Leute, bleibt mal locker, mich hat diese Aussage gestört:
Da schiebt also nicht der Tierarzt um die Ecke den Hund unter‘s Uralt-Röntgengerät und befindet, dass alles prima ist, weil Hundebesitzer X ja so ein guter Kunde ist. Selbstverständlich kann aber Besitzer X hinterher damit werben, dass sein Hund HD geröntgt ist.
Hier geht es um eine Falschaussage, oder was soll dieses:" weil Hundebesitzer X ja so ein guter Kunde ist." denn sonst aussagen. Der Tierarzt bescheinigt dem "guten Kunden", dass "alles prima" ist, obwohl er weiß, dass das nicht stimmt oder obwohl er zumindest weiß, dass er es nicht weiß.
Das trifft auf die von euch geschilderten Einzelfälle hoffentlich nicht zu.
Auch wenn es sicher auch bei Tierärzten (und nicht nur bei denen "um die Ecke") schwarze Schafe gibt, finde ich so etwas als generelle Unterstellung für einen Berufsstand (oder eines Teils davon) nicht ok.
Ansonsten:
Selbstverständlich erzeugt jede diagnostische Untersuchung, auch die der besten Spezialisten, falsch positive und falsch negative Ergebnisse. Bildgebende Verfahren machen relativ viele Fehler, weil sich das Risiko eines undeutlichen Bildes und eines Fehlers des Begutachters addieren. Alle Tests machen im Screenings mehr Fehler als in der Diagnostik aufgrund von Symptomen.
Und wie immer bei Wahrscheinlichkeitsaussagen helfen Anekdoten/Einzelfälle nicht weiter.
Im Humanbereich ist nachgewiesen, dass Erfahrung in der Begutachtung zu besseren Ergebnissen führt. Ich erinnere mich an Zahlen aus dem Brustkrebsscreening (hab die Quelle nicht mehr, sorry):
Verglichen wurden die Befundungen von "Experten" an Zentren, die quasi nur Brustkrebs begutachteten, im Vergleich zu niedergelassenen Gynäkologen. Verglichen wurden die Ergebnisse an den Ergebnissen der weiteren Diagnostik (Gewebeproben) einschließlich Nachbeobachtung aller untersuchter Frauen (auch der unauffälligen).
Ergebnis (modelliert):
Von 200 tatsächlich vorhandenen Tumoren haben die Spezialisten einen nicht gefunden und die Gynäkologen 2.
Von 100 gesunden Frauen hat die Spezialist 2 falsch als Verdachtsfall eingestuft, die Gynäkologen 5.
Das hat immerhin dazu geführt, dass das Screenings in Deutschland heute in spezialisierten Zentren durchgeführt wird.
Meine Zusammenfassung:
Es macht Sinn, für ein Screenings bei einem bildgebeten Verfahren zu jemanden zu gehen, der 1. es nach "State of the art" durchführt (also z.b. mit Narkose) und der Erfahrung hat. Und da hilft die Empfehlung/Vorschrift des Rassenhundevereins. Mit dem Wissen, dass die meisten Befundungen richtig sein werden, immer einige falsch, aber davon bei den Experten weniger als bei den "allgemeinen Praktikern.