespielpartnern im eigenen Haushalt weiter so machen wie gehabt. Also mit ihr spielen, aber nicht zu wild und mit gewissen Regeln und Grenzen. Und im Idealfall macht das ja dann auch beiden Seiten Spaß :)


    Und Lucy_Lou: Klasse, dass Peaches schon mit 4 Monaten euren Camping-Urlaub so gut mitgemacht hat. Das steht bei uns hoffentlich im Frühjahr auch an, darauf arbeiten wir dann wie von euch allen beschrieben langsam hin, indem wir jetzt mal anfangen gezielter solche neuen Situationen anzugehen. Der Tipp, Orte mit Ausweichmöglichkeit zu wählen, ist ebenfalls super :)


    Caissa, ich habe die Begriffe Zoomies und 5 Minuten immer synonym benutzt und wüsste jetzt auch gar nicht, wie genau ich das definieren würde. Bei uns äußert es sich so, dass sie, wenn sie die Möglichkeit hat (also draußen) wie verrückt rennt, Haken schlägt, oder auch buddelt. Drinnen schnappt sie sich meist ihren Kauknochen, wirft den durch den Raum, bellt und knurrt ihn manchmal auch an, wirft sich in ihrem Bett auf den Rücken, wälzt sich, jault auf und solche Sachen. Ihr Verhalten ist dann manchmal echt seltsam, zerstörerisch wird sie dabei aber eigentlich nicht und in 95% der Fälle beruhigt sie sich danach auch schnell wieder und schläft meistens auch direkt ein.

    Nicht zur Ruhe kommen äußert sich bei ihr eher anders und ist aktuell nur der Fall, wenn sie immer wieder beim zur Ruhe Kommen durch Geräusche von außen (z.B. Baustelle vorm Haus) unterbrochen wird. Dann muss sie in ihre Box und da klappt es dann auch sofort mit dem Schlafen. Schlafen und Ruhen ist eigentlich die eine Sache, die bei uns aktuell (meiner Einschätzung nach) wirklich gut funktioniert :D

    Danke euch allen Dreien für eure Antworten. Da ist ganz vieles dabei, was mir wirklich weiter hilft :)


    Was die wilden 5 Minuten bzw. Zoomies angeht, gehen die Meinungen ja anscheinend ziemlich auseinander. Ich behalte das jetzt erstmal im Auge. Solange sie weiterhin nur durch die Gegend flitzt und mich nicht angeht, ansprechbar bleibt und ich es, wenn sie überdreht, abbrechen kann, stufe ich das mal als "normal" ein. Ich werde aber mal beobachten, ob es mit der Zeit weniger wird, und wenn nicht, ob ich einen Zusammenhang erkennen kann.


    Ich persönlich halte gar nichts davon mit dem Hund zu spielen. Schon gar nicht drinnen. Ich frage mich, was der Hund dabei lernen soll bzw. was man sich davon "verspricht". Spielen können sie doch untereinander oder mit anderen Hunden. Da hat der Hund meines Erachtens viel mehr davon.

    Da wir leider nur einen Hund haben, hat sie diese Möglichkeit zuhause bzw. Darum, dass sie dabei irgendetwas lernen soll (außer, dass es auch da Regeln gibt, z.B. dass man sein Spielzeug loslässt, wenn ich das sage), geht es mir eigentlich weniger, sondern darum, dass sie einfach "Welpe" sein und toben darf..

    Meine Welpen/Junghunde lernen in den ersten drei bis sechs Monaten ausschließlich das kennen, was ohnehin zu unserem Alltag gehört bzw. auch später für den erwachsenen Hund in gewisser Regelmäßigkeit vorkommen wird. Die ersten 7 - 10 Tage ist der Schwerpunkt auf jeden Fall auf Alltag. Unsere Standardgassi-Strecke wird erkundet. Wir fahren jeden Tag ein kleines Stück mit dem Auto. Ab Woche 2 oder 3 schaue ich dann, dass ich mir einmal pro Woche was vornehme. Mal Leute einladen zum Spieleabend, eine Verabredung im Café, Besuch bei meinen Eltern oder bei Freunden, mal eine neue Gassi-Strecke. Aber wie gesagt: Sehr dosiert.

    [...]

