Beiträge von Frau+Hund

    Hummel,

    aber in meiner Umgebung sind so viele Menschen, die dann Gewalt anwenden. Weil ihnen Ihr Bauchgefühl sagt, dass dieser Köter genau weis, was er soll, aber nicht will. Oder nicht weiß, wer der Boss ist, oder was auch immer. Und das sind eher keine Theoretiker.

    „Hör einfach mal auf dein Bauchfühl“ ist daher ein Rat, den ich keinem geben würde, den ich nicht wirklich gut kenne.

    Zumal:mein eigenes Bauchgefühl auch manchmal sagt: der Kerl will dich nur ärgern, verpass ihm mal ne richtige Abfuhr. Und dann schalte ich lieber wieder meinen Verstand an…

    Inzwischen scheint mir das Bauchgefühl eher etwas mit Selbstbewusstsein zu tun zu haben. Also mit der Bereitschaft, den Urteilen, die auf eine undurchschaubare Mischung aus Gelerntem und Erfahrenen aufbauen, zu folgen. Auch wenn ein Trainer oder Buch oder was auch immer etwas anderes fordern.

    Dieses Urteil scheint „aus dem Bauch zu kommen“, weil wir unsere Aufmerksamkeit nicht mehr darauf lenken, wie es entsteht. In Wirklichkeit entsteht es natürlich in der Großhirnrinde, unter Beteiligung aller anderen Hirnregionen, wie jeder andere bewusste Gedanke auch.

    Den Begriff "Intuition" kenne ich wieder ganz anders:

    Das ist die Fähigkeit, neue Zusammenhänge zu erkennen oder etwas neues zu erfinden. Dafür braucht man Wissen, gute Beobachtungsgabe und Kreativität/Phantasie.

    Diese Fähigkeit ist ganz sicher auch im Umgang mit Hunden hilfreich, aber doch etwas anderes, als hier unter "Bauchgefühl" bisher beschrieben wird.

    Was nutzt es denn, wenn jeder unter einem Begriff etwas anderes versteht?

    Die Aussagen von Nicodamius und von Lionn sind extrem weit auseinander:

    Nicodamius nennt die Anpassung der Informationen über Hunde auf ihre eigene Situation Bauchgefühl.

    Lionn erzieht ihre Hunde aus Bauchgefühl, weil sie sich bewusst keine Informationen besorgt.

    Hummel grenzt "Bauchgefühlt" dann noch gegen "Wissenschaft" ab.

    Aber z.B. die Sozial- oder Pflegewissenschaft hat genau das Ziel, das Nicodamius beschreibt: Nämlich Menschen mit Hilfebedarf durch angepasste Informationen in die Lage zu versetzen, eigene, für sie richtige Entscheidungen zu treffen.

    Bei dem, was Nicodamius oder Hummel dann konkret beschreiben, kann ich völlig mitgehen.

    Und daher glaube ich, man sollte Worte wie "Bauchgefühl" besser weglassen, und konkret beschreiben, wie man es macht oder was man jemanden rät. Ich kenne leider auch Menschen, die ihre Gewalt gegen Hunde mit ihrem Bauchgefühl begründen und rate daher zur Vorsicht mit dem Begriff.

    Impfen

    Zeckenprophylaxe

    Entwurmend (naja, ab und zu)

    Sonst nichts als Vorsorge.

    Allerdings beobachte ich meinen Hund genau und gehe schnell zum Tierarzt, wenn mir Veränderungen auffallen. Manchmal war dann auch nichts.

    Hintergrund: Ich habe beruflich im Bereich Nutzenbewertung von Früherkennungsuntersuchungen beim Menschen gearbeitet und weißt dass viele Untersuchungen ihren Nutzen nie nachweisen konnten. Blutbilder bei gesunden Menschen als Früherkennungsuntersuchung gehören dazu. Daher gehe ich mal davon aus, dass das beim Hund auch nichts bringt. Die Blutwerte werden z.B. sehr genau reguliert und weichen meist erst ab, wenn bereits Symptome sichtbar sind.

    Schon witzig, wieviele Definitionen von „Bauchgefühl“ jetzt schon genannt wurden.

    - den Hund individuell betrachten und sich nicht sklavisch an einen Erziehungsleitfaden halten

    - Entscheidungen treffen, ohne darüber nachzudenken, warum man das tut.

    - so zu handeln, wie „früher“

    - Entscheidungen in einem Bereich treffen, in dem man nicht (durch Bücher oder andere Menschen) angeleitet wurde

    Das sind ganz unterschiedliche Dinge.

    Entsprechend unsinnig ist, meiner Meinung nach, der Rat, „Verlass dich doch mal mehr auf dein Bauchgefühl!“

    Die Aussage sagt - nichts…

    Ich trainiere seit ich 14 bin nur nach Bauchgefühl. Bis heute habe ich kein Buch über Erziehung gelesen, meide solche Themen online und war mit sämtlichen Hunden insgesamt in keinen 5 Erziehungsstunden. Es interessiert mich ganz einfach nicht

    Liest du denn gar nichts ( über Hunde natürlich)?

    Für mich sind für meineEntscheidungen darüber, wie ich mit meinem Hund umgehe, die Erkenntnisse der Verhaltensforschung an Hunden, Wölfen und ihren Verwandten wichtig. Auch Erkenntnisse der Psychologie über Lernen und Motivation und der allgemeinen Biologie, z.B. über Stress, Sinne, Hirnphysiologie.

    Das alles brauche ich weit mehr als „ Erziehungsratgeber“, wenn ich mit meinem Hund umgehe und ihn erziehe.

    Mich nervt schon der Begriff "Bauchgefühl". Mein Bauch fühlt nicht und denkt auch nicht, das tut mein Gehirn und das sitzt im Kopf. Gefühl und Verstand/Vernunft sind immer miteinander verbunden. Genauso unsinnig finde ich den Begriff "verkopft". Was auch immer das sein soll...

    Ich habe beruflich in Namen des Bauchgefühls schon so viel Unsinn gesehen, dass mit der Begriff unsympatisch geworden ist.

    Ich schließe mich der Meinung an, dass Informationen zu recherchieren, zu bewerten und auszusuchen, was zu mir passt eine wichtige Fähigkeit ist, die erlernt werden muss (und tatsächlich durch die Menge des Wissens immer anspruchsvoller wird).

    Die andere, genauso wichtige Fähigkeit ist, meinen Hund zu beobachten, sein Verhalten vor dem Hintergrund meines Wissens einzuordnen. Dafür brauche ich auch Empathie, genauso aber meinen Verstand, der mir sagt, dass ich einen Hund anders deuten muss, als einen Menschen.

    Aus beiden zusammen entscheide ich mich dann für meine Erziehung oder Trainingsmethode. Ich beobachte seine Reaktionen und passe mein Verhalten entsprechend an.

    Ich find die verschiedenen Ansichten zu den Beuteln total lustig. Manche mögen nur schwarze Beutel, Knallfarben sind meistens nicht beliebt, mit Henkel ist‘s angenehmer, gewisse Beutel zerknittern zu stark, bei anderen ist der Plastikbeutel zu dünn…😅 Mann, was haben wir für Probleme.🤣

    Also ich finde es schon echt kacke, neben so nem Haufen zu stehen und den blöden Beutel nicht aufzukriegen, weil sie Seiten aufeinander kleben. 2. Akt der Tragödie ist dann, dass ich den Haufen nicht mehr wieder finde. Habt ihr schon mal nen Klein-Hundhaufen in der Dämmerung in verrottendem Laub gesucht?

    Klar, es gibt größere Probleme, aber das hab ich immerhin mehrmals am Tag…