Beiträge von npnp123

    Guten Morgen Zusammen,


    ich habe hier schon häufiger gelesen, dass öffentliche Hundewiesen und Hundespielplätze eher kritisch gesehen und gemieden werden. Die Gründe dafür sind absolut nachvollziehbar. Ich beginne auch zunehmend diese Meinung zu teilen. Das Desinteresse und die Unwissenheit vieler Halter ist absolut erschreckend. Viele Hunde die dort rumlaufen, gehören schlichtweg nicht mal ohne Maulkorb abgeleint.


    Andere Erfahrungen habe ich mit einer professionellen Hundetagesstätte gemacht. Emil geht seit etwa 2 Monaten regelmäßig in eine professionelle Hundetagesstätte. Die Hunde werden den ganzen Tag auf einem großen Gelände von professionellen Hundetrainern im Rudel betreut. Ich habe das Gefühl, dass Emil extrem gerne dort hingeht. Wenn er merkt, dass wir auf den Weg in die Huta sind, ist er kaum noch zu halten. Wenn er die Betreuer sieht, freut er sich sehr. Leider kann ich ja nicht nachvollziehen was die Hunde dort den ganzen Tag machen, sondern muss den Aussagen der Betreuer vertrauen. Mir geht es nicht darum, den Hund abzuschieben oder Ähnlich. Wir haben auch Zeit den Hund selbst zu betreuen, ich möchte ihm seinen wöchentlichen Huta Tag aber gönnen. Ich habe das Gefühl, dass ihm der Tag gut tut.


    Anbei vielleicht mal ein paar mögliche Diskussionspunkte: Wie ist eure Meinung zu Hundetagesstätten? Schauen Hunde sich "schlechtes" Verhalten von anderen Hunden dort ab? Lernen die Hunde dort gutes Sozialverhalten? Schwächt dies die Beziehung zwischen Hund und Halter?


    Freue mich über eure Erfahrungen.

    Guten Morgen Zusammen,


    ich habe mal wieder eine kleine Erziehungsfrage: Mit etwa 7 Monaten fängt Emil langsam aber sicher an einen kleinen Wachtrieb zu entwickeln. Konkret äußert sich das darin, dass er nachts anfängt zu melden, wenn er etwas ungewöhnliches hört. Meist meldet er, wenn er tief am schlafen war und dann aufwacht. Das macht er auch, wenn er beispielsweise im Schlafzimmer pennt und ich vom Wohnzimmer aufs Klo/Flur gehe. Wenn er wach ist, meldet er fast nie. Er bellt auch nicht hysterisch, sondern "wufft" eher wie eine Sirene. Schwer zu beschreiben, klingt aber wirklich lustig. (um 4 Uhr nachts natürlich weniger lustig)


    Wie gehe ich mit dieser Situation am besten um? Wie kann ich die Situation am besten trainieren? Grundsätzlich ist es für uns durchaus okay, wenn er kurz meldet und sich dann wieder schlafen legt. Ich habe dazu verschiedene Sachen gelesen:

    • Komplettes ignorieren des Meldens
    • Kurzes Bestätigen des Meldens mit ruhiger Stimme ("Alles gut, leg dich wieder Schlafen)
    • Komplettes und direktes Abbrechen des Meldens
    • Umlenken des Verhalten mit einer kleinen Übung o.Ä.

    Wie geht ihr damit um? Habt ihr etwas trainiert oder das Verhalten einfach als "genetische Veranlagung" akzeptiert?

    Oh, so eine Phase hatte Reika mit ca 6 Monaten auch. Da waren auf einmal ganz viele Sachen unheimlich. Wir haben zB einmal eine ganz gefährliche McDonalds Tüte auf einem Parkplatz getroffen. Das unheimliche Ding hat Reika zum Glück vernünftig verbellt, die hat sich dann auch nicht getraut, uns anzugreifen :barbar:

    Da haben wir ja echt riesiges Glück so tapfere und schlaue Hunde zu haben... Wer weiß was passiert wäre, wenn die McDonalds Tüte euch angegriffen hätte. :mrgreen-dance:

    Reagiert Emil schon auf Hündinnen? Bei uns geht es jetzt langsam los, wo die 6-Monatsmarke naht.

    Ich kann nicht genau sagen ob er konkret auf Hündinnen reagiert. Er reagiert auf alle andere Hunde durch interessiertes Schauen und Beobachten. Lässt sich dann aber meist sehr gut ablenken. Bellen o.Ä. aber noch nicht. Ob da jetzt schon sexuelle Motivation dahintersteckt kann ich nicht sagen. Emil ist auch regelmäßig in der Hundetagesstätte in der Rudelbetreuung. Hier wurde uns auch noch nicht von auffälligen Verhalten berichtet.


    Seit ungefähr einer Woche meldet er aber nachts, wenn er etwas ungewöhnliches hört. Heute Nacht hat es sehr gestürmt, zudem fuhr noch eine Kehrmaschine der Straßenreinigung vorbei. Das war unheimlich. Wir sind dann zusammen gucken gegangen, dann war wieder alles gut.