    Dazu habe ich nun oben schon was geschrieben. Ich würde definitiv nix "zwingen". Andererseits brauchst du dich auch nicht einschränken. Wenn du während der Welpenzeit mal mit ner Freundin zum Kaffee verabredet bist, dann ist es halt so und dann kommt der Welpe halt mit.

    Gut, dann sind genau die Dinge, die du beschreibst, auch die Dinge, die ich nun - leider etwas forciert - auch mit meiner Hündin angehen will. Weil durch die aktuelle Situation mit dem Lockdown fallen genau diese Dinge wie Besuch empfangen, Verabredungen im Café, der Gang durch die Fußgängerzone etc. leider weg. Der Lockdown-Einsiedler-Alltag, den ich zurzeit führe, entspricht nämlich nicht so ganz meinem normalen Alltag ;)

    Meiner Meinung nach sollte ein Welpe, dass was er als erwachsener Hund können soll (in Bezug auf Gesellschaftliches Leben) früh lernen. Natürlich abgespeckt und dosiert aber ausreichend. Inuki ist in einer Stadt aufgewachsen. Bus und Bahn fahren, viele Autos, Einkaufspassagen, all das hat er sehr früh kennen gelernt und heute ist er ein Hund, der mit sowas umgehen kann und entspannt durch die Weltgeschichte schlendert, egal was kommt. Negative Auswirkungen hatten diese frühen Reize nicht. Sicherlich hatte er als Welpe auch mal seine wilden 5 Minuten, aber welcher Welpe hat die nicht? Und, sind diese 5 Minuten nicht normal?


    Ghandi, der Familenhund vorher, hatte diese Reize damals nicht. Ihn habe ich mit 4 Monaten bekommen und war nur bei uns im Dorf und auf dem Pferdehof unterwegs. Trubel, turbulenten Straßenverkehr, Menschenansammlungen etc. waren für ihn später sehr stressig und er hat sich darin auch nicht wohl gefühlt. Das hatte zur Folge, dass ich ihn bei meinen Eltern lassen musste als ich ausgezogen bin.

    Danke, deine Erfahrung bestätigt genau das, worum ich mir so den Kopf zerbreche! :) Mein Hund lernt nunmal gerade unter den aktuellen Umständen nicht den "wirklichen" Alltag kennen, also sollte ich ihm den wohl auch jetzt schon langsam etwas näher bringen, bevor sie irgendwann wie dein Ghandi reagiert.


    So wie das klingt, seid ihr euch im Grunde ja alle einig, dass ich gewisses Alltags"training" im Sinne davon, sie wohldosiert nach und nach an die grundlegenden Alltagssituationen, die später mal regelmäßig auf sie zukommen werden, besser jetzt schon langsam mit ihr beginnen sollte.


    Das bedeutet für mich unter den aktuellen Gegebenheiten, dass ich manche Situationen gewissermaßen erzwingen bzw. gezielt angehen muss, was ja aber auch bedeutet, dass sie jetzt noch nicht in meinem normalen Alltag mitlaufen muss oder ich meinen Alltag extra für sie einschränken muss, und wir das Ganze letztendlich quasi in kleinen Häppchen üben können.


    Damit habt ihr mir wirklich sehr geholfen, danke nochmal! Dann weiß ich jetzt, dass ich ihr jetzt schon nach und nach diesen neuen "Input" geben kann :)

    Ich würde jetzt solche Spaziergänge forcieren. Wie du schon sagtest, wohldosiert. Erstmal weniger belebte Orte und wenn das gut klappt, die etwas belebteren usw. Aber immer nur so lange, wie du den Eindruck hast, dass dein Welpe nicht drüber ist.

    Danke, das werde ich versuchen. Ich habe jetzt auch endlich eine Hundeschule gefunden, die aktuell Junghunde-Gruppenkurse anbietet. Da gibt es erst einen gemeinsamen kleinen Spaziergang, auf dem trainiert wird, und im Anschluss dürfen die Hunde noch moderiert miteinander spielen. Da werden wir jetzt mal schnellstmöglich reinschnuppern und hoffen, dass die Chemie stimmt. Meine Hoffnung ist, dass man dort gezielt an Spaziergänger- und Hundebegegnungen arbeiten kann. Da muss nämlich vermutlich nicht nur mein Hund noch was lernen, sondern vor allem auch ich selbst.


    also für mich hört sich der Alltag der Kleinen schon recht turbulent an.

    Das wundert mich ein bisschen. Ich habe das Gefühl, dass es kaum ruhiger sein könnte. Es gibt ja schon nur einen (meist recht kurzen) Spaziergang täglich und die Abstecher zwischendurch in den Garten sind wirklich kurz und ausschließlich zum Lösen. Sie schläft und ruht meiner Einschätzung nach ausreichend viel, aber in ihren Wachsphasen will sie dann auch ein bisschen beschäftigt werden. Also ich kann sie ja nicht zu noch mehr Schlaf "zwingen", und solange sie sich selbst mit ihrem Spielzeug beschäftigt bzw. ich zwei, drei Mal kurz am Tag mit ihr spiele, dachte ich, das wäre total im Rahmen und dass Welpen/Junghunde einfach noch mehr Spieltrieb haben als erwachsene Hunde. Oder meinst du, dass ich das mit-ihr-Spielen besser komplett bleiben lassen sollte, bzw. nur draußen mit ihr spielen sollte? Da gibt es ja sehr verschiedene Ansichten zu, deine Meinung würde mich sehr interessieren. Ich versuche es nicht zu übertreiben (keine wilden Zerrspiele, kein Ballwerfen, keine Quietsch-Spielzeuge usw.), aber irgendwie will ich ihr ja schon ein bisschen Aufmerksamkeit schenken...

    Und ansonsten ist bei uns zurzeit wirklich gar nichts los, kein Besuch, kaum Ausflüge (nur Spaziergänge, damit Autofahren Gewohnheit bleibt und sie mal Hundekontakte hat), nichts außer der Reihe, nur sehr gedrosselter Alltag. Da muss sie später definitiv mal mehr aushalten, wenn wir wieder Besuch bekommen oder irgendwo hin fahren, wo sie mit soll.

    Long story short: Ich würde gut hinterfragen, woher die Zoomies kommen und von dem Gedanken wegkommen, man müsste einen Junghund in diesem Alter "auslasten". (Mir rollen sich da die Zehennägel hoch bei dem Begriff.) Machst du irgendein (strukturiertes) Training mit ihr?

    Ich dachte ehrlich gesagt, dass jeder Welpe/Junghund Zoomies bekommt und das normal wäre... Ich war schon froh, dass es nur noch einmal am Tag ist und nicht zwei oder dreimal. Sie geht dann aber auch nicht mich an (bzw. nur ganz selten), sondern sprintet in einem Affenzahn über die Wiese, buddelt oder schmeißt irgendeinen Stock oder was sie sonst so findet durch die Gegend. Ich lasse sie dann einfach machen, ich dachte sie tobt sich nur aus. Wenn es zu wild wird und ich eingreifen (z.B. das Buddeln abbrechen) muss, ist sie aber meistens auch gut ansprechbar. Ist das deiner Einschätzung nicht normal, sondern hat eine tieferliegende Ursache (ich weiß, Ferndiagnosen sind schwierig....)?


    Das mit der Auslastung war missverständlich formuliert von mir. Mir geht es nicht drum, mehr mit ihr zu trainieren oder mehr Kopf- oder Nasenarbeit zu machen, sondern eher darum, ob ich sie mehr Dinge (forciert) kennen lernen lassen sollte, an die sie später mal gewöhnt sein müsste. Also eher so Sachen, dass Besuch nach Hause kommt, dass man auch mal durch eine Menschenansammlung laufen muss, dass sie mit zu Freunden kommen muss usw., also quasi Alltagstauglichkeit. Ich meinte mit Auslastung wohl eher neue Reize/Situationen/Input. Und die Frage dahinter ist, ob sie das besser jetzt schon kennen lernen sollte, oder besser später.


    Strukturiertes Training gibt es hier bislag eher nicht. Ich bringe ihr die Grundkommandos bei (bei uns aktuell Sitz, Platz, Bleib und dann natürlich noch Rückruf und Abbruchsignal), die ich im Alltag brauche. Die werden dann entweder drinnen oder auf Spaziergängen mal 5 Minuten gezielt geübt und ansonsten eher nebenbei im Alltag, also in den Situationen, wo ich sie dann auch wirklich brauche. Als Beispiele: Wenn wir nach dem Spazierengehen reinkommen, muss sie auf ihrer Decke im Flur warten, bis ich Jacke, Schuhe, Leine etc. verräumt habe. Wenn wir draußen eine Straße überqueren, muss sie vorher Sitz machen. Wenn ich die Spülmaschine ausräume, muss sie auf ihrem Platz bleiben (weil sie sonst den Kopf in die Spülmaschine steckt). Meistens klappt das schon super, manchmal artet es in eine kleine Trainingseinheit aus, wenn sie ihren Platz zwischendurch verlässt.

