Beiträge von npnp123

    Was hat Bertha dort an nicht erwünschtem Verhalten gelernt bzw. verfestigt? Mobben, Maßregeln anderer Hunde, Leinenpöbeln, zu viele eigene Entscheidungen treffen. Die meisten Betreuer können mit Hunden, die wie ein Riesenschnauzer über ein anspruchsvolleres Verhaltens-,Energie- und Aggressionspotential als der "typische Labbimix" verfügen, einfach nicht umgehen. Ich hatte das Gefühl, einige Betreuer haben sich das nicht zugetraut (aber auch aus Scham oder Stolz nichts gesagt).


    Viel zu viel Trubel in den Gruppen. Bellen am Zaun ohne Ende

    Genau das sind die Gründe, warum ich diesen Beitrag eröffnet habe und die mir Sorgen machen. Mir fällt es schwer dies zu beurteilen. Natürlich zeigt Emil auch häufiger mal unerwünschtes Verhalten. Ob sich dies durch die Huta intensiviert, oder gefördert wird, kann ich aber schlichtweg nicht beurteilen.

    Deshalb seh ich eine HuTa ehrlich auch kritisch, wenn es nicht zwingend notwendig ist. Da bin ich als besitzer ja nicht mal dabei, um meinen Hund im Fall der Fälle zu schützen, abzubrechen oder überhaupt um zu sehen, wie es vor sich geht den ganzen Tag. Und das wären wohl für mich genug Gründe, um meinen Hund da nicht hinzugeben.

    Ich kann deinen Ansatz nachvollziehen, sehe es aber etwas anders. Vielleicht fehlt mir hier auch einfach die Erfahrung. Für mich ist aber Stress, sowohl positiv als auch negativ, erstmal per se nichts schlechtes, sondern ein notwendiger Teil eines Lernprozesses. Wichtig finde ich hier allerdings, dass der Hund in solchen Situationen nicht alleine gelassen wird, sondern begleitet wird. Stress sollte natürlich kein Dauerzustand sein. Für mich ist es wichtig, dass ein Hund auch mal selbst Erfahrungen machen darf und die Möglichkeit zum lernen bekommt.


    Als Beispiel fallen mir da die erste Bahnfahrt in einer vollen Straßenbahn ein. Die ersten zwei mal war Emil hier definitiv noch unsicher und etwas "gestresst". Mittlerweile meistert er die Situation sehr souverän. Stress sehe ich also eher als Begleitfaktor in unbekannten Situationen. Anderes Beispiel wäre, wenn Emil unbedingt einen Stock o.Ä. eines anderen Hundes haben möchte. Insofern ich mir sicher bin, dass der andere Hund nicht übertrieben und souverän in der Situation reagiert, lasse ich ihn durchaus seine eigenen Erfahrungen sammeln. Wenn das bedeutet, dass der andere Hund ihm mal ganz deutlich die Grenzen aufzeigt, ist das für mich in Ordnung. Ich möchte meinen Hund nicht in Watte packen. Natürlich stehe ich in solchen Momenten immer zur Verfügung und beobachte die Situation mit Argusaugen. Die Huta ist hier für mich eine gute Möglichkeit ihm dies im kontrollierten Rahmen zu ermöglichen.


    Ich kann aber sehr gut nachvollziehen, wenn andere Hundehalter das anders sehen. Mir fehlt hier vielleicht einfach die persönliche Erfahrung.

    Klingt, als wärst du total zufrieden damit.


    Ich würde ein sehr waches Auge darauf haben, wie sich dein Hund benimmt, wenn ihr Hunde trefft. Und generell einfach auf dem Schirm haben, dass er sich altersgemäß verändern wird.

    Bislang bin ich sehr zufrieden und froh die Möglichkeit zu haben. Ich glaube in der aktuellen Zeit, wird es viele Junghunde geben, die nur unzureichend Sozialkontakte bekommen.


    Alle Betreuer sind übrigens ausgebildete Tier- und Pensionspfleger und IHK zertifizierte Hundetrainer. Als eher unerfahrener Hundehalter bin ich ehrlich gesagt auch ganz froh drüber, dass regelmäßig jemand mit einem professionellen Background das Verhalten beobachtet und somit hoffentlich sich anbahnende Probleme erkennen kann.

    Die Betreuer sind den ganzen Tag mit den Hunden gemeinsam auf dem Platz/Ruheort. Kein Hund wird längere Zeit unbeaufsichtigt gelassen. Ich würde mal schätzen dass für 20-30 Hunde mindestens 5 Betreuer vor Ort sind.

    Die 20-30 Hunde sind dann aber nicht in einer Gruppe, oder?

    Nein, das Gelände ist etwa 4000qm2 groß und in verschiedene Bereiche eingeteilt. Meist sind immer so 5-8 Hunde in einer Gruppe untergebracht.

    Ich finde man kann da null Pauschalaussagen treffen. Prinzipiell wäre ich misstrauisch, würde darauf achten, dass Gruppen nur überwacht zusammen sind, dass bei Mobbing etc eingegriffen wird, dass es Ruhepausen gibt und dass nicht alle Hunde zusammen in einer Gruppe sein müssen (sprich, dass stattdessen wirklich passende Gruppen zusammengestellt werden).

    Die Betreuer sind den ganzen Tag mit den Hunden gemeinsam auf dem Platz/Ruheort. Kein Hund wird längere Zeit unbeaufsichtigt gelassen. Ich würde mal schätzen dass für 20-30 Hunde mindestens 5 Betreuer vor Ort sind.

