Mit dem Hund würde ich dann gerne Traildog machen, da ich viel mit dem MTB unterwegs bin, Wandern oder im Winter mit den Schneeschuhen.
Hallo, ich werfe einfach mal ein, dass ich "Traildog" für keinen geeigneten Hundesport halte. Und wenn das Dein wichtigstes Hobby ist, würde ich gar keinen Hund anschaffen.
Kommt natürlich sehr drauf an, was man unter "Traildog" versteht. Wenn der Hund auf breiten Wegen an der Leine neben dem Rad läuft oder dich zieht, ist das was anderes.
Dass der Hund aber frei mit Dir auf einem "Trail", also einem schmalen Weg über Stock und Stein durch die Natur läuft, ist nur in seltenen Ausnahmen möglich. Auch wenn tolle Videos im Internet etwas anderes zeigen.
Ein paar Punkte:
Gesundheit: Ein solches Trailrunning ist körperlich für den Hund sehr anspruchsvoll - besonders bergab. der Hund muss körperlich ausgewachsen sein, jede Verletzung, jedes kleine Gelenkproblem und irgendwann das Alter machen den Möglichkeiten schnell eine Ende.
Sicherheit: der Hund muss wirklich topp gehorchen, damit er für Dich, andere und sich selber nicht zur Gefahr wird. Meiner Ansicht nach geht es mit freilaufendem Hund nur, wenn man alleine fährt und das auch sicher so bleibt. (Ich gehe mal davon aus, dass man nicht im gemütlichen Seniorentempo unterwegs ist...)
Rücksicht auf Mitmenschen/Hunde: Als MTB-Fahrer in der Natur verlangt eh schon eine Menge Rücksicht von seinen Mitmenschen, Läufer und Wanderer sollen bitte schnell aus dem Weg gehen, Kinder und eigene Hunde in Sicherheit bringen oder ein vorbeirasendes Rad auf einem steilen Weg akzeptieren. Läuft da noch ein freilaufender Hund mit, selbst wenn er superbrav ist, verlangt man noch einiges mehr. Ist man rücksichtsvoll, hält an, leint den Hund an usw. bleibt der Spaß etwas auf der Strecke.
Rücksicht auf das Wild: Für das Wild sind MTB-Fahrer im Wald eh stressiger, als Wanderer, weil sie plötzlich auftauchen und mehr nach Schweiß riechen. Rehe z.B. haben weniger Chance, sich ruhig zurückzuziehen und müssen viel häufiger fliehen. Läuft noch ein freier Hund mit, potenziert sich das natürlich. Auch für den Fahrer, der sich ja auf Weg und Rad konzentrieren muss, ist Wild schwerer rechtzeitig zu erkennen als für den Fußgänger. (Leider sehe ich bei uns auch immer wieder MTB-Fahrer vom Weg abfahren. Gern mal im Frühling mitten durch die Bodennester der Vögel. Das mit Hund - da denkt hoffentlich niemand auch nur dran...)
Möglichkeiten: Die sind mit freilaufendem Hund sicher sehr eingeschränkt: Nicht in der Brut- und Setzzeit, nicht in Naturschutzgebieten, nicht, wenn Mitmenschen unterwegs sind, nicht wenn das Wild unterwegs ist , also wann eigentlich? Und sonst: Im Harz gibt es z.B. ein großes Wegenetz für MTB. Aber fast alles geschotterte Waldwege. Auch nicht das ideale für Hundepfoten.
Mein Fazit: such Dir einen Hund aus, der zu Dir und Deinen Hobbys passt - und lass ihn daheim, wenn du MTB fährst. Und wenn er erwachsen ist, gut erzogen und alles sonst passt, dann nimm ihn gelegentlich mit.