Beiträge von Frau+Hund

    Wieso sollte er bei 7 Stunden tagsüber dringend raus müssen?

    Nachts pennen Hunde oft viel länger am Stück, ohne zu platzen.

    Wenn er die Zeit verpennt und anschließend gut drauf ist, sollte er nicht zur Mutter müssen, wo er eher Stress hat.

    Dieses Argument habe ich schon öfter gelesen, daher:

    Tagaktive Säugetiere haben eine innere Uhr im Gehirn, die durch die Helligkeit gesteuert wird. Die sorgt dafür, dass nachts der Urin viel stärker konzentriert wird als tagsüber. Dabei können weniger Giftstoffe ausgeschieden werden. Das ist auf Dauer nicht gut, weil es das Risiko für Infektionen erhöht und die Schleimhäute angreift. Darum wird der Harn tagsüber geringer konzentriert und das System "durchgespült".

    Was also nachts kein Problem ist, ist tagsüber ungesund. Und wie überall gibt es auch da individuelle Unterschiede.

    Ich finde es interessant wie viele Menschen dem Hund ihre eigenen Vorstellungen überstülpen wollen, egal was der Hund zeigt und womit es ihm besser geht. Aber das liegt total im Trend der Zeit. Die Bedürfnisse des Tieres sind zweitrangig. Die eigene Vorstellung muss erfüllt werden. Das ist vorrangig.

    Ich finde es schade, dass hier Menschen abgewertet werden, die versuchen, sich ein differenziertes Bild zu machen. Und gleich noch mit so einer dicken Rundumschlag-Klatsche hinterher. Warum ist das nötig?

    Ich könnte aus den Angaben nicht entscheiden, was für den Hund besser ist. Ist es wirklich ein Zeichen von Wohlergehen, dass ein junger Hund sieben Stunden am Stück schläft? Oder von nicht-Wohlgehen, wenn er bei der Mutter unruhiger ist, weil er wissen möchte, was der alte Hund tut?

    Aus der Stressforschung weiß ich, dass bei chronischem starkem Streß manchmal die Sympathikusachse zurückgefahren wird und nur die HPA-Achse (Cortisol) stark erhöht bleibt. Betroffene Tiere und Menschen wirken extrem ruhig und schlafen viel.

    Daher mein Zweifel, dass "schläft die ganze Zeit" wirklich ein Zeichen für "hat keinen Stress" ist.

    Meine eigenen Hunde haben, auch im hohen Alter, niemals sieben Stunden am Tag durchgeschlafen. Mein zwölfjähriger schläft schon mal 4 Stunden am Stück, aber dann nimmt er zumindest kurz Kontakt auf. Bin ich im Büro nicht da, legt er sich dann vor die Tür und wartet.

    Aber selbstverständlich - jeder Hund ist anders.

    Ich nehme auf eigene Kosten Hunde bei mir auf, die ansonsten im Tierheim landen würden, biege sie wieder grade und vermittle diese dann in ein passendes, neues Zuhause weiter.

    Meine aktuelles Pflegetier hat übrigens niedliche 48cm und wiegt 13kg. Hat Besucher getackert und alles gejagt was sich bewegt hat (fehlgeleitetes Beutefangverhalten).

    Was tust du denn so aktiv? :-)


    Wie man das finanzielen soll? Natürlich privat. Derjenige, der seinen Hund nicht mehr halten kann, der darf die Versorgung aus eigener Tasche bezahlen.

    Finde ich super, meine Ehrenämter sind im "Menschenschutz". Wir brauchen beides!

    Die private Finanzierung wird nicht funktionieren. Die 1000€ im Monat (oder wievielt kostete es, einen gefährlichen Hund über Jahre vollstationär sicher unterzubringen, haben die meisten Menschen nicht. Zwingt man sie trotzdem, zahl die Gemeinschaft dass an anderer Stelle teuerer nach (Sozialhilfe etc.).

    Ich hatte meinen Betrag aber eigentlich auch geschrieben um deutlich zu machen, dass der Ruf nach dem Staat immer eine Finanzierung durch UNS ALLE bedeutet, in welcher Konstellation auch immer.

    Denn der Staat will möglichst günstig und einfach.

    Da wir in einer Demokratie leben, sind wir ja selber der Staat. Wir können ja eine entsprechende Partei gründen oder den bestehenden unsere Wünsche mitteilen.

    Allerdings müssen WIR auch alles gemeinsam bezahlen.

    Möchte ich wirklich höhere (Hunde)Steuern, damit „der Staat“ davon Hundelager mit geschultem Personal bereit hält? Wo ich selber bewusst eine Kleinhund halte, auch weil er niemandem gefährlich werden kann? Sollen all die Menschen, die keine Hunde wollen oder verzichten, weil das Geld nicht reicht, die gefährlichen Hunde mitfinanzieren?

    Mit dem Hund würde ich dann gerne Traildog machen, da ich viel mit dem MTB unterwegs bin, Wandern oder im Winter mit den Schneeschuhen.

