Diese Angst muss nicht in Maerchen etc. begruendet sein.
Menschen haben schnell Angst vor unbekannten 'Dingen' und wenn man die voellig dummen Pfosten mal ignoriert, ist Angst vor einem wilden Raubtier eine ganz normale (und mAn auch gesunde!) Reaktion. Das ist - wie vieles - einfach noch uraltes Verhalten (das ueberlebenswichtig war)
Wieviel Pferde werden heute noch von Raubtieren gehetzt und getoetet? Und dennoch haben sie ihren Fluchtinstinkt. Und auch wenn der Mensch immer meint er sei was anderes und viel besser: Ist er nicht.
Oh ja, ich weiß noch gut, wie ich einmal in den Brennnesseln gelandet bin, weil der Riesenschnauzer bei der ersten Begegnung mit einer Blindschleiche einen Paniksprung gemacht hat...
Ich finde wichtig, was du schreibst. Ich glaube auch, dass es da noch so eine Angst gibt, in der vielleicht ein Rest Instinkt steckt, aber auch viel Kultur, und vielleicht hängt beides zusammen.
Und ich glaube, sie steckt in beidem: Der Wolfsverehrung (nenn ich mal so) wie der Wolfsangst/ablehnung). Ohne Frage war der Wolf immer ein besonders wichtiges Tier für den Menschen, als Gefahr, als Jagdbeute, als ein Wesen, dass durch seine Familienstruktur als verwandt erlebt wird. Möglicherweise sind die Hunde eine Brücke zum Wolf, immerhin leben wir mit dem "Familienwolf" enger zusammen, als mit jedem anderen Tier.
Vielleicht hat das immer wieder dazu geführt, dass beim Blick auf den Wolf die Mensch-Tier Grenze verwischt ist. Die Verehrung wie die Dämonisierung haben da vielleicht ihre Ursache.
Auch hier im Forum wird über den Wolf anders geredet, als über jede andere Tierart (naja, den Hund ausgenommen, aber der ist ja auch ein Wolf).
Ich erinnere mich noch an die Diskussion um eine Frau, die von einem Wolf beobachtet wurde und das gefilmt hatte. Der Wolf wurde hier im Forum mit dem menschlichen Verbrechen Stalking in Verbindung gebracht. Aber auch begeisterte Bemerkungen z.B. über Wolfmischlinge klingen, als spräche man über Menschen. Ganz zu schweigen von Übergriffen auf Jäger usw.
Insgesamt glaube ich aber, dass zu mindest die Menschen, die für das "Wolfsmanagement" zuständig sind, sich von dieser "Vermenschlichung" des Wolfes losmachen sollten.