Beiträge von tassut

    Merlin, rumänischer Straßenmix, 9 Jahre, seit 7 Jahren bei mir: Kontaktliegen nein danke, aktives gekrault werden bitte immer und überall. Mein Maximum an Durchhaltevermögen beim Kraulen waren 2,5 Stunden, Merlins Obergrenze kenne ich nicht. :lol: Einfach nur kontaktliegen ohne gekrault werden hält er in guten Momenten vielleicht 1-2 Minuten aus.


    Lilli, Labrador, 16 Monate, Einzug mit 8 Wochen: Kontaktliegen gerne nahezu ganztägig, auch auf mir drauf, mit mir verknotet, ganz egal. Um aktive Kuscheleinheiten bittet sie vor allem morgens beim Aufwachen.



    ehemalige Hunde:

    Bo, Neufundländer, Einzug mit 8 Wochen: enges Kontaktliegen war vor allem abhängig von der Umgebungstemperatur. Bei zuviel Wärme lag sie auf den kühleren Fliesen. Um aktive Krauleinheiten hat sie bei Bedarf gebeten.


    Maya, Kangalmix, Einzug mit anderthalb Jahren: wenig Kontaktliegen, auch sie hat (täglich) um aktive Krauleinheiten gebeten und hat dann auch gezeigt, an welcher Körperstelle es gerade besonders gewünscht war. Streicheln bitte nur zuhause, nicht draußen.


    Leo, Border Collie, Einzug mit 5 Jahren: bitte immer und überall auf mir liegen, unter mir, neben mir, Hauptsache an mir dran. Streicheln eher nebensächlich.


    Amy, Tervueren-Mix, Einzug mit 5 Jahren: mal so, mal so, mal eng kuscheln, mal nicht, mal mit streicheln, mal ohne... bunt gemixt.

    Habt ihr eine Idee, wie ich „Maul offen“ erarbeiten könnte?

    Bei Lilli hab ichs so begonnen: ich halte Daumen und Zeigefinger einer Hand flach zusammen, die anderen Finger zeigen bei mir nach oben. Warte mal, Stift+Zettel mangels Hund, der schläft gerade...



    dann haben wir uns allmählich vorangeklickert:

    - Hund berührt (Zeigefinger/Daumen-)Fingerspitzen

    - Hund nimmt Fingerspitzen in die Schnute

    - ich darf Fingerspitzen einen Millimeter öffnen ohne "Gegendruck"

    - der Millimeter wird erweitert

    - die Haltedauer wird verlängert


    wir sind noch nicht soweit, dass sie die Schnute auf Zeichen einfach aufhält, aber sie kann sie schon weit öffnen und auf den Fingern ganz locker so offen halten

    Physio, Physio und noch mal Physio.

    Genau das habe ich auch in Erinnerung. Ich kannte einen Shiba-Rüden mit Rückenmarksinfarkt im Alter von ca. 6 Jahren, bei dem war die komplette Hinterhand gelähmt, der Besitzerin wurde schon in der Tierklinik gesagt, sie möge am gleichen Tag noch mit Physio beginnen. Letzlich blieb ein Bein etwas unkontrolliert, aber der Hund kam sehr schnell damit zurecht und hatte noch viele Jahre ein schönes Leben.

    Einen Gedanken zum Labrador bzw. letztlich zu Arbeitsrassen will ich Dir gerne noch mitgeben auf Deine Suche. Wenn ich mich für eine Rasse entscheide, dann wegen Arbeitseigenschaften und/oder Wesenseigenschaften und/oder der Optik. Du suchst jetzt nicht gezielt den Labbi, weil Du ihn für die Arbeit nach dem Schuss brauchst, also fällt Punkt eins raus. Nun gehe ich davon aus, dass es Dir nicht nur die Optik angetan hat, denn sonst könntest Du jeden ähnlich aussehenden Mix aus dem Tierschutz auch nehmen, überspitzt formuliert. Das heißt, Dich spricht auch das Wesen der Hunde an. Woher kommt das Wesen: Leichtführigkeit, will to please, Apportierfreude, hohe Reizschwelle, Geduld, usw., all das sind Eigenschaften, die sich so herausgebildet haben, weil es genau das war, was für die Arbeit mit dem Hund benötigt wurde. Wenn ich züchte, was ist der einfachste Weg zu schauen, ob und wie mein Hund diese gewünschten Eigenschaften weitergibt: ich lasse ihn arbeiten und schau dort auf seine Eigenschaften.

    Mit anderen Worten: Wesen und Arbeit ist für mich ganz eng miteinander verknüpft. Für mich führt das zu zwei Konsequenzen: ich möchte, dass die Vorfahren meines Hundes zumindest zum Großteil auch gearbeitet haben, das muss nicht zwingend jagdlich sein, auch bei nicht-jagdlicher Arbeit (beim Labbi z.B. Dummytraining) sind genau die gewünschten Wesensmerkmale gefragt. Entsprechende Arbeitsnachweise werden in die Ahnentafel eingetragen und lassen sich dort finden. Und mir ist bewusst, dass mein Hund, der all die tollen Wesenseigenschaften mitbringt, damit auch die Arbeitsfreude mitbringt, was für mich bedeutet, dass ich ganz selbstverständlich in meinen Alltag einplane, mit einer Arbeitsrasse auch entsprechend zu arbeiten.


    Auf der Seite des ERV finde ich nichtmal Zuchtordnungen. Ich weiß gar nicht, mit welchen Untersuchungen, Prüfungen, usw. Hunde zur Zucht zugelassen werden, und wie die Gesundheit der Hunde auch geschützt wird, z.B. mit einer begrenzten Anzahl an Trächtigkeiten oder einer Altersgrenze für die Hündinnen. Damit ist für mich weder Gesundheit noch Wesen der Hunde nachvollziehbar, und dafür brauch ich keinen Rassehundwelpen. Für mich käme dieser Verein nun wirklich gar nicht in Frage.

    In unserem Kulturkreis ist bewußtes Denken etwas, das in Sprache stattfindet und Sprache etwas, dass aus zergliederten Bedeutungseinheiten nach bestimmten Regeln und Gesetzen - unserer Logik - zusammengesetzt ist. Ohne im Kopf des Hunds zu stecken, würde ich behaupten, dass diese Art des Denkens nicht die seine ist.

    Das hab ich auch immer gedacht. Aber ich bin nicht mehr so sicher, seitdem Lilli die Erklärschilder am Wegrand studiert...



    :lol:

    Ich hab das jetzt ein paar Mal durchgezählt:

    irgendwie komm ich immer zu demselben Schluss. Ich versehe das mal mit "Mensch" und "Hund". Hund ist ja offenbar der Einstieg, denn der will sich aufregen:

    Man muss Nevis lassen, er hat das mit der konsequenten Erziehung verinnerlicht! :lol: :bussi: