Beiträge von Sasa :-)

    Ein junger Dobermann, der im Treppenhaus trara macht und Aggressionen zeigt, ist schneller vom Vermieter verboten als du gucken kannst. Das kündigt sich hier doch eigentlich schon an.

    Und "Aggressionen" kann alles mögliche sein, schon anspringen. Von so einem Hund fühlen sich Menschen schnell bedroht, wenn er nicht gut geführt wird.

    Wir haben im Haus einen ähnlichen Fall, eine große schwarze Hündin, bei der eigentlich alles versäumt wurde, die anfangs niedlich war, aber irgendwann kam es so weit, dass viele nicht mehr das Treppenhaus betreten haben, wenn man sie nur irgendwo gehört hat. Die war eine Bedrohung! Sie war territorial, aggressiv und wurde wirklich unfassbar schlecht geführt.

    Dein Hund könnte auch eine Bedrohung werden - oder so wahrgenommen werden, das spielt für Vermieter letztlich keine große Rolle. Ein Dobermann ist halt kein niedlicher Bichon, bei dem die Nachbarn über mehr hinwegsehen. Der muss in einem Mehrfamilienhaus einfach funktionieren. Wenn ich mir vorstelle, ich wollte den Aufzug betreten, und da grummelt mir so ein Hund entgegen...

    Die Hündin bei uns ist mittlerweile weg. Zumindest sehe ich sie seit Monaten nicht mehr.

    Abgesehen davon, dass es zum Wohle des Tieres sein kann, wenn man es abgibt, kann eben auch eine Situation auf dich zukommen, in der du zu einer schnellen Abgabe gezwungen wirst. Und bis dahin ist der Hund wahrscheinlich schon komplett "durch".

    Warum glauben eure Freunde denn, dass ihr nicht geeignet seid als Hundehalter? Die kennen euch ja schließlich persönlich.

    Allerdings, wenn sie selbst überfordert sind, sollte man auch bedenken, dass sie vielleicht gerade eher abraten aus ihrem eigenen Gefühl heraus.

    Dein Mann wird NIEMALS alles perfekt machen, aber das glaubt er doch nicht wirklich als erwachsener Mann. Also wirklich wirklich. :lol: Jeder macht Fehler, am Anfang sowieso, aber man wird immer irgendwas falsch machen, nicht ganz richtig machen, irgendwas blödes schleicht sich ein, weil man eine Weile inkonsequent oder nachlässig war. Ich finde es extrem wichtig, diese Fehler erkennen zu können, damit man etwas an der Situation verbessern kann.

    Bei euren Kindern habt ihr doch trotz Hilfe von Freunden, Eltern, vielen Büchern oder was auch immer auch nicht alles richtig gemacht, weil ihr Menschen seid, Emotionen habt, nicht immer immer 100 % funktioniert und eure Kinder ebenso. Das wird mit dem Hund nicht anders. Das Schöne ist ja, dass man ständig dazulernt, wenn man offen ist.

    Ich finde es übrigens super, dass du dich da so reinhängst, um einen guten Kompromiss für euch als Familie zu finden. Dein Mann kann froh sein, dass du ihn vor seinen Träumereien rettest. :bindafür:

    Das ist, in etwa, der Ablauf, den ich unter der Woche mit meinem Chihuahua habe (aktuell aber wegen eines Kurses zwei Mal pro Woche Training). Im Sommer sind die Abendrunden hier deutlich länger, weil wir dann zu zweit mit dem Hund gehen. Am Wochenende ist der Ablauf angepasst, weil wir mal wandern gehen oder einen Ausflug machen.

    Ergänzung, weil es vielleicht unklar ist: Spaziergang ist nicht nur reiner Spaziergang, sondern wir üben dabei, verstecken einen Dummy usw. Nur die Morgenrunde ist eine reine Hunde-Pipi-Runde und an einer der Runden, die längste, darf sie auch frei laufen und Hundesachen machen.

    Ich teste das ja gerne und siehe da, 80% der Hunde haben gar kein Problem mit Leinenkontakt, es liegt also fast immer am Menschen dahinter. Was steckt hinter dieser Abneigung? Ich bin schon richtig genervt und es ist schwer andere Hunde kennenzulernen.

    80 % der Hunde haben auch kein Problem damit, einen Hasen zu schreddern. Muss man trotzdem unterbinden.

    Das ist ja deine Aufgabe als Hundeführer, den Hund so zu führen, dass er niemanden belästigt. Je dichter besiedelt der Raum ist, in dem du wohnst, desto enger ist das gegebenenfalls.

    Ich schließe Leinenkontakt nicht zu 100 % aus. Sasa hat eine Gassi-Bekanntschaft, einen sehr ruhigen Chihuahua, die dürfen auch im Wohngebiet an der Leine miteinander schnüffeln. Ihren ersten Kontakt hatten die beiden aber tatsächlich ohne Leine.

