Bei dem Austausch bin ich auch gern mit dabei!
Vor allem bei meinem alten BC-Rüden Leo war medical training quasi Bedingung: ich habe ihn kennengelernt als "Gefahrhund" eines Tierheims, wo er erfolgreich Menschen geschreddert hat. Wollte er aber eigentlich gar nicht. Ursache war tatsächlich lange vor unserer gemeinsamen Zeit ein extrem unschönes Erlebnis beim (und durch den, ohne Worte) Tierarzt, ab da galt für ihn Angriff ist die beste Verteidigung, schnell generalisiert auch außerhalb der Tierarztpraxis. Dementsprechend musste ich alles rund um den Tierarzt trainieren und wieder positiv besetzen, vom entsprechenden glatten Bodenbelag über Tisch, überall berührt werden, verschiedene Körperpositionen, bis zu konkreten Behandlungen, Spritzen, diverse Instrumente am Hund, etc.
So habe ich direkt erfahren, wie unglaublich wertvoll medical training ist. Leo konnte innerhalb eines halben Jahres auch beim Tierarzt wieder Vertrauen aufbauen, und er hat zeitlebens fantastisch mitgearbeitet auch bei unangenehmen Behandlungen.
Auch bei einem der jetzigen Hunde, Merlin, ist medical training sowieso wichtig, weil er dank einiger alten Verletzungen und dadurch Körperbehinderungen gerne mal Stammgast ist beim TA.
Aber auch für die eh "unkomplizierten" Hunde hinsichtlich TA kann man viel erreichen damit, finde ich. Einfach dadurch, dass sie aktiv mitmachen und mitentscheiden können, geraten sie viel seltener in einen Konflikt, den sie irgendwie lösen oder aushalten müssen.
Nur mit Neufi Bo habe ich nie medical training gemacht. Sobald man ihr die Tür zum Behandlungsraum geöffnet hat, saß sie eine Millisekunde später auf dem Tisch, hat sich auf die Behandlung gefreut, dem TA Küsschen verteilt, Pfoten hingehalten, Schnute aufgesperrt, sich in jede gewünschte Körperhaltung begeben... sie fand Tierarzt einfach wunderwunderwundervoll!
