wie groß der Genpool bei den Bernern eigentlich ist und ob man mit entsprechender Zuchthygiene tatsächlich die Lebenserwartung heraufsetzen kann oder ob man nicht Gefahr läuft, die Genetik so sehr zu verengen, dass neues Unheil zu befürchten ist.
Seid das Inzuchtniveau einer Rasse genetisch gemessen werden kann, sind ja doch einige Studien zu diesem Thema erschienen.
Und die zeigen doch sehr deutlich, dass das Inzuchtniveau zwischen den Rassen erheblich variiert. Und auch, dass die Lebenserwartung mit diesem Inzuchtniveau zusammen hängt.
Ich verlinke einfach mal diese Studie aus Finnland. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9886701/
im Supplementary file2 (DOCX 73 KB)
findet man eine Tabelle, die die Messwerte der einzelnen Rassen darstellt. Dort sieht man auch die genetische Heterogenität in % (Mischlinge haben im Durchschnitt 43,2% Heterogenität, ein Clon hätte 0%. Je geringer die Heterogenität, desto höher die Inzucht)
Man sieht, dass es noch große Unterschiede zwischen den Rassen gibt. An wenigsten betroffen ist dabei ausgerechnet der (Parson) Jack Russel Terrier, der hier merkwürdigerweise negativ erwähnt wurde.
Bei einigen Rassen ist die Heterogenität schon gewaltig niedrig - und die Lebenserwartung auch. Boxer, Dobermann und auch der Berner Sennenhund gehören dazu.
Ich würde mal so alles in allem sagen: Es ist nicht "die Rassenhundezucht" an sich am Ende, aber einige Rassen sind tatsächlich so enggezüchtet und haben gleichzeitig das Pech, so viele negative Genvarianten "erwischt" zu haben, dass sie ohne erhebliche Durchmischen außerhalb der Rasse nicht mehr zu retten sind.