    Hallo, ich werfe einfach mal ein, dass ich "Traildog" für keinen geeigneten Hundesport halte. Und wenn das Dein wichtigstes Hobby ist, würde ich gar keinen Hund anschaffen.

    Kommt natürlich sehr drauf an, was man unter "Traildog" versteht. Wenn der Hund auf breiten Wegen an der Leine neben dem Rad läuft oder dich zieht, ist das was anderes.

    Dass der Hund aber frei mit Dir auf einem "Trail", also einem schmalen Weg über Stock und Stein durch die Natur läuft, ist nur in seltenen Ausnahmen möglich. Auch wenn tolle Videos im Internet etwas anderes zeigen.

    Ein paar Punkte:

    Gesundheit: Ein solches Trailrunning ist körperlich für den Hund sehr anspruchsvoll - besonders bergab. der Hund muss körperlich ausgewachsen sein, jede Verletzung, jedes kleine Gelenkproblem und irgendwann das Alter machen den Möglichkeiten schnell eine Ende.

    Sicherheit: der Hund muss wirklich topp gehorchen, damit er für Dich, andere und sich selber nicht zur Gefahr wird. Meiner Ansicht nach geht es mit freilaufendem Hund nur, wenn man alleine fährt und das auch sicher so bleibt. (Ich gehe mal davon aus, dass man nicht im gemütlichen Seniorentempo unterwegs ist...)

    Rücksicht auf Mitmenschen/Hunde: Als MTB-Fahrer in der Natur verlangt eh schon eine Menge Rücksicht von seinen Mitmenschen, Läufer und Wanderer sollen bitte schnell aus dem Weg gehen, Kinder und eigene Hunde in Sicherheit bringen oder ein vorbeirasendes Rad auf einem steilen Weg akzeptieren. Läuft da noch ein freilaufender Hund mit, selbst wenn er superbrav ist, verlangt man noch einiges mehr. Ist man rücksichtsvoll, hält an, leint den Hund an usw. bleibt der Spaß etwas auf der Strecke.

    Rücksicht auf das Wild: Für das Wild sind MTB-Fahrer im Wald eh stressiger, als Wanderer, weil sie plötzlich auftauchen und mehr nach Schweiß riechen. Rehe z.B. haben weniger Chance, sich ruhig zurückzuziehen und müssen viel häufiger fliehen. Läuft noch ein freier Hund mit, potenziert sich das natürlich. Auch für den Fahrer, der sich ja auf Weg und Rad konzentrieren muss, ist Wild schwerer rechtzeitig zu erkennen als für den Fußgänger. (Leider sehe ich bei uns auch immer wieder MTB-Fahrer vom Weg abfahren. Gern mal im Frühling mitten durch die Bodennester der Vögel. Das mit Hund - da denkt hoffentlich niemand auch nur dran...)

    Möglichkeiten: Die sind mit freilaufendem Hund sicher sehr eingeschränkt: Nicht in der Brut- und Setzzeit, nicht in Naturschutzgebieten, nicht, wenn Mitmenschen unterwegs sind, nicht wenn das Wild unterwegs ist , also wann eigentlich? Und sonst: Im Harz gibt es z.B. ein großes Wegenetz für MTB. Aber fast alles geschotterte Waldwege. Auch nicht das ideale für Hundepfoten.

    Mein Fazit: such Dir einen Hund aus, der zu Dir und Deinen Hobbys passt - und lass ihn daheim, wenn du MTB fährst. Und wenn er erwachsen ist, gut erzogen und alles sonst passt, dann nimm ihn gelegentlich mit.

    Man fragt sich wirklich ob die Leute wirklich denken, dass es ein Hund im Tierheimzwinger besser hat als in einem schönen, liebevollen Zuhause auf einer Couch.

    Hier steckt ein Irrtum drin: Hunde der Art, wie sie sich der TS wünscht, sitzen gar nicht im Tierheimzwinger und auch nicht auf Pflegestellen. Wenn sie da mal landen, sind sie nach wenigen Tagen vermittelt. Es gibt halt viele Menschen, die sich die Mühe mit einem Welpen nicht antun wollen aber trotzdem einen netten, unkomplizierten Hund möchten.

    Ob das noch Tierschutz ist, oder einfach Hundehandel, sei dahingestellt...

    Eine Bekannte von mir hat 6 erwachsene Hunde (Mittelspitze) und züchtet auch. Das wäre schon ein Traum für mich: Die Hunde sind halt eine echte Familie und können viel von ihrem natürlichen Verhalten ausleben. Allein wie sie gemeinsam den Nachwuchs großziehen...

    Und trotzdem ist ihre Frauchen der angehimmelte Mittelpunkt.

    Sie hat aber auch den Platz dafür, und die Alleinlage für 6 bellende Spitze...

    In meinem Leben gibt es aber noch so viele anderen Themen, beruflich und ehrenamtlich und privat - es wird wohl mind. bis zur Rente bei einem Hund bleiben. Dann vielleicht 2, aber das dauert noch...