Beiträge von Lea2020

    Hm. Du hast Recht, dass ich Lea bei den bisherigen nicht gut gelaufenen Kontakten eher keine Souveränität vermittelt habe. Das ist natürlich nicht gut.

    Ich bin aber nicht davon überzeugt, dass ich es dulden muss/sollte, wenn andere Hunde uns ,belästigen‘. Da mag jetzt der naive Erst–Hundebesitzer sprechen, aber mal ein Beispiel: Als Lea 2 Monate alt war, sind wir auf einer kleinen Wiese in der Nähe 2-3x einem mittelgroßen Hund begegnet, der sie – für meinen Eindruck jedenfalls – bedrängt hat. Der Halter war völlig uneinsichtig, denn auf dieser Wiese ,dürften alle Hunde frei laufen‘. Ich habe mich für den Hinweis bedankt und ihm gesagt, dass ich neben Lea einen zweiten Hund hätte – und zwar einen leider etwas aggressiven Rottweiler. Den würde ich dann zukünftig mitbringen und auch frei auf der Wiese laufen lassen...Komischerweise haben wir den Typen nie wieder gesehen.

    Ist es wirklich so, dass solche (!) Sozialkontakte wichtig sind? Ich bin bisher davon ausgegangen, dass Kontakt zu anderen Hunden wichtig ist, damit aber eher ,organisierte‘ Kontakte gemeint sind. Unsere Nachbarn etwa haben erwachsene Hunde (Labrador&Shepard), mit denen wir laufen können und sie entsprechend bei anderen Hunden ,sieht‘, welches Verhalten ,richtig‘ ist. Was aber ist der Nutzen der kurzen ,Begrüßungs–Kontakte‘ ?

    - Ich bin nicht erfahren genug um einzuschätzen, in welcher "Stimmung" ein Fremdhund ist oder wann es Zeit ist, eine Begegnung abzubrechen bzw. dazwischen zu gehen.

    - Ich kann für Lea keinen Sinn darin erkennen, für wenige Augenblicke willkürlich auftauchende fremde Hunde zu beschnüffeln bzw. beschnüffelt zu werden; das Risiko, sich mit Parasiten o.ä. anzustecken, kommt dazu.

    - Ich selbst empfinde diese Begegnungen eher als lästig & und habe auch auf den üblichen SmallTalk keine Lust.

    --> Im Ergebnis fallen mir für mich nur Nachteile, aber keine Vorteile ein.

    Und wenn Du einfach mit dem Auto oder einem Fahrradhundeanhänger in einsamere Gebiete fährst? Vielleicht entspricht Dir das ja eher, als Dich künftig mit aus einem Forum geliehenen Sprüchen "bewaffnet" tapfer in Schlachten mit Hundehaltern zu werfen, die die Dinge anders sehen. :smile:

    Definitiv, das passt eher. Im Moment versuchen wir, durch ‚den Anfang‘ des Waldgebietes zu kommen - ich habe den Eindruck dass die Begegnungen normaler werden, je weiter wir kommen ...

    - Ich habe grundsätzlich kein Interesse daran, dass "die Hunde sich begrüßen".

    Warum?

    - Ich bin nicht erfahren genug um einzuschätzen, in welcher "Stimmung" ein Fremdhund ist oder wann es Zeit ist, eine Begegnung abzubrechen bzw. dazwischen zu gehen.

    - Ich kann für Lea keinen Sinn darin erkennen, für wenige Augenblicke willkürlich auftauchende fremde Hunde zu beschnüffeln bzw. beschnüffelt zu werden; das Risiko, sich mit Parasiten o.ä. anzustecken, kommt dazu.

    - Ich selbst empfinde diese Begegnungen eher als lästig & und habe auch auf den üblichen SmallTalk keine Lust.

    --> Im Ergebnis fallen mir für mich nur Nachteile, aber keine Vorteile ein.

    Wie handhabt ihr solche Situationen? Ist das normal? Kann man solche Situationen vermeiden oder gehört das einfach dazu?

    Vielen Dank!

    Ein Wespennest. :-)

    Ich persönlich finde, ja, es gehört dazu. Mit allen Pannen und Missverständnissen. Weil ich die Alternative einfach nicht besser, sondern um Längen verdrießlicher finde. Ich möchte meinen Mitmenschen in Hundebegleitung eigentlich gerne mit optimistischen Vertrauensvorsprung begegnen und freue mich an Zusammentreffen, denen man anmerkt, dass das die andere Seite auch so sieht und lebt. Das läuft durhcaus nicht immer elegant und flutschig, manchmal mackert unser Terriermix für meinen Geschmack zu sehr und wird fix von mir zurückgepfiffen, manchmal wirkt mir vielliecht der andere Hunde 'nen Ticken zu raufig für meinen Geschmack und ich schaue, dass ich zügig weiterkomme. Aber unterm Strich geht's bei uns gut, und das reicht mir als Anspruch. Schlimmer finde ich persönlich, zu glauben, diesem Thema mit Verkniffenheit und Misstrauensvorschuss ("sicher ist sicher") beikommen zu können. Geht vielleicht, machte mich aber nicht glücklich.

