Eigentlich sollen Papillons sich schnell an neue Menschen gewöhnen. Das sind eigentlich keine 'ich trauere tagelang auf dem Grab meines Menschen'- Hunde. Wenn sie doch so sind ist das oft so, weil sie nicht aus perfekter Aufzucht kommen. Sie neigen dann leider dazu, kein Urvertrauen zu besitzen und in dieser Hinsicht labil zu bleiben. Kein Welpe sollte vom Vermehrer gekauft werden, aber ein Papillon erholt sich von schlechten Bedingungen nicht mehr.
Das sind aber steile Thesen. Mir ist nicht klar, wie die Züchter darauf selektieren sollten. Zuchthunde leben bei Papillons fast immer in kleinen bis recht großen Gruppen. Züchter können gar nicht wissen, wie sich ihre Hunde in Einzelhaltung bei Fremdbetreuung verhalten würden.
Mein Hund verhält sich bei Fremdbetreuung ähnlich wie oben beschrieben. Er will einfach nur bei mir sein. Allerdings bleibt er im Büro und im Auto problemlos mehrere Stunden allein.
Seine Züchterin war sehr erfahren und er ist in allen anderen Lebenssituationen völlig gelassen.
Auch habe ich ihn von Anfang an bei meinen Eltern betreuen lassen - er fand es immer schlimm.
Meiner Interpretation nach liegt es dran, weil er die größte Zeit seines Lebens mit mir allein gelebt hat. Und weil er zwischen zuhause und Arbeit, den Häusern meiner Eltern und meiner Schwester nicht so sehr an einen Ort gebunden wurde. Um so fester aber an meine Person, die halt immer da ist.
Und denn ist es wohl auch einfach Charakter - meine frühere Mischlingshündin (Papillon-Pinscher), sonst etwas unsicherer als mein Rüde jetzt, hatte mit Alleinbleiben und Abgeben nie Probleme.