    Ich möchte hier den Beitrag noch mal aufgreifen um vielleicht auch mal von den schönen Seiten des "Erwachsenwerdens" berichten. Ob das jetzt alles abhängig von der Pubertät ist, kann ich nicht sagen. Wir merken aber auch jeden Fall eine Veränderung im Verhalten. Emils Verhalten schwankt aktuell irgendwo zwischen Größenwahn, Selbstsicherheit und totaler Verunsicherung. Dinge die er schon lange kennt, je nach Tagesform, sind auf einmal wieder gruselig. An einigen Tagen könnte man zudem denken, dass seine Ohren keinerlei Funktion haben und einfach nur Deko sind. An anderen Tagen kommt er mir dafür vor wie ein Zirkushund, da sämtliche Anweisungen ohne Zögern umgesetzt werden. Seine Stimmungslage reicht von extrem ruhig bis zu sehr hibbelig und kann sich minütlich ändern. Im Spiel mit anderen Hunden merkt man auch deutlich, dass der "Welpenbonus" langsam aufgebraucht ist und "prolliges" Verhalten von den erwachsenen Hunden nicht mehr geduldet wird.


    Auf der anderen Seite lernt er aktuell, dass Spielzeug ja eigentlich eine super Sache ist und die Kooperation mit seinen Menschen großen Spaß bringen kann. Apportieren mit einem Futterdummy findet er mittlerweile total klasse. Auch menschliche Nähe und Kuscheleinheiten sind ja eigentlich gar nicht so schlecht. Das war in der "Welpenzeit" doch noch anders. Als Tierschutzhund hatte er vermutlich in den ersten Monaten seines Lebens wenig Kontakt zu Mensch und Spielzeug. Es freut uns daher sehr, dass wir in diese Richtung Fortschritte machen.


    Ich bin sehr gespannt wo die Reise hingeht und hoffe, dass wir Emil den nötigen Rückhalt in dieser sehr verwirrenden Zeit geben können. Als jemand der zum ersten Mal einen Hund in dieser Lebensphase begleiten darf, ist diese Zeit auch für uns geprägt von Stolz, Unsicherheit etwas falsch zu machen und Neugier. Man merkt aber definitiv, dass die Bindung in beide Richtungen stärker wird und man gemeinsam zusammenwächst.


    Grade durch Zufall gesehen: Der Tierschutzhof, von dem wir Emil haben, vermittelt aktuell gar keine Hunde mehr an Hundeanfänger, da alle Hundeschulen in NRW geschlossen sind. Einzige Möglichkeit aktuell als Neuhundehalter einen Hund dort zu adoptieren, ist der Nachweis, dass man 10 Einzelstunden bei einem Trainer/Hundeschule gebucht hat.


    Leute mit Hundeerfahrung können sich weiterhin, nach einer Kontrolle und einem Nachweis der Haltung, für Hunde zum persönlichen Kennenlernen bewerben.

    Ich habe eigentlich weniger Probleme damit, ihn aus der Situation zu holen. Meist reicht ein kurzes "nein", falls das nicht klappt, Alternativhandlung anweisen. Klappt eigentlich sehr gut.


    Bei meiner Freundin klappt es noch nicht so gut. Der Hund scheint ja schon deutlich zu unterscheiden von wem Grade etwas kommt und wie ernst man die Person/Kommandos nehmen sollte.

    Haben gestern noch Mal mit unserem Trainer gesprochen und ihm ein Video zukommen lassen. Er sagte er sieht null Aggressions- oder Kontrollverhalten, sondern eher einen pubertierenden Junghund, dem keine klaren Grenzen aufgezeigt wurden. Sprich: Ein Erziehungsproblem. Vor allem meine Freundin nehme er nicht für ganz voll. Daran wird jetzt intensiver gearbeitet.


    Als Verhaltenstipp in der Situation hat er uns ein Vorgehen in 3 Stufen empfohlen. Das geht in die Richtung was flying-paws auch schon geschrieben hat.


    1. Den geladenen Zustandes des Hundes nutzen und seine Energie in etwas sinnvolles kanalisieren. Sprich ruhige, bereits gelernte Alternativhandlung anbieten.

    2. Klappt das nicht verlässt Hund oder Mensch den Raum und versucht Stufe 1 wieder nach einigen Minuten.

    3. Wenn Stufe 1 und 2 mehrfach keinen Erfolg bringen, könne man es Mal mit Konsequenzen wie einer Rütteldose versuchen. Laut seiner Aussage glaubt er aber nicht dass das nötig sei.

    Aber es hat bei dir mit einer Spielverbeugung angefangen? Bei deiner Freundin macht er das anders?

    Bei mir mit einer Spielverbeugung, bei meiner Freundin wechselt das zwischen Spielverbeugung und Anspringen. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass hier direkt zwingend Aggression im Spiel ist, das Erregungslevel ist mir aber auf jeden Fall deutlich zu hoch und kann vermutlich schnell kippen. Das hat für mich nichts mit Spiel zu tun, sondern ist vermutlich eher eine Übersprunghandlung aufgrund von Stress, weil er in dem Moment etwas bestimmtes nicht machen möchte. (In diesem Fall ruhig auf seiner Decke liegen bis es Futter gibt)


    In Zukunft werde ich diese Situation mit sofortigem Aufmerksamkeitsenzug "bestrafen" und das Kommando 1-2 Minuten in Ruhe und mit Keksunterstützung versuchen umzusetzen. Mal schauen wie es läuft.