Beiträge von Frau+Hund

    Zitat:

    "Wenn ich einen Hund aus dem Tierheim nehme, sitzt hinterher einer weniger im Tierheim..."

    Dieser Satz trifft meiner Ansicht nach keineswegs immer zu:

    Er trifft zu, wenn ich einen der goßen, bissigen Hunde aus unserem Tierheim nehmen würde. (hier übersteigt das Angebot die Nachfrage)

    Würde ich dagegen tatsächlich einen der ganz wenigen netten, kleinen unkomplizierten Hunde ergattern, würde er nicht zutreffen. Der Hund wäre auch ohne mich nicht eine Woche im Tierheim geblieben. (hier übersteigt die Nachfrage das Angebot)

    Der Satz trifft auch nicht zu, wenn die Hunde aus dem Ausland aus einer sich unkontrolliert vermehrenden Population stammen. Denn dann funktionieren die Regeln der Natur: Schmeiß eine Menge Nachkommen in die Welt, einige werden schon durchkommen. Ob man die überschüssigen Nachkommen von der Straße direkt zu uns holt oder aus den Shelter, die nächste Generation ist auf der Straße längst geboren. Auch Kastrationprojekte helfen nicht viel, solange intakte Hunde vorhanden sind, deren Nachkommen die freiwerdenden Stellen wieder füllen. Solange die Kultur der Menschen vor Ort das zulässt, wird sich nichts ändern - und das meine ich nicht überheblich, wir schaffen es ja bei unserer Katzenpopulation auch nicht.

    Hier übersteigt das Angebot die Nachfrage so gewaltig, dass es keine "freie Stelle" gibt, die einem Hund zumindest das Überleben ermöglicht.

    1: der liebe Gott ist dem Charme des Pudels erlegen und hat ein Wunder gewirkt;


    2: zu Beginn der offiziellen Rassehundezucht waren Pudel schon längst da, und zwar zahlreich und auf mehrere Länder in Europa verteilt. Eine breite genetische Basis war also vorhanden, von der die Pudel, so vermute ich, heute noch zehren.

    1. kann man ja nie ausschließen...

    2. kann ich mir auch gut vorstellen.

    Vor allem ist es wohl hilfreich (und logisch), wenn viele Ursprungshunde in die Zucht eingegangen sind. Der Papillon ist zwar viel seltener als der Pudel, aber steht gesundheitlich und von der genetischen Vielfalt ähnlich gut da. Da habe ich mal eine vergleichende genetische Untersuchung gelesen, die gezeigt hat, dass die Rasse mehr verschiedene Urmütter hatte, als die Vergleichsrassen.

    Es ist ja schon auffällig, dass gerade von den kleinen Gesellschaftsrassen (ohne Qualzuchtmerkmale), die nur auf Aussehen gezüchtet werden, viele gesund und langlebig sind und zumindest einigermaßen genetisch heterogen. Die Größe ist ein Faktor, aber vielleicht tut man den Hunden ja sogar einen Gefallen, wenn man nicht auch noch auf Leistungseigenschaften selektiert.

    weil unter diesen sehr vielen Hundehalter ein Großteil zwar eine Rasse mit einem Aufgabengebiet haben möchte aber der Hund dieses Aufgabenfeld genetisch bitte nicht mehr mitzubringen hat. Wachhunde ohne Wachtrieb, Hütehunde ohne Hüteveranlagung, Jagdhunde ohne jagdliche Eignung. Selbstverständlich beginnen einige dieser Menschen dann zu züchten

    ..was ich bei Deiner Argumentation echt nicht verstehe: Du hast doch Pudel!

    Bei denen ist es doch genau so gelaufen: Mit Beginn der Rassenhundezucht hat man sie aus ihrem ursprünglichen Arbeitsgebiet als Jagdhunde fast ganz rausgenommen. Sie wurden auf Farbe, Fell und Schönheit gezüchtet, vielleicht mehr, als jede andere Rasse. Arbeitseigenschaften, auch im Sport, waren für die Zucht nicht relevant. Vom Wesen her mussten sie nur cool genug für Frisuren und Ausstellungen sein.

    Heute, nach ca. 150 Jahren Zucht, stehen sie besser da als viele Arbeitstage- und Sportrassen. Besonders die kleinen Schläge gehören zu den langlebigsten Rassen. Inzucht ist zwar vorhanden, aber längst nicht so katastrophal wie bei vielen Gebrauchshunderassen. Sie kommen mit etwas Anleitung in der modernen Welt zurecht, ohne ständig Stress zu haben. Und diese gar nicht mehr auf Leistung selektierten Hunde können fast alles: Stundenlang wandern, am Rad laufen, fast alle Sportarten mit guten Ergebnissen. Und sind oft bis ins hohe Alter agil.

    Daher meine Überlegung: Was haben die Pudelzüchterinnen eigentlich richtig gemacht?

    Noch mal zu den Arbeitseigenschaften:

    Als die VDH-Rassenhundzucht begann, waren die Arbeitseigenschaften in den lokalen Schlägen schon lange vorhanden. Sie haben sich über Jahrhunderte mit den Bedürfnissen der Menschen verändert und angepasst.

    Für viele Arbeits-Rassen war mit dem eigentlichen Einsatzgebiet bereits mit Beginn der VDH-Zucht Schluss. Dt. Schäferhunde wurden nicht von Schäfern gezüchtet. Die schüttelten über den Ausstellungsraum-Quatsch nur den Kopf und machten mit ihren Altdeutschen Schlägen weiter. (die wenigen, die ich kenne, machen das heute noch so und haben ihre Hunde-Schläge zu Koppelgebrauchshunden weiterentwickelt.)

    Viele Gebrauchshund-Schläge wurden durch Eikreuzen anderer Rassen "veredelt" (das war ein fröhliches Gedoodle da von 150 Jahren...) und danach nicht mehr im ursprünglichen Einsatzgebiet eingesetzt (Collies z.B.) Oder ich denke an echte arbeitende Schlittenhunde oder die Hütehunde der Samen, die brachte man wohl kaum zu einer Hundeausstellung. Als diese Rassen "durchgezüchtet" wurden, war die Zeit ihrer ursprünglichen Arbeit schon vorbei.

    Für manche Rassen erfand man dann Sportarten zum Ausgleich und aus Freude am Wettbewerb. Das war aber schon längst nicht mehr das Gleiche.

    Eine Ausnahme ist die Aufgabe als Wachhund, die sich bis heute wenig verändert hat. Und auch die Zucht vieler Jagdhunde, die ganz in Jägerhand geblieben ist.

    Die Population wird im Zeitraffer hochgezogen mit allen nachteilen die das hat, es wird mit allem vermehrt, was man irgendwie finden kann, denn der Markt ist da, man muss nur etwas zu verkaufen haben. Man muss sich nur die extremen Unterschiede in den neu gemeldeten Hunden und den Welpenzahlen der seriösen Züchter bei den Moderassen ansehen.

    Hohe Nachfrage öffnet Tür und Tor für Vermehrer und schlechte Züchter.

    Das verstehe ich schon, aber nach allen Aussagen, die ich bisher hier im Forum von VDH-Züchtern gelesen habe, betrifft sie das nicht. Sie züchten so, wie sie die Rasse gut finden und schicken Interessenten, die nicht dazu passen, weg. Negative genetische Folgen betreffen sie auch nicht, weil sie außerhalb der VDH Zucht bleiben.

    Bleibt anscheinend, wenn ich manche Beiträge richtig interpretiere, dass manche VDH-Halter die Lust an ihrer Rasse verlieren, weil sie mit der Hundedichte an ihrem Wohnort nicht kompatibel ist. Aber da denke ich so still und leise, ich kann wohl nicht von meinen Mitmenschen erwarten, dass sie keine Hunde haben dürfen, nur damit ich meine Lieblingsrasse halten kann...

    Ich habe immer noch nicht verstanden, warum viele Hunde in Deutschland negativ für die Rassenhundezucht sind?

    VDH-Rassenhundezucht braucht zum einen natürlich Menschen, die züchten wollen. Die müssen sich für ihre Rasse und die Ziele begeistern, zumindest ein Stück weit im Ausstellungsraum, ggf. Sport-Bereich mitmachen, bereit sein, das Wissen zu erwerben und natürlich genug Geld haben. Je mehr davon, desto besser für die Rasse, mal so ganz pauschal.

    Und dann braucht man einen Markt, der die Welpen abnimmt, denn man wird nie mit allen züchten können und wollen. Diese Menschen sollten den Hund so halten können und wollen, wie es zur Rasse passt. Und sie brauchen genug Geld, um den Hund zu kaufen und zu versorgen.

    Gerade bei letzterem konkurriert man natürlich mit den anderen Angeboten. Bei uns ist da der Auslandstierschutz sehr stark, der mit dem "Gutes tun" wirbt. Dazu gibt es noch andere Rassehund und Mischlingszüchtungen verschiedenster Art.

    Aber warum wird die Situation schlechter, wenn mehr Leute Hunde halten?

    Wann war denn diese „früher“?

    Ich erinnere mich an die 70iger, als viele Familien deutsche Schutzhunde, vor allem Schäferhunde, hielten (wir mit Boxer und Schnauzer auch).

    Besonders unauffällig waren die draußen nicht, aber Beißereien regten die Leute noch nicht so auf. Das Leben wurde deutlich entspannter, als in den 80igern die Retriever auftauchten und zu dem Familienhund schlechthin wurden. Von Aussies hatte man da noch nie was gehört.

    Die Hunde, die auf den Höfen oder bei Schäfern wirklich arbeiteten, waren nicht von VDH.

    Im Grunde begann der Trend, den du beschreibst, mit Beginn der Rassenhundezucht. Plötzlich gab es neue Gründe, Hunde als Liebhaberei zu halten. Man konnte sich damit zeigen, auf Ausstellungen gehen, Preise gewinnen. Viele Menschen schafften sich Hunde an, die sie schön und edel fanden, unabhängig von deren früherer Verwendung.Die Rassen wurden auf schickes Aussehen hin veredelt, also durchmischt. Echte Arbeitshunde blieben davon z.T. unberührt (Ausnahme Jagdhunde). Sie machten weiter ihren Job und ihre Besitzer sprachen ähnlich abfällig über die neuen Rassenhundliebhaber, wie du jetzt. Das ist jetzt so 100 bis150 Jahre her. War dein „früher „ noch davor?

    Lass dich nur nicht zu sehr von den tollen Internetbildern ködern (ich träume dann auch ich immer gleich…)

    Die werden für Fotos und Wettbewerbe so gezogen und haben oft kein Gleichgewicht, das über längere Zeit funktioniert. Besonders diese wiesenartigen Landschaften. Einen schönen Urwaldblick bekommt man mit einer Wurzel, etwas Moos und schön wuchernden Pflanzen schon hin.

    Ich merke, dass ich gleich wieder Lust bekomme, ein neues Becken einzurichten. Meine besondere Liebe sind übrigens White Pearl Garnelen. Die schweben so feenhaft zwischen den Pflanzen herum. Irgendwann trägt die erste Eier unterm Bauch, in denen man schon die Augen der Larven sieht. Und dann hänge ich plötzlich nur noch mit der Lupe vorm Becken, weil es unwahrscheinlich kleine aber perfekt geformte Garnelen gibt…

    Armanogarnelen werden 7/8 cm groß und möchten auch schwimmen können. Die sind für einen 30l Cube viel zu groß.

    Nach meiner Erfahrung gibt es nur eines, das gegen Algen hilft: gut wachsende Pflanzen. Daher gutes Licht und auf jeden Fall „Anfängerpflanzen“ die schnell anwachsen.

    CO2 ist immer hilfreich, zumindest für den Anfang würde ich es mit Bio-CO2 versuchen.

    Garnelen, ich würde Neocardia empfehlen, fressen natürlich etwas Algen und verarbeiten absterbende Pflanzenteile schnell zu neuen Nährstoffen, aber wenn die Algen mit dem Wuchern loslegen, helfen sie nichts mehr.