Mein Hündin hat sich die ersten Wochen bei mir (ich habe sie mit 6 Monaten bekommen, inzwischen ist sie 9 Monate alt) auch genau so verhalten, wie du es beschreibst und zumindest was unsere Situation betrifft würde ich sagen es ist genau so, wie Lockenwolf das benennt, für ungeübte Augen sieht es freudig und freundlich aus, in Wahrheit ist es totaler Stress und an Stillsitzen ist da gar nicht zu denken.
Bei uns war es viel meine eigene Unsicherheit und Angespanntheit und dass mein Hund das Gefühl hatte, ständig alles regeln zu müssen, deshalb musste sie zuallererst lernen, dass ich die anderen Menschen einerseits von ihr fernhalte sie sie andererseits aber auch absolut gar nichts angehen. (Das ist nicht immer leicht, mein Hund wir von vielen Leuten super niedlich gefunden und ständig reagieren Menschen auf sie, in Bus und Bahn, mitten auf der Straße und manchmal auch einfach so beiläufig im Vorbeigehen wird sie angelockt und angepatscht, ich muss da auch ständig fremden Leuten ne Ansage machen, dass deren Hände nix auf meinem Hund verloren haben...Aber das ist eigentlich ein anderes Thema.)
Das Wichtigste, was ich lernen musste, war, viel aufmerksamer zu sein und schneller zu werden. Inzwischen kann ich meinen Hund so gut lesen, dass ich meistens direkt wenn Menschen/Hunde auftauchen erkennen kann, ob sie dann hin will oder nicht (auch wenn mir immernoch nicht klar ist, woran das liegt). Dann mache ich es je nach Situation so, wie Oleniv und Lockenwolf das beschreiben. Entweder schicke ich sie in eine Position, in der ich ihr Distanz zum Reiz ermöglichen (hinten, abgewandte Seite, wenn ich das Gefühl habe, sie hat wirklich Angst kommt sie zwischen meine Beine) und ihr Sicherheit vermitteln kann, dass ich das regle. Wenn ich merke, dass sie schon sehr angespannt ist, hilft es, ihre Aufmerksamkeit körpersprachlich wieder auf mich zu lenken und dann in eine Aktivität zu gehen. Jedes Mal, wenn sie es schafft, vorbei zu gehen, ohne dass es hektisch wird, lobe ich sie natürlich über den hohen Klee und es gibt was Tolles. Damit fahren wir grade sehr gut und ihr Teeniematschgehirn kriegt das hin.
Außerdem hilft es uns, regelmäßig Menschen oder Mensch-Hund-Gespanne zu treffen und gemeinsam spazieren zu gehen, ohne dass Kontakt zu Suki stattfindet.