Deshalb seh ich eine HuTa ehrlich auch kritisch, wenn es nicht zwingend notwendig ist. Da bin ich als besitzer ja nicht mal dabei, um meinen Hund im Fall der Fälle zu schützen, abzubrechen oder überhaupt um zu sehen, wie es vor sich geht den ganzen Tag. Und das wären wohl für mich genug Gründe, um meinen Hund da nicht hinzugeben.
Ich kann deinen Ansatz nachvollziehen, sehe es aber etwas anders. Vielleicht fehlt mir hier auch einfach die Erfahrung. Für mich ist aber Stress, sowohl positiv als auch negativ, erstmal per se nichts schlechtes, sondern ein notwendiger Teil eines Lernprozesses. Wichtig finde ich hier allerdings, dass der Hund in solchen Situationen nicht alleine gelassen wird, sondern begleitet wird. Stress sollte natürlich kein Dauerzustand sein. Für mich ist es wichtig, dass ein Hund auch mal selbst Erfahrungen machen darf und die Möglichkeit zum lernen bekommt.
Als Beispiel fallen mir da die erste Bahnfahrt in einer vollen Straßenbahn ein. Die ersten zwei mal war Emil hier definitiv noch unsicher und etwas "gestresst". Mittlerweile meistert er die Situation sehr souverän. Stress sehe ich also eher als Begleitfaktor in unbekannten Situationen. Anderes Beispiel wäre, wenn Emil unbedingt einen Stock o.Ä. eines anderen Hundes haben möchte. Insofern ich mir sicher bin, dass der andere Hund nicht übertrieben und souverän in der Situation reagiert, lasse ich ihn durchaus seine eigenen Erfahrungen sammeln. Wenn das bedeutet, dass der andere Hund ihm mal ganz deutlich die Grenzen aufzeigt, ist das für mich in Ordnung. Ich möchte meinen Hund nicht in Watte packen. Natürlich stehe ich in solchen Momenten immer zur Verfügung und beobachte die Situation mit Argusaugen. Die Huta ist hier für mich eine gute Möglichkeit ihm dies im kontrollierten Rahmen zu ermöglichen.
Ich kann aber sehr gut nachvollziehen, wenn andere Hundehalter das anders sehen. Mir fehlt hier vielleicht einfach die persönliche Erfahrung.