Beiträge von Frau+Hund

    Ist halt ähnlich wie beim Menschen und beim Affen, wir teilen uns die gleichen Vorfahren. Das tun Hund und Wolf auch, wenn man so will. Trotzdem gibts da wichtige, nicht zu unterschätzende Unterschiede. Ich halte nichts davon solche Begriffe zu verwenden, weil sie irreführend sind und etwas suggerieren. Aber vielleicht gehts auch nur mir so.

    Nein, sorry, aber es gibt einfach biologische Tatsachen. Menschen und Affenarten sind verschiedene Arten, sie haben sich vor langer Zeit vollständig getrennt und getrennt weiterentwickelt. Sie sind untereinander nicht mehr fortpflanzungsfähig.

    Wolf und Hund sind eine Art. Sie sind erst vor sehr kurzer Zeit durch den Menschen getrennt worden, sind miteinander fortpflanzungsfähig und ihre Nachkommen auch. Familienwolf ist schlicht die Übersetzung des lateinischen Artnamens des Hundes und damit korrekt.

    Laß mich ein paar Tage in dein Leben und ich sage dir genau wo du optimierungspotential in diversen Umweltthemen hast und dann schaun wir mal.

    Wer sagt dir das denn? Es geht doch nicht um Umweltschutz, sondern ausschließlich um Deine gefühlte Sicherheit. Du kannst entscheiden, ob du mit oder ohne Helm Fahrrad fährst, ob du mit oder ohne Reflektoren an der Landstraße entlang gehst und genauso, ob du einen bestimmten Weg wählst und deinen Hund ableinst oder nicht. Triff deine Entscheidung und leb damit.

    Nur erwarte bitte nicht, dass jetzt ein Jäger loszieht und 15 Wölfe tötet, weil du halt ein Recht auf deine Gewohnheiten hast.

    Wenn dann jemand daherkommt und quasi Schulterzuckend meint dann muß ich halt mit Leine leben finde ich das einfach eine bodenlose Frechheit. Laß mich ein paar Tage in dein Leben und ich sage dir genau wo du optimierungspotential in diversen Umweltthemen hast und dann schaun wir mal.

    Verstehe ich richtig, Du meinst, man muss ein Teil der Wölfe erschießen, damit Dein Hund weiterhin im Dunkeln freilaufen kann? Weil Du eben ein Recht darauf hast? In vielen Bundesländern zwingt man während der Brut- und Setzzeit alle Hunde an die Leine, wochenlang! Das ist eine Unverschämtheit, was? Statt dessen sollte man das Wild viel stärker reduzieren, dann könnten unsere Hunde immer ohne Leine laufen.

    Geh einfach weiter im Dunkeln mit Deinem Hund. Halt ihn in Sichtweite bei dir. Das Risiko, dass er oder du durch Wölfe zu Schaden kommt, ist verschwindend gering. Wenn Du an einer Straße entlang gehst oder gar selbst ins Auto steigst, ist es viel viel höher. Damit bist du doch auch bereit zu leben.

    Zitat
    Zitat
    15461-d971137d14c66aa4edafaf69e983c610f8a55c78.jpeg Zitat von Frau+Hund sind die Hunde eine Brücke zum Wolf, immerhin leben wir mit dem "Familienwolf" enger zusammen

    Und genau das ist unser Problem. Das eine ist ein Wolf, das andere ein Hund. Solche beschönigten Begriffe wie Familienwölfe sind völliger Humbug.

    Im Gegenteil: Biologisch sind Wolf und Hund eine Art. Canis lupus. Beim Hund als Haustierform setzt man noch ein "familiares" dahinter, daher meine Übersetzung: "Familienwölfe".

    Der Mensch hat noch nie eine neue Tierart geschaffen.

    Ich weiß nicht, wie man die verschiedene Interessen in Sachen Wolf am besten managed und vielleicht ist eine Bejagung auf Dauer auch unumgänglich. Mir tut aber die Vorstellung, dass Wölfe geschossen werden, genauso weh, wie die Vorstellung, dass in Rumänien oder anderswo Straßenhunde getötet werden. Weil ich halt einen Hund habe, und mir deswegen die Art Canis lupus emotional besonders nahe steht. (Das Töten anderer Tiere finde ich auch keine schöne Vorstellung, aber beim Wolf/Hund ist es halt schlimmer).

    Daher bin ich über die Haltung in diesem Thread manchmal verwundert. Und damit meine ich nicht die Viehhalter hier, die haben ja sehr differenzierte Ansichten.

    Diese Angst muss nicht in Maerchen etc. begruendet sein.

    Menschen haben schnell Angst vor unbekannten 'Dingen' und wenn man die voellig dummen Pfosten mal ignoriert, ist Angst vor einem wilden Raubtier eine ganz normale (und mAn auch gesunde!) Reaktion. Das ist - wie vieles - einfach noch uraltes Verhalten (das ueberlebenswichtig war)

    Wieviel Pferde werden heute noch von Raubtieren gehetzt und getoetet? Und dennoch haben sie ihren Fluchtinstinkt. Und auch wenn der Mensch immer meint er sei was anderes und viel besser: Ist er nicht.

    Oh ja, ich weiß noch gut, wie ich einmal in den Brennnesseln gelandet bin, weil der Riesenschnauzer bei der ersten Begegnung mit einer Blindschleiche einen Paniksprung gemacht hat...

    Ich finde wichtig, was du schreibst. Ich glaube auch, dass es da noch so eine Angst gibt, in der vielleicht ein Rest Instinkt steckt, aber auch viel Kultur, und vielleicht hängt beides zusammen.

    Und ich glaube, sie steckt in beidem: Der Wolfsverehrung (nenn ich mal so) wie der Wolfsangst/ablehnung). Ohne Frage war der Wolf immer ein besonders wichtiges Tier für den Menschen, als Gefahr, als Jagdbeute, als ein Wesen, dass durch seine Familienstruktur als verwandt erlebt wird. Möglicherweise sind die Hunde eine Brücke zum Wolf, immerhin leben wir mit dem "Familienwolf" enger zusammen, als mit jedem anderen Tier.

    Vielleicht hat das immer wieder dazu geführt, dass beim Blick auf den Wolf die Mensch-Tier Grenze verwischt ist. Die Verehrung wie die Dämonisierung haben da vielleicht ihre Ursache.

    Auch hier im Forum wird über den Wolf anders geredet, als über jede andere Tierart (naja, den Hund ausgenommen, aber der ist ja auch ein Wolf).

    Ich erinnere mich noch an die Diskussion um eine Frau, die von einem Wolf beobachtet wurde und das gefilmt hatte. Der Wolf wurde hier im Forum mit dem menschlichen Verbrechen Stalking in Verbindung gebracht. Aber auch begeisterte Bemerkungen z.B. über Wolfmischlinge klingen, als spräche man über Menschen. Ganz zu schweigen von Übergriffen auf Jäger usw.

    Insgesamt glaube ich aber, dass zu mindest die Menschen, die für das "Wolfsmanagement" zuständig sind, sich von dieser "Vermenschlichung" des Wolfes losmachen sollten.

    Und wie ich deutlich geschrieben habe, ging es nicht darum diese 1:1 als Fakten zu nehmen, sondern darum, dass man daran absehen kann welches Bild der Wolf bei den Menschen hatte. Und das ist eindeutig, nämlich böse. Es gibt in den Fabeln ja mehrere Raubtiere, auch große, aber "böse" und zwar als so ziemlich einzige und beständige Eigenschaft wird eben nur den Wolf zugeschrieben. Er hatte also eindeutig ein mieserables Image damals.

    guck mal hier (ungeprüfte Quelle):

    https://www.maerchenatlas.de/miszellaneen/m…rchen-der-wolf/

    Der böse Wolf im Märchen und Fabel gehört in eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Kulturraum und betrifft keineswegs die ganze Menschheit. Ich glaube, man kommt auf dem Weg nicht weit, wenn es um die Frage geht, ob Wölfe für Menschen (nicht für sein Vieh) gefährlich sind oder nicht. Weil Menschen früher auch schon einen differenzierten Blick hatten und weil der Weg vom Alltag in die Kunst dann doch lang ist.

    Mir geht es doch gar nicht darum, dass permanent Wölfe Menschen angreifen. Das ist sicher aktuell nicht der Fall. Dennoch spreche ich niemanden seine Angst ab, wenn er mit Hund oder dem Fahrrad einem Wolf begegnet. Die Angst ist nunmal da, ob nun berechtigt oder nicht.

    Niemand spricht irgendjemand seine Angst ab. Warum denn auch? Aber ich hoffe sehr, dass niemand deswegen Wölfe totschießen will.

    Wenn das akzeptiert würde, hätten wir Hundehalter ganz schnell ein ganz anderes Problem.

    Die Leute, deren reihenweise das Vieh gerissen wird, können also dankbar sein, weil sie nicht mehr daheim gebären müssen?


    Fällt es euch so schwer zu abstrahieren und zu akzeptieren dass es trotzdem auch in der aktuellen Zeit eine Bedrohung durch den Wolf gibt? Keiner hier verlangt eine Ausrottung. Aber durchaus ein vernünftiges Managment. Und dazu gehört es auch, die Sorgen derer zu verstehen, die direkt betroffen sind.


    Dazu braucht es letztendlich auch keine Märchen, etwas Einfühlungsvermögen reicht aus.

    Das ist jetzt ein logischer Purzelbaum!

    Wer bezweifelt, dass Menschen jemals zur normalen Beute des Wolfes gehörten und es daher für unwahrscheinlich halten, dass das in naher Zukunft bei uns passiert, kann nicht abstrahieren? Und hat kein Einfühlungsvermögen für betroffene Viehhalter? Warum bitte schön, soll das zusammen hängen?

    Du hast die Gefahr behauptet, dass die nicht mehr gejagten Wölfe bald Menschen als Beute jagen werden und das mit ihrer Rolle im Märchen begründet.

    Die Behauptung, dass die deutschen Wölfe jetzt bald anfangen werden, Menschen zu jagen, taucht hier im Thread seit über 10 Jahren regelmäßig auf. Als starkes Argument, dass Wölfe getötet werden müssen, gelegentlich wurde auch die Ausrottung gefordert.

    Ich halte das für extrem unwahrscheinlich. Mir ist kein historisches Dokument bekannt, dass belegt, dass Wölfe - über Einzelfälle hinaus - eine direkte Gefahr für Menschen werden.

    Dass Wölfe für Weidevieh und dessen Halter eine existentielle Bedrohung waren und auch heute noch sind, bezweifelt hier keiner. Erik Ziemen hat die Kulturgeschichte des Wolfes in seinem Buch "der Wolf" dargestellt. Z.B. war der Wolf für die nordeuropäischen Rentiernomaden der Teufel persönlich. Für die nordamerikanischen Ureinwohner, die kein Vieh hielten, war er dagegen ein "Bruder" und wurde verehrt. Wolf und Mensch haben sich dort nicht bejagt.

    Daher halte ich auch die Sorge mancher Menschen, in den Wald zu gehen, für unbegründet. Auch mit Wolf ist fast jeder andere Ort in unserem Land gefährlicher.