    Wie oben geschrieben, geht es aber hoffentlich ab dem Wochenende auch in die Hundeschule, sodass wir das Training vermutlich bald etwas strukturierter angehen und hoffentlich das richtige Maß finden.

    kurzes Update nach dem Wochenende: Wir haben uns über eine App zu einem gemeinsamen Spaziergang mit einer ganz lieben Golden Retriever Hündin verabredet. Die hatte nach 10 Minuten die Nase voll von dem kleinen Energiebündel, sodass wir beide Hunde an die Leine genommen haben und noch ein paar Meter gelaufen sind. Dabei war meine Kleine ziemlich aufgeregt und hat gezogen wie blöd. Aber okay, war für sie zwar nichts komplett Neues, aber auch keine alltägliche Situation. Das müssen wir wohl einfach weiter üben, bis wir entspannt mit anderen Hunden spazieren gehen können.


    Am Tag darauf waren wir allerdings noch auf einer unserer üblichen Gassi-Routen unterwegs, aber wegen des tollen Wetters war richtig viel los und wir sind bestimmt 10 Spaziergängern und fast ebensovielen Hundehaltern begegnet. Das klingt vielleicht nicht so viel, aber wir wohnen wirklich so ländlich, dass unsere Hündin das in diesem "Ausmaß" nicht gewöhnt ist. Die Hundebegegnungen gingen noch, weil die anderen Hundehalter zügig an uns vorbei gegangen sind. Aber sie war einfach unglaublich aufgeregt und mit jedem entgegen kommenden Spaziergänger wurde es schlimmer und sie hat sich teilweise echt daneben benommen (ist natürlich auch nicht so hilfreich, dass viele hundelose Spaziergänger dann auch nicht so toll reagieren, indem sie den Hund entweder ansprechen, ihn sogar anlocken oder mich in ein Gespräch verwickeln wollen, aber dagegen kann man ja nur begrenzt etwas tun, ohne total unfreundlich zu wirken). Wir konnten die Situation leider auch nicht so wirklich vermeiden und ich war heilfroh, als wir zurück am Auto waren. Ich habe nach der fünften Begegnung dieser Art resigniert und die Korrektur aufgegeben, weil ich gemerkt habe, dass mein Hund schon gar nicht mehr aufnahmefähig ist und ich selbst total gestresst bin.


    Ich frage mich jetzt halt, ob es normal ist, dass junge Hunde sich von solchen Begegnungen derart aus der Fassung bringen lassen, oder ob wir da irgendwas verschlafen haben und wir z.B. schon früher damit hätten anfangen müssen, an etwas belebteren Orten spazieren zu gehen, damit sie nicht so sensibel auf solche Reize reagiert... Mein Plan wäre jetzt, das an den Wochenenden möglichst wohldosiert in Angriff zu nehmen und erstmal mit ihr durch ein ruhiges Wohngebiet zu spazieren, dann an etwas belebteren Straßen entlang und dann mal in einer ruhigen Fußgängerzone oder so. Ich hoffe, dass die Hundeschule hier in der Nähe bald wieder Junghundekurse anbieten kann, wo wir ein bisschen gezielter solche Alltagssituationen üben können.


    Hättet ihr in der Zwischenzeit Tipps, wie ich es schaffe, sie an Menschen- und Hundebegegnungen zu gewöhnen, ohne dass es in Stress ausartet? Das zu trainieren ist bei uns immer mit Autofahren, neuen ungewohnten Umgebungen und ja auch mit Leinelaufen verbunden, was ja für junge Hunde auch schon recht anstrengend sein soll. Ich fühl mich manchmal als würde ich sie in Watte packen, aber ich weiß immer nicht so recht, wie viel ich ihr zumuten kann, ohne dass sie überdreht. Sie zeigt das dann zwar ganz klar (z.B. durch in die Leine beißen), aber bis wir aus der Situation raus sind und sie sich erholen kann, dauert es dann eben meistens noch relativ lange, weshalb ich das so gut es geht vermeiden will..