Ich habe den Kompromiss schon vor 26 Jahren bei meinem ersten Hund gemacht - und nie bereut.
Mit großen Hunden (Riesenschnauzer) aufgewachsen, hielt ich dieses Kaliber auch für selbstverständlich. Als ich dann aber endlich den ersten Hund anschaffen konnte, ging schon von der Wohnsituation her nur was kleines - und es war klar, dass im Leben noch viele Veränderungen anstanden.
Ich hatte erst eine Pinscher-Papillon-Hündin, dann einen Papillon-Rüden. kleine Hunde, 4-6kg, aber normal gebaut und "unkaputbar".
Wenn ich heute überlege, was wir alles zusammen gemacht haben. Vieles wäre mit einem großen Hund nicht gegangen:
-Ich bin 5mal umgezogen, drei der Wohnungen hätte ich mit einem großen Hund nicht bekommen.
-Meine erste Hündin wurde teilweise fremdbetreut, mein zweiter war immer Bürohund.
-Mein zweiter Hund hat in unzähligen Seminaren in der Ecke gepennt, die ich selber gegeben habe oder daran teilgenommen. Zweimal war er sogar mit Sondergenehmigung im Charité-Gelände in Berlin.
-Wir haben viele wunderbare Camping-Urlaube im Kleinwagen nach Skandinavien gemacht. Ein großer Hund hätte weder ins Auto noch ins Zelt gepasst.
-Wir haben viele Mehrtageswanderungen gemacht, auch mit Zelt in Skandinavien. Bei Übernachtungen in Gasthöfen/Pensionen/Hütten habe ich viele Male gehört: "Eigentlich nehme ich ja keine Hunde, aber der Kleine..." Oft musste ich nicht mal für den Hund zahlen.
-Wir haben viele (Urlaubs-)fahrten mit dem Zug gemacht. Allein in diesem Monat fahre ich noch zwei Wochenende auf Besuch - so 1800 km. Selbstverständlich mit dem Zug. Die Umwelt dankt...auch für das kleine, sparsame Auto, das ich fahre.
-Wir haben viele, viele wunderbare Tageswanderungen gemacht. Meine Hündin konnte das bis 13,5 Jahre, später habe ich sie teilweise im Rucksack getragen. Mein jetziger Hund ist 12 und schafft alles , was ich zu Fuß schaffe.
-Letztes Jahr bin ich auf eBike umgestiegen, mit Hund im Korb natürlich.
-Meine erste Hündin ist sogar mit Langlaufski gelaufen, sie lief sauber in einer Spur der Loipe. Mit meinem jetzigen Hund mache ich seit 10 Jahren Agility. Dazu haben wir verschiedene Nasenarbeitskurse belegt. Von wegen, mit kleinen Hunden geht kein Sport....
-Die kleinen Hunde können viel mehr freilaufen (Erziehung vorrausgesetzt). Weil sie es häufiger dürfen und weil keiner Angst vor ihnen hat.
-Die höhere Lebenserwartung der kleinen Hund ist zwar keine Garantie, aber eine erfreuliche Chance.
-An meinem Rüden mit den witzigen Ohren kommt kaum jemand ohne ein Lächeln vorbei. In meinem Arbeits-Stadtteil laufen viele Menschen herum, die (psychisch) krank, behindert und/oder von schwierigen Lebenssituationen betroffen sind. Über den witzigen Kleinhund können sie sich alle freuen und oft auch ein paar Worte wechseln. Das macht mich froh!
Ich werde wohl bei der kleinen Variante Hund bleiben.