Hallo,
ich finde es super, wie reflektierst Du an die Sache rangehst. Neben dem, was schon gesagt wurde, einige Ergänzungen:
- Du wirst nie wissen, ob Du letztlich der Verantwortung gerecht wirst. Du kannst aber einschätzen, ob Du bereit bist, alles zu tun, um es zu erreichen. Das sollte der Anspruch sein. Ich lese bei Dir heraus, dass das der Fall ist.
- Zur Rassewahl kann ich mangels Erfahrung nichts sagen, aber zum Labrador ein paar Punkte: Lea stammt aus einer sagen wir dubiosen Vermehrer-Szene (was mir beim Kauf nicht klar war, es gibt alte Threads von mir dazu, wenn es Dich interessiert). Ein DNA-Test hatte seinerzeit eine 85%-Wahrscheinlichkeit ergeben, dass es sich ,um die Rasse Labrador‘ handelt, dh. gewisse Ähnlichkeiten wirst Du feststellen:
(1) Sie frisst alles. Dh dass Du einerseits ein leichtes Leben haben würdest, was Futter angeht (das einzige, was hier verschmäht wird, ist Petersilie :–)), auch die Gabe von Medikamenten ist kein Problem. Andererseits nimmt sie auch draußen alles in die Schnauze - Müll, der auf der Straße liegt, fremden Hundekot, … Wir versuchen daran zu arbeiten, gelingt bisher so mäßig.
(2) Denke nochmal über die Größe des Hundes nach. Ich wollte in der Theorie immer einen ,großen Hund‘ (einfach, weil ich selber groß bin…). Lea ist nun fast am Ende ihres Wachstums angekommen und ich finde sie mit 57cm/22kg ideal, aus verschiedenen Gründen (sie passt mit auf die Coach, beim Arzt kann ich sie easy auf den Tisch heben, andererseits ist sie groß genug, um ,alles’ mit ihr machen zu können (s.u.). Einen klassischen Show-Labbi hatten wir nebenan, würde ich persönlich heute nicht wollen.
(3) Bei uns war es so, das sich die ersten 12 Monate quasi nur um Lea gedreht haben. Welpenzeit ist anstrengend, wir waren blutige Anfänger, ich bin super verkopft…nun ja :-) Aber ich möchte die Zeit nicht missen. Wenn sich eines, hoffentlich sehr weit entfernten Tages, die Frage nach einem Nachfolge-Hund stellen wird, wird es wieder ein Welpe.
(4) Ich empfehle Dir, Dich direkt um einen Trainer zu kümmern, und zwar im 1:1 Coaching in Eurem Alltag. Ich habe zunächst versucht mir alles über Bücher und Online–Kurse anzueignen - ein Trainer der nach Hause kommt, Deine Probleme live in Deiner Umgebung sieht, ist unbezahlbar und weitaus effizienter.
(5) Hundesport. Gehe offen ran. Ich bin kein Gruppenmensch und ich sehe mich auch nicht auf einem Hundeplatz. Trotzdem kann man die Dinge für sich ausprobieren. Es macht mir große Freude, Lea beizubringen, wie man einen Dummy hält, richtig bringt, sucht. Oder wie man durch einen Tunnel läuft. Das ist alles nicht auf "professionellem" Niveau, das läuft auch alles nicht total perfekt, mal lässt sie den Dummy etwas zu früh fallen, mal läuft sie im Tunnel wieder zurück. Das Ziel ist einfach, mit ihr verschiedene Aktivitäten zu haben.
Viele Grüsse.