Beiträge von Wollteufel

    Sacco

    Ich habe einen HSH, ich weiß sehr wohl was ein ausgeprägter Wach- und Schutztrieb ist.
    Hier soll der Hund aber den Menschen zur Arbeit begleiten, das heißt der Job eines Spitzes wäre hier nicht den kompletten Hof zu kontrolletieren, sondern sich mit seinem Menschen über den Hof zu bewegen und jeweils die Umgebung rund um seinen Menschen zu bewachen. Und bewachen heißt hier in erster Linie eben die Umgebung beobachten, wenn der Mensch seine Augen bei der Arbeit hat. Wenn dann beim Misten regelmäßig Einsteller in die Stallgasse kommen, dann ist kein Spitz so blöd, die immer wieder zu stellen, kommt jedoch eine fremde Person in den Stall, dann wird er das sehr wohl entsprechend kommentieren. Läuft er jedoch aus dem Stall bzw. dem Arbeitsbereich heraus, so liegt es am Besitzer dem Hund entsprechend seinen Arbeitsplatz zuzuweisen. Kontrolettiert wird die Umgebung rund um den Arbeitsplatz, nicht aber der gesamte Hof.

    Ich weiß echt nicht, woher du diese Infos hast? Das ist einfach Quatsch sorry, ich habe eine großes Grundstück da wacht der Hund, der ist nicht immer neben einem und sobald der irgendwo was hört, was da nicht hingehört rennt er da hin und kontrolliert. Ich habe auch Pferde in einem anderen Stall, auch da würde sich der Hund entfernen, wenn ich nicht ständig aufpassen würde, bzw. muss er in dem einen Stall eh an die Leine. Und natürlich wird und würde der ganze Hof kontrolliert, was ist denn wohl sonst die Aufgabe eines Hofhundes?

    Wie ein Spitz wacht weiß ich übrigens zufällig, ich kann das ja jeden Tag beobachten und nein ich habe ihm das Wachen auch nicht verboten, warum auch, aber nur beobachten stimmt eben absolut nicht.

    nicht bellen, hinlaufen, kontrollieren darf

    Ja, eben, genau dieses "kontrollieren" ist das, was ich nicht will bzw. nicht haben darf. Es ist ja nicht mein Hof, und die Leute auf dem Hof sind die Kundschaft meiner Chefin. Für die Einsteller ist mein Hund also ein fremder Hund, der in dem Stall, für den sie bezahlen, ankommt und "kontrolliert", was die denn da wollen. Das will ich nicht bzw. darf ich auch gar nicht haben :tropf: Und freundlich drauf zu kommen ist auch schwer, weil ich nicht alle Einsteller kenne und es teilweise Fremde sind, von denen ich selber nichtmal weiß, wieso die gerade hier sind, weil meine Chefin irgendeinen Termin ausgemacht hat und mir nicht immer Bescheid gibt :ka: Ignorieren ist da wirklich einfach die beste Option für mich und die Leute am Stall, es sei denn natürlich, sie fordern den Hund dazu auf, zu ihnen zu kommen.

    Einmal kurz gucken und wuff machen ist okay, mache ich ja auch. Also, nicht wuff, aber ich spreche die Leute ja an. Aber das konstante wachen und "kontrollieren" brauche ich nicht. Vielleicht habe ich das in den vorherigen Posts falsch beschrieben, sorry!

    Ich finde das hattest du schon sehr gut erklärt. Und ich finde auch dann passt es wirklich besser mit einem Collie zum Beispiel.

    Es gibt ja nicht nur Hund mit Wachtrieb. Es gibt ja einige/viele Hunde mit Wachtrieb und Treibtrieb oder Hütetrieb. Und die Hunde liegen nicht die meiste Zeit des Tages einfach nur rum.

    Wir haben einen Hund mit Wachtrieb und Treibtrieb, wir lieben diese Eigenschaft, aber die liegen nicht die meiste Zeit des Tages einfach rum.

    Und auch beim wachen liegen sie nicht einfach rum, wenn jemand auf das Grundstück kommt. Bei z.B. einem Stall mit Einstellern, Tierarzt, Hufschmied, Zusteller usw. kann das echt viel Kundenverkehr bedeuten, liegt der Hund weniger rum.

    Wachtrieb kann auch nicht sehr lustig sein und viel Arbeit bedeuten.

    LG
    Sacco

    Würde mein Spitz weiter rumliegen wenn jemand aufs Grundstück kommt, würd ich wohl zum Tierarzt fahren. :hust:

    Und wann darf der Hund dann eigentlich seiner eigentlichen Leidenschaft dem Wachen nachgehen? genau, gar nicht.

    Was verstehst du denn unter "wachen"? "Wachen" bedeutet in erster Linie erstmal beobachten, dann bewerten und ganz zum Schluss evtl. melden oder sogar stellen. Ein wachender Hund liegt die meiste Zeit des Tages einfach nur in der Gegend herum.

    Glaub mir das weiß ich. Aber auch beim rumliegen findet das Wachen statt und möchte dann eventuell auch in Aktion gebracht werden. Vielleicht bin ich auch nur zu blöd meinen Hund beizubringen, dass er dann nicht bellen, hinlaufen, kontrollieren darf, oder vielleicht lass ich ihm auch einfach manchmal den Spaß, weil er dann überglücklich ist und mit stolzgeschwellter Brust wieder auf den Wachposten geht.

    Ehrlich, ich weiß gar nicht so genau was dein Auftrag ist, hier ist kein Wachhund gesucht, die TE hat schon die Collies ins Auge gefasst und ist vom Spitz schon wieder weg.

    Ich sehe das Problem bei einem Wachtriebigen Hund insbesondere darin dass das häufig zwar gut managebar ist wenn der Mensch beim Hund ist, aber das ganze wieder anders aussehen kann wenn der Hund alleine ist oder man nicht richtig aufpassen kann ( zB weil man grad am ausmisten ist oder am Pferd rum hantiert).

    Da wäre es echt Mist wenn dann bspw die Fremde Person die sich nur erkundigen möchte ob sie ihr Pferd dort einstellen könnte, angegangen wird. Wenns wirklich nur kurz anschlagen ist, kein Thema. Besteht aber die kleinste Möglichkeit dass es ein verbellen oder gar stellen wird, darf der Hund evtl nicht mehr mit zur Arbeit ( und das zurecht).

    Das ist doch alles recht gut erziehbar. Und die wenigsten Hunde stellen und verbellen doch so ernsthaft, wenn sie gut erzogen sind, dass da der Mensch, der den Hof betritt, um seine Knochen bangen muss.

    Ich finde, man malt hier wirklich gern Teufel an Wände.

    Grade wenn der Hund von klein auf mitläuft, kann man dem doch gut klar machen, wo seine Kompetenzgrenzen sind, bis er erwachsen und ernsthaft wird.

    Wieso malt man Teufel an die Wände wenn man sagt, dass ein Wachhund wacht? Keiner sagt, dass jemand zu Schaden kommt, aber wenn der Hund gar nicht wachen soll, weder zu Hause noch auf dem Hof, warum dann bitte eine Rasse die genau dafür gezüchtet wurde? Ich glaub die meisten verstehen auch immer gar nicht, dass es dafür keine Ersatzbeschäftigung gibt, wie für einen Jagdhund z.B. Dummysuche oder Trailen.. Der geht dann zwar Spazieren oder am Pferd mit, aber das wofür er am meisten brennt wird ihm den ganzen Tag verboten, macht für mich keinen Sinn.

    Gerade dieser kontrollierende Part des Spitzes hilft mir aber, wenn ich einen Hund möchte, der sich trotz Möglichkeit und fehlender Beschäftigung dauerhaft in meinem Umfeld aufhält. Ich arbeite ja nun auch in diesem Bereich und nein, den meisten Hunden reicht es eben nicht, einfach nur dabei zu sein, wenn der Besitzer abäppelt, mistet oder Zäune repariert. Entweder sitzen die dann frierend neben einem und langweilen sich oder sie verselbstständigen sich. Ich hatte auch schon Hunde, die wollten gar nicht mehr mit in den Stall.

