Ich glaube, die Elozucht, versteht man besser, wenn man den Hintergrund kennt. Ich habe die Gründung damals im Rahmen des wiss. Community mitbekommen und auch die Gründungszucht neben dem Hannover Zoo mal besucht.
In den 80igern setzte sich in der Hundezucht teilweise die Vorstellung durch, dass es rassentypische Wesenseigenschaften eigentlich nicht gibt, sondern sie durch die Erwartung der Menschen und entsprechende Erziehung entstehen. In dieser Zeit tauchten neue Rassen aus anderen Ländern auf und wurden als super Familienhunde angepriesen, Huskys, Windhunde, Jagdhunde, die ersten Bordercollies usw. Diese These "alles anerzogen" wurde z.T. genauso vehement vertreten, wie vorher die Vorstellung: "Alles angeboren". Ein vielgelesener Vertreter war Eberhard Trummler.
Die Starter des Eloprojektes, Zootierpfleger, die sich mit Erhaltungszuchtprogrammen auskannten, sahen die Entwicklung kritisch. Sie glaubten nicht, das jede Arbeitsrasse durch Erziehung zu guten Familienhunden in modernen Lebensbedingungen werden konnten, sondern dass man die Hunde dafür genauso selektiv züchten sollte, wie Arbeitshunde für ihre Aufgabe (daher auch der Begriff "Familiengebrauchshund"). Die Fokussierung der VDH-Zuchten auf Ausstellungserfolge und einheitliches Aussehen sehen sie sehr kritisch.
Der Gründer züchtete Bobtails und kam auf den Gedanken, durch Einkreuzung von Eurasiern, die nicht als Arbeitshunde für eine Aufgabe gezüchtet wurden, die weniger erwünschten Eigenschaften des Bobtails für die Familienhund-Aufgabe auszugleichen. Aus heutiger Sicht wären vielleicht die Rassenziele mit anderen Rassen leichter zu erreichen gewesen.
Aber natürlich mochten und mögen die Züchter im Elo-Projekt halt Hunde mit diesem Typ und Aussehen - wie andere Züchter auch.
Aus heutiger Sicht würde ich sagen, die Elo-Gründergeneration hat zu sehr an die Vererbbarkeit von Charaktereigenschaften durch richtige Selektion geglaubt, u.a. auch, dass die Hunde die gewünschten Ziele dann ohne Erziehung erreichen.
Się waren ohne Frage begeistert von ihrer Idee und ihren Hunden. In einer Zeit, in der in den vielen Rassenhundvereinen das Gesundheitsrisiko der Zucht noch lautstark ignoriert wurde, haben sie konsequent auf gesunde Zuchthunde selektiert.
Ums große Geld ging es in dieser Zeit ganz sicher nicht, das hätten sie leichter mit Husky-Zucht verdient..