    Was das konkrete Händling angeht: In der Regel bekommen der/die andere Hundehalter/in und ich mit wenigen Gesten geregelt, ob wir einen Kontakt nun zulassen oder nicht. Dann lasse ich unseren zuerst an lockerer langer Schleppleine ran, schau mir die ersten Sekunden an und entscheide dann "atmosphärisch" erneut, ob die Leine wegkommt und das zwischen den beiden noch eine Weile gehen darf, oder ob ich mich langsam wieder mit unserem Hund entferne. Aber selbst wenn die Leinen bei beiden los sind, schaue ich eigentlich immer, dass ich in Bewegung bin und jedenfalls nicht wie festgewurzelt direkt um die Hunde herum stehen bleibe.

    Dh. Du hast Deinen Hund immer an der Schleppleine oder wechselst Du, wenn Du andere Hunde kommen siehst?

    Und warum bleibst Du "in Bewegung" wenn beide Hunde frei sind?

    Danke

    Hallo,

    wir sind seit 5 Monaten überglückliche Hundebesitzer und haben nun mit "längeren" Ausflügen in einen riesigen Wald, der bei uns um die Ecke ist, begonnen. Die Begegnungen mit anderen Hunden/Hundebesitzern funktionieren in 95% Prozent der Fälle problemlos, allerdings "eskalieren" die anderen 5% und ich frage mich, ob das an meinen Vorstellungen oder dem merkwürdigen Verhalten mancher Zeitgenommen liegt:

    - Ich finde es selbstverständlich, dass ich meinen Hund anleine, wenn ich einen anderen Hund mit seinem Besitzer auf uns zukommen sehe; das gleiche erwarte ich umgekehrt.

    - Ich habe grundsätzlich kein Interesse daran, dass "die Hunde sich begrüßen". Ich kommuniziere das sehr klar - non verbal in dem wir weitergehen, verbal wenn notwendig.

    - Mehrfach überfordert war ich mit Situationen, in denen andere Halter ihre Hunde auf uns haben zu laufen lassen:

    1. Für mich wie aus dem nichts sind gestern zwei junge Ridgebacks auf uns zugeschossen. Ich habe meinen Hund instinktiv auf den Arm genommen, so dass die beiden Hunde versucht haben an mir hochzuspringen (was bei 2m Körpergröße nicht so leicht ist). Ich habe versucht die Hunde verbal ("Ab"), in durchaus aggressivem Ton, zu verscheuchen, was nicht gelungen hat. Die Besitzerin, die dann kam, war völlig aufgebracht wie ich mit ihren Hunden so umgehen könne, die wollten nur spielen und wenn ich meinen Hund auf den Arm nehme, sei ich an dem Hochspringen Schuld. Dass ich mich ganz grundsätzlich - unabhängig davon, ob ich meinen Hund auf dem Arm habe oder nicht - , von keinem Hund anspringen lassen muss, war für sie nicht einsichtig.

    2. Letzte Woche ähnliche Situation: Um in den Wald zu kommen überqueren wir eine große Wiese, die oft als Löseplatz verwendet wird. Jedenfalls kommt ein Terrier auf uns zu gelaufen (Lea war an der Leine) und beginnt, auf sie zu springen. Ich bin dazwischen gegangen und habe den Terrier abgedrängt und zur Seite befördert. Ebenfalls völliges Unverständnis beim anderen Besitzer, das fast in einer Schlägerei geendet hätte: Ich hätte seinen Hund attackiert und "Hunde hätten das Recht, sich zu begrüßen". Natürlich bringt es mit einer solchen Klientel nichts, sich über Rechte zu unterhalten; wir sind dann gegangen.

    Wie handhabt ihr solche Situationen? Ist das normal? Kann man solche Situationen vermeiden oder gehört das einfach dazu?

    Vielen Dank!

    Danke an alle für die Hinweise - ich habe mich in den letzten 1-2 Wochen von Leas Wald-Begeisterung wohl etwas anstecken lassen...wir fahren die Dauer etwas zurück. Unsere Trainerin meinte gestern, dass wir einfach "sehen" müssen, ob es an einem Tag zu viel/zu wenig/genug Programm war, um entsprechend zu adjustieren. Das ist für einen Ersthundebesitzer natürlich leichter gesagt, als getan...aber das wird schon :-)

    Sarah: Genau so machen wollen wir es jetzt auch machen. Morgens eine lange Runde durch den Wald (das werde ich dauerhaft darstellen können) und abends eine Kürzere; hinzu kommt dann je nach Lust und Laune mittags etwas Kopfarbeit.