    Also dann schlägt mein Hund wohl aus der Art, der hat nämlich nen ziemlich großen Radius beim Spazierengehen. Kenn ich auch so von anderen Spitzen übrigens. Dagegen einige andere Rassen die immer um den Besitzer rumwuseln.

    Der Spitz wurde aber genau dafür gezüchtet, standortgebunden Hab und Gut von Menschen zu bewachen, dabei ist er aber nicht unkontrollierbar, sondern ziemlich gut erzieh- und lenkbar, wenn sein Mensch entsprechende Klarheit mitbringt.

    Das stimmt ja auch, möchte doch hier aber niemand. Das hat die TE doch nun schon ein paar mal erklärt. Und klar ist das alles erzieh und lenkbar, aber warum sollte man sich den Stress machen? Dann gibt's nachher Ärger mit der Stallbesitzerin, weil der Hund nur am melden ist oder weil man nicht mehr zum Arbeiten kommt vor lauter Erziehung. Und wann darf der Hund dann eigentlich seiner eigentlichen Leidenschaft dem Wachen nachgehen? genau, gar nicht.

    Also dass ist aber nicht das eigentliche Zuchtziel des Spitzes, der bewacht seinen Hof, egal ob der Bauer nun da ist oder nicht, dass ist ja Sinn der Sache. Das ständige Wachen egal wo man ist, würde ich eher untypisch finden und auch recht nervig, klar ist der Spitz auch draussen aufmerksam und hat ein Auge auf seinen Menschen, aber Wachen in dem Sinne ist das eigentlich nicht.

    Der Spitz war ja nicht nur Hofhund, sondern auch Begleiter von Kaufmännern und Händlern. Er saß auf den Fuhrwerken, die durch das Land zogen, ebenso wie auf den Binnenschiffen der Flüsse. Er kläfft, meldet und verscheucht, aber im Endeffekt ist seine Größe und Aggressivität nicht ausreichend, um bei dauerhafter Abwesenheit seines Herrn das Hab und Gut allein zu beschützen. Dies war aber auch nicht notwendig, denn weder hätte der Händler seine Waren "allein" gelassen, noch wurden Höfe komplett verlassen. Der Spitz arbeitet also da, wo sein Besitzer gerade keine Augen hat.

    Das ist mir bekannt, aber auch dieses Verhalten ist ja hier eher kontraproduktiv im normalen Alltag. Ja Spitze sind tolle Hunde, da sind wir uns doch einig, aber hier passt doch wirklich jeder Hund der einfach gern mit dabei ist, aber nicht den Kontroletti macht viel besser.

    Man muss sich aber auch die Frage stellen, was denn vom Hund gewollt ist. Auch der Hund braucht eine Aufgabe, wenn er seinen Besitzer auf dem Hof über Stunden begleiten und in seiner Nähe bleiben soll, ohne z.B. einer jagenden Beschäftigung nachzugehen. Was tut der Hund, wenn der Mensch arbeitet und sich nicht explizit mit ihm beschäftigt? Das ist für mich eine Frage, mit der man sich auseinandersetzen sollte.

    So wie ich das Verstanden habe, soll der Hund dabei sein, aber auch z.B. in einem Bereich (Box) warten. Das können doch auch die meisten Hunde gut lernen, warten bis sie dran sind und dann werden sie beschäftigt. Und die TE sagte ja auch explizit, das hier kein Wachhund erwünscht ist, ich stelle mir das deswegen wirklich umständlich vor, zumal die TE ja auf dem Hof arbeitet und nicht immer intervenieren kann, sobald der Hund meldet.

    Was ich ja wirklich nie begreifen werde, da hat man selbst noch nie einen eigenen Hund gehabt, allein die Verantwortung getragen und erzogen, hat auch im Grunde gar keine Erfahrung mit der Rasse ausser YouTube und andere Quellen dieser Art, aber man weiß es natürlich besser als alle anderen langjährigen Hundehalter und sogar Huskyhalter hier im Forum.

    Bitte??

    Und der Absatz mit den Haltern kam erst in einem extra Post. Dieser Satz allein stellt es so dar, als wären die Hunde alleinverantwortlich.

    