    Ob die Hunde dort schlechtes oder gutes Sozialverhalten lernen, hängt von den Hunden dort und den Mitarbeitern ab. Können die Mitarbeiter die Hunde gut einschätzen und packen die passenden zusammen, profitiert der Hund sicher davon. Werden unpassende Hunde zusammengeworfen, wird es eher keinen Mehrwert für den Hund haben und er wird auch eher keine wertvollen Dinge lernen.

    Jeder Hund muss zunächst zwei Probetage machen um zu schauen, ob er dort in ein vorhandenes Kleinrudel integriert werden kann. Nicht jeder Hund wird angenommen. Ich kann natürlich nicht beurteilen, was die Hunde dort den ganzen Tag treiben, sondern muss mich auf die Aussagen der Betreuer verlassen.

    Hat Emil auch Kontakte zu erwachsenen, souveränen Hunden? Entweder in der HuTa oder privat?

    In der Huta sind auch erwachsene Hunde im Rudel, es ist keine reine Bolzgruppe. Wollte damit nur sagen, dass sehr alte Hunde nicht mit sehr jungen Hunden zusammengepackt werden.

    Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Leute ihren Hund in eine Huta geben, obwohl sie zuhause sind. Ich finde es ja ok und notwendig, wenn man aus Gründen es nicht selber tagsüber machen kann, aber rein zur Bespaßung vom Hund?

    Ich habe doch einen Hund damit ich solche Dinge mit ihm zusammen erlebe. Und bei einem jungen Hund möchte ich Einfluß auf Hundebegegnungen nehmen und ihn Anleiten und dabei begleiten und unterstützen.

    Kann ich nachvollziehen den Punkt. Ich frage mich ja selbst ähnliche Sachen, daher dieser Beitrag. Uns ging es eher darum ihm in einem kontrollierten Umfeld Sozialkontakte zu ermöglichen. (Hundeschulen alle dicht, Hundewiesen in der Großstadt sind auch nur bedingt zu empfehlen) Und ja - die Huta Tage dienen nur der "Bespaßung".

    Ich denke, du kennst deinen Hund am Besten. Wenn es für ihn gut ist, dann ist es gut.


    Ginge auch ein halber Tag?

    Grundsätzlich können die ersten Hunde ab 6 Uhr morgens kommen und bis 17 Uhr bleiben. (Gegen Aufpreis sogar bis 20 Uhr) Das ist uns aber viel zu lange. Ich bringe ihn meist gegen 9-10 Uhr hin. Meine Freundin holt ihn dann meistens zwischen 15-16 Uhr ab. Nach der Huta ist er meist total platt und verpennt den Rest des Tages.

    Daher - zur dritten Frage - es würde deine Beziehung zum Hund stärken, wenn DU mit ihm gemeinsam diese Sachen erlebst und dir erarbeitest, nicht die Betreuer.

    Absolut, wir machen auch sehr viel gemeinsam. Mir geht es nicht darum den Hund abzuschieben, sondern eher "ihm etwas gutes zu tun". Ich hatte bislang den Eindruck, dass er einen Tag in der Woche total genießt, wo er einfach mal einen ganzen Tag lang nur Hund sein darf.

    Euer Hund ist noch jung oder?

    Sein Verhalten kann sich noch ändern, wenn die Verspieltheit nachlässt.

    Die riesengroße Freude ist auch große Aufregung - inwieweit und ob das mehr Stress als Freude ist, kann man natürlich von ferne nicht beurteilen.

    Aufregung ist definitiv dabei. Stress, im negativen Sinne, glaube ich eher nicht. Es gibt dort verschiedene Bereiche mit verschiedenen Hundegruppen. Die Fußhupen haben beispielsweise eine eigene Gruppe und werden nicht mit den ganz großen untergebracht. Emil ist meist mit anderen jungen Hunden (er ist jetzt 7 Monate) untergebracht.


    Regelmäßige Ruhepausen gibt es auch. Jeder Hund hat seine eigene Box und einen beheizten gemeinsamen Rückzugsort. Wenn ein Hund "überdreht" oder selbst keine Ruhe findet wird er in seine Box zum Ruhen gebracht.

    Wenn ihr nicht darauf angewiesen seid, würde ich es bevorzugen, mehrmals die Woche mit einer festen Gruppe Gassi zu gehen. Dann hat dein Hund Sozialkontakt (was ich wirklich gut und wichtig finde), aber du bekommst es mit und kannst ggf. auch steuernd eingreifen.

    Wäre mir persönlich auch viel lieber. Leider sind die Möglichkeiten aktuell durch Corona und den Lockdown sehr eingeschränkt. Die Huta ist sozusagen unsere einzige Möglichkeit ihm kontrolliert regelmäßigen Hundekontakt zu ermöglichen.

    Da ich meist ja selbst in der Tiefschlafphase bin, merke ich oftmals gar nicht was er gehört hat und warum er grade meldet. Ich habe schon häufiger gedacht, dass er einfach einen Alptraum hatte und deshalb wufft. Manchmal ist das schwer nachzuvollziehen. Er wufft definitiv häufiger, wenn er beispielsweise mit meiner Freundin im Bett am dösen ist. Er fühlt sich dann definitiv zuständig sie vor den bösen Verursachern des Geräusches zu warnen. Wenn er in seinem Körbchen liegt, ist es ihm meist total egal.


    Bislang haben wir das Verhalten ruhig zur Kenntnis genommen und kurz mit einem "Alles Gut" bestätigt. Nach 10 Sekunden hat sich das Thema dann meist erledigt.