    Mein Hund ist an der Leine ganz anders als ohne Leine. Es gibt durch Leinenkontakt überhaupt keinen Anhaltspunkt, für mich, ob da irgendwas klappen kann. Sie ist an der Leine unterwürfig und gestresst (bei Hundekontakt, sonst nicht mehr). Wir sind kürzlich beim Spaziergang einem Jack Russel begegnet, beide waren abgeleint, ich kannte Hundehalter und Hund nicht. Beide haben wir die Hunde rangerufen, dann aber beschlossen, dass wir sie mal gemeinsam laufen lassen. Ich bin schlecht im Schätzen von Entfernungen, aber der Radius, den die beiden zurückgelegt haben, war ca. 50 oder mehr Meter von uns. Dann haben wir gemerkt, es klappt nicht gut, und sind wieder unserer Wege gegangen. An der Leine hat mein Hund höchstens vier Meter, sie springt dann einfach nur in die Leine rein. Nicht so toll.

    Leute, die "gerne testen", ob mein Hund Leinenkonktakt mag, sind der Grund, aus dem ich fast alle meine Runden ca. eine halbe Stunde nach den meisten anderen mache. In einen Chihuahua lassen nämlich sehr viele Leute einfach mal so ihren Hund reinbrettern, mit oder ohne Leine. Ich kann dabei jedesmal laut und unfreudlich werden oder meine zum Glück vorhandene Flexibilität nutzen und etwas asynchron zu anderen laufen. Ganz toll war es, als Sasa noch Probleme an der Leine hatte und eh schon sehr gestresst war, wenn irgendwelche Deppen, nein, kein sorry hierfür, ihre Hunde einfach zu ihr gelassen haben, obwohl ich sie auf die abgewandte Seite kurz genommen habe oder abgewandet stehengeblieben bin. Ich wechsle seitdem oft die Seite, wenn ich bestimmte Leute sehe. Jeder Hund, der in uns reingekracht ist, hat unserer Training um Wochen zurückgeworfen.

    Leinenkontakt hat für uns keinen Mehrwert. Manchmal lasse ich ihn aber zu, siehe oben. Dann aber nur nach Rücksprache.

    Ich würde idr raten, dich mit dem Kommunikationsverhalten von Hunden mal im Detail auseinanderzusetzen. Vieles schätzt man als Anfänger einfach komplett falsch ein. Ich sehe hier regelmäßig eine Frau, deren Hund sich fixierend auf den Boden legt, wenn wir kommen, und die ihn noch lobt, weil er von selbst "Platz" macht. :hust: Und das ist nur ein Beispiel. Ich bin da auch noch kein Profi, lerne aber gerne dazu.

    Mit einem DSH würde ich da ganz kleine Brötchen backen. Schlecht geführte DSH sind der Albtraum fast aller Hundehalter. Und du führst ihn schlecht, wenn du ihn irgendwo ranlässt, nur weil er halt gerade will.

    Dazu kommt: Nein heißt nein! Was zwischen Menschen selbstverständlich sein sollte mittlerweile, gilt auch für andere Lebensbereiche.

    Ich konnte sie heute im "bleib" lassen und eine kleine Hütte umrunden, ohne dass sie aufgestanden ist, obwohl sie mich nicht sehen konnte. Für den kleinen Klettenhund eine Wahnsinnsleistung!

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    Natürlich ist sie etwas zu früh aufgestanden, aber die Trainerin meinte, das lag daran, dass ich mich zu früh gefreut habe, dass sie trotz fehlendem Sichtkontakts nicht aufgestanden ist. Mein Fehler also.

    Fast alles davon trifft auf sehr viele Hunderassen zu. Was dein Mann nicht versteht ist, dass der Hund nicht fertig ankommt. Selbst wenn ihr den absoluten Joker ziehen würdet und der Hund wäre beim vorherigen Halter super erzogen, heißt das noch lange (!) nicht, dass der Hund bei euch auch gut funktioniert und dass er nicht mit der Zeit "vermurkst" werden kann.

    Dass Schäferhunde nicht jagen halte ich für ein Gerücht. Auch Gehorsam ist keine Werkseinstellung, sondern muss trainiert werden. Ihr werdet verdammt viel Arbeit reinstecken müssen, dass so ein Tier gut und unauffällig im Alltag mitläuft.

    Das, was du irgendwo geschrieben hast, dass dein Mann auch mal eine Stunde oder so Zeit hat für das Training, sorry, das stecke ich als Zeit in meinen Chihuahua (neben dem normalen Training immer zwischendurch im Alltag).

    Dein Mann hat unrealistitsche Vorstellungen von der Hundehaltung.

    Am 12. Juni ist doch Tag des Hundes. Da gibt es in vielen Vereinen Veranstaltungen: https://www.tag-des-hundes.de/home/

    Vielleicht ist da etwas für euch dabei. Dann könnt ihr an einem Tag vorbeischauen, an dem es für deinen Mann etwas zu sehen gibt (je nach Verein), und außerdem habt ihr die Möglichkeit, ganz viele Hundehalter zu befragen. Die meisten Hundehalter geben gerne Auskunft über ihre Rassen. Vielleicht könnt ihr da auch einen Überblick darüber gewinnen, wie viel Arbeit der Hund wirklich macht, im Alltag und im Training.


    Noch eine Ergänzung: Was vielen nicht ganz klar ist, wenn man noch keinen Hund hatte: Wenn ein Hund schnell lernt, ist das für einen Anfänger oft nichts Gutes. Hunde lernen nämlich nicht immer das schnell, was man selbst für erstrebenswert hält, sondern lernen auch "schlechtes" Verhalten sehr schnell. Ich denke, hier braucht es wirklich mal eine gehörige Portion Realität.