Beiträge von Agamo

    Ich finde spannend was ihr so aufzählt, was heute nicht mehr gesellschaftlich akzeptiert wird und stelle fest, dass es da wohl schon regionale (oder Stadt-Land) Unterschiede gibt. Zumindest einige Punkte (nicht all) sind bei uns im Dorf für die Mehrheit der Einwohner noch kein Problem (ist aber wirklich ländlich, da kriegt der Bauer auch noch keinen Ärger weil sein Hahn kräht). Bei vielen Punkten ist es halt ein rechtliches Problem wenn etwas passiert und ich frage mich gerade, waren da früher (für mich meine ich damit vor 30-40 Jahren) die Gesetze wirklich anders oder kamen die Menschen nur nicht auf die Idee entsprechende Vorfälle anzuzeigen oder war man auch ein Stück sorgloser und hat sich auch einfach keine Gedanken darüber gemacht was passiert wenn was schief läuft (z. B. Kind geht mit Hund spazieren).

    Ich habe einige! Nachbarn, die haben sich sehr gefreut, dass hier ein Jagdhund eingezogen ist, dann bleiben die ganzen halbwilden Katzen vielleicht beim Bauernhof und streuen nicht auch hier rum, wurde sogar ne Prämie versprochen wenn er ne Katze erwischen würde (und nein, er darf dennoch keine Katzen jagen). Nachbarn wurde schon 2 Mal von 2 verschiedenen Hunden die Kaninchen der Kindern aus dem Gehege geschnappt und getötet, bzw eines musste dann eingeschläfert werden, die Hundebesitzer haben selbstverständlich die Kosten übernommen, aber es kam zu keinen Anzeigen oder rechtlichen Konsequenzen, weil es ja Hunde sind, wenn die mal abhauen kann sowas passieren. Das waren allerdings beides Hunde die normalerweise wirklich nicht streunend umherziehen und es war schon ein wirklicher Unfall, von dem ich nicht ausgehen würde, dass er sich wiederholt. Am Zaun eskalierende Hunde sind zum Teil gewollt (gerade bei Häusern in Ortsrandlage) und solange der Zaun entsprechend sicher ist, ist das auch kein Problem, am Hundegebell im Ort kann ich genau hören wo auf der Tour sich gerade das Müllauto befindet, weil doch recht viele Hunde draussen/im Zwinger leben oder zumindest sehr viel Zeit alleine im Garten verbringen. Wobei es auch hier natürlich inzwischen z. B. viel weniger alleine spazieren gehende Hunde gibt, aber es gibt sie noch und erstaunlicherweise habe ich hier mit Hund doch ein recht ruhiges Leben (wenn ich das mit den Berichten anderer HH hier im Forum vergleiche).

    Vielleicht mag das für manche ganz schön klingen, allerdings hat so ne Medaille immer auch 2 Seiten und so werden hier auch andere Dinge (gar nicht nur auf den Hund bezogen) noch recht "unorthodox" geregelt, bei denen ich mir dann doch auch wünschen würde, dass sich da mehr an geltendes Recht gehalten wird. Und auch bei der Hundehaltung wäre es für einige Hunde schöner, wenn vermehrt ans Tierwohl gedacht wird (ob es da in anderen Regionen aber besser aussieht kann ich nicht beurteilen).

    Ich glaube ein ganz grundlegendes Problem ist die in den letzten Jahren wirklich extrem gestiegene Anzahl an Hunden, gerade in Ballungsgebieten wird das wohl richtig voll, wenn ich mir so Berichte hier im Forum anschaue. Damit einher gehen dann einfach strengere Regeln weil es viel mehr Konfliktpotential gibt mit Mitmenschen oder anderen Hunden. Als Beispiel, pinkelt mir alle paar Wochen ein Hund an den Blumenkübel vorm Haus finde ich das sicherlich nicht toll, aber ich würde mich nicht weiter aufregen, kann ja mal vorkommen. Aber kommt das jeden Tag mehrmals vor habe ich wohl recht schnell die Nase voll von Hunden die mir was anpinkeln. Bretter alle paar Monate (bei mir hier eher alle paar Jahre) ein nicht so wohlgesonnener freilaufender Hund in uns rein ist das blöd, aber passiert das im Prinzip fast jedes Mal wenn ich das Haus verlasse hätte ich persönlich wohl gar keine Lust mehr auf Gassi mit Hund und wäre deutlich unentspannter unterwegs.

    Die ganzen Tracker die nach dem Airtag Prinzip funktionieren taugen nicht wirklich um einen entlaufenen Hund sicher zu orten, du bist halt immer auf andere Menschen die da recht nah dran sind und ein entsprechendes Smartphone haben angewiesen. In einer Stadt mag das vielleicht ein wenig funktionieren, in der Natur ist das doch komplett unbrauchbar.

    Was ich mir persönlich wünschen würde wäre ein wissenschaftlich fundierter Führerschein, der nicht aufgrund von Erziehungsideologien einiger Hundetrainer (egal ob die Rütter, Hundeflo oder sonstwie heissen) geschaffen wird und es dann auch genügend Kapazitäten gibt, den immer wieder an neueste Erkenntnisse und Erfordernisse anzupassen und auch die Umsetzung davon im Alltag zu überprüfen/überwachen (vor allem auch in Hinblick auf das Tierwohl, nicht nur zum Schutz der Menschen vor gefährlichen Hunden).

    Aber ich bin da etwas desilusioniert, dafür dürfte der "Leidensdruck" in der Gesellschaft nicht hoch genug sein (es passieren letztendlich dann doch echt wenig wirklich schwere Zwischenfälle) um dafür entsprechende Kapazitäten zu schaffen, was es dann gerne gibt sind Schnellschüsse, ohne ordentliche Hintergrundarbeit, bei denen ich den Eindruck habe es wird auf die gehört "die am lautesten schreien".

    Es ist halt viel einfacher einen Führerschein für sowas wie Autofahren festzulegen, wie für Lebewesen. Beim Verkehr gibt es ganz klar festgelegte Gesetze und Regeln, da gibt es auch mal Änderungen der Gesetze, aber auf Befindlichkeiten und individuelle Charakterzüge des Autos muss man auch keine Rücksicht nehmen. Das Bewerten von Verhalten von Lebewesen ist einfach sehr viel Komplexer wie festzustellen ist da einer über ne rote Ampel gefahren, war Innerorts 20 kmh zu schnell usw.

    Mich hat da der Punkt Sightseeing irritiert. Ich hab ja nen Hund der wirklich viel mit mir auf Reisen ist, der kennt Hotels, Restaurants, grosse Menschenansammmungen, selbst über nen Weihnachtsmarkt einer Großstadt kann ich mit ihm laufen (war nicht über den Markt bummeln sondern musste da durch auf dem Weg vom Hotel zum Restaurant). Aber bei nem Urlaub mit Sightseeing fände ich ihn irgendwie sehr störend, bzw man darf doch in Museen, Kirchen, Ausstellungen usw eigentlich nie mit Hund rein? Da bleiben ja fast ausschliesslich Outdoorlokations übrig. Hier geht der Hund auch grundsätzlich immer mit in den Urlaub, dieser findet dann aber ausschließlich in der Natur statt (die Reisen in Städte sind dienstlich, kein Urlaub).

    Echt, der eine Punkt hat dich irritiert ....... von mehreren Punkten, wie auch Strand, Wandern etc.!? Da hätte man einfach nachfragen können oder es einfach so hinnehmen, muss ja nicht alles bis ins Mark hinterfragt werden. ;)

    Alle Punkte die du aufzählst, wie Hotels, Restaurants, Weihnachtsmarkt kannten meine Hunde gar nicht, obwohl ich in der Großstadt wohne, fand ich für sie weder sehens- noch erlebenswert, sie haben derweil zuhause geschlafen. Doch das sieht ja jeder HH anders. Kirchen, Museen und Co, da würde ich keinen Hund mitnehmen, warum auch und warum muss Hund überall mit hin. :ka: Im Urlaub je nach Witterung würde mein Hund dafür im Ferienhaus oder im Auto bleiben, wenn er das nicht könnte, schaue ich mir sowas nicht an. Jeder hat da wohl seine ganz eigenen Prioritäten im Urlaub, mit oder ohne Hund.

    Warum soll ich da nachfragen? Ich hab auf deinen Beitrag reagiert, dass doch die Urlaubsvorstellung recht ideal klingen und nicht auf den Beitrag der TE (die sich doch eh verabschiedet hat) und ich finde Sightseeing nicht unbedingt so ideal als Hundeurlaub. Ich halte Hotels, Restaurants, Weihnachtsmarkt usw auch nicht als tolle Freizeitbeschäftigung für einen Hund, deshalb ist das ja auch nicht unser Urlaub, sondern wie gesagt kommt das auf Dienstreise vor (ein Bürohund kommt ja auch mit zur Arbeit und hat da nicht unbedingt einen Mehrwert von). Urlaub von dem alle (auch der Hund) etwas haben wäre deshalb für mich nicht mit Sightseeing verbunden.

    Urlaub mit Hund und Kindern zwischen Dänemark und Italien, ruhig, erholsam ohne viel Halligalli, finde ich perfekt!!

    Mich hat da der Punkt Sightseeing irritiert. Ich hab ja nen Hund der wirklich viel mit mir auf Reisen ist, der kennt Hotels, Restaurants, grosse Menschenansammmungen, selbst über nen Weihnachtsmarkt einer Großstadt kann ich mit ihm laufen (war nicht über den Markt bummeln sondern musste da durch auf dem Weg vom Hotel zum Restaurant). Aber bei nem Urlaub mit Sightseeing fände ich ihn irgendwie sehr störend, bzw man darf doch in Museen, Kirchen, Ausstellungen usw eigentlich nie mit Hund rein? Da bleiben ja fast ausschliesslich Outdoorlokations übrig. Hier geht der Hund auch grundsätzlich immer mit in den Urlaub, dieser findet dann aber ausschließlich in der Natur statt (die Reisen in Städte sind dienstlich, kein Urlaub).

    Also ich weiss von einem ganz konkreten Fall in meinem Heimatort, da wurde ein Jugendlicher von einem Soka in beide Arme gebissen, die Polizei versuchte den Halter rauszukriegen (Hund war alleine im Wohngebiet unterwegs, Halter leider nicht bekannt), der Jugendliche wurde (um Tollwut zu verhindern) im Tropeninsitut einer Uniklinik geimpft, also der Fall wurde durchaus Aktenkundig, aber in der Presse ist da gar nichts aufgetaucht, obwohl ein entsprechender Hund beteiligt war und die Verletzungen an den Armen nicht ohne waren.

    Da stimme ich dir 100% zu, warum sollen sich andere mit meinem Hobby ausseinandersetzen?

    Weil angemessenes Verhalten gegenüber Tieren aller Art auch in anderen Lebensbereichen wichtig ist. Und da ists bei den Grundlagen nahezu egal, ob man einem Hund gegenübersteht oder einem anderen Tier.Hunde sind, wie alle möglichen anderen Haustiere, Nutztiere und Wildtiere nun mal Teil unser aller Leben. So ein paar Basics von klein auf schaden da nicht.

    Das darf bitte nicht falsch verstanden werden, natürlich liegt die Verantwortung beim HH, aber es gibt halt auch nicht bloss Hunde da draussen.

    Da stimme ich dir 100% zu, warum sollen sich andere mit meinem Hobby ausseinandersetzen? Also abgesehen von völlig elementaren Sachen die das Verhalten allen Tieren gegenüber angeht, was gut wäre, wenn man es Kindern beibringt.

    Genau das hab ich ja im nächsten Satz geschrieben, dass man Kindern schon grundlegende Regeln beibringt, die gelten erstmal egal welches Tier man da vor sich hat wie z. B. Abstand halten, nicht ohne jemanden zu Fragen anfassen (was bei Abstand ja eh schwierig wird), nicht einfach füttern, nicht hauen/treten, sich eher langsam bewegen usw. Aber dass da jemand artspezifische Kommunikation versteht gehört für mich da z. B. nicht unbedingt dazu (können ja genügend Hundehalter selbst nur ungenügend beim eigenen Tier) und kann bei falscher Information an das Kind dann auch durchaus gefährlich sein (z. B das gerne genommene "wenn der Hund wedelt freut er sich", haben wir so vor Jahrzehnten in der Grundschule gelernt).

    Da stimme ich dir 100% zu, warum sollen sich andere mit meinem Hobby ausseinandersetzen? Also abgesehen von völlig elementaren Sachen die das Verhalten allen Tieren gegenüber angeht, was gut wäre, wenn man es Kindern beibringt.

    Nur leider kann man Hundeverstand nicht in Menschen reinprügeln und solange das mit Hundeführerscheinen so wenig "überwacht" wird ist es halt nur ein zahnloser Tiger. Ich fände es ja mal spannend Studien zu sehen, wie sich die Hundeführerscheinpflicht in manchen Bundesländern auf die Häufigkeit der Hundeangriffe ausgewirkt hat.

    Solange ein Großteil der Menschen nicht mal den Führerschein hat, wird da vermutlich nichts abzuleiten sein. Weiß nicht wie es andernorts aussieht, aber in Niedersachsen würde ich mal grob schätzen über 50% hat den nicht mal gemacht. Man wartet auf ein Schreiben in dem man aufgefordert wird, diesen zu machen. Einige seit über 5 Jahren :pfeif:

    Was mich tatsächlich interessieren würde, wie viele HH, die in der vorherigen Liste stehen, hatten den Führerschein. :denker: Also nicht zwecks Verschwörungstheorie sondern wirklich aus Interesse, ob Hunde häufiger auffällig waren, wenn der Hundeführerschein nicht abgelegt wurde...

    Das meinte ich ja mit zahnloser Tiger, solange das nicht wirklich kontrolliert wird (und ja auch keine Kapazitäten dafür da sind) bringt das wohl auch recht wenig bis nix. Und die Frage ist, ob dieser Aufwand dann berechtigt wäre, also wieviel Schaden durch Hunde dadurch verhindert wird. Aus Tierschutzgründen wäre so ein Führerschein aber auch sehr sinnvoll, aber auch da ist die Überprüfung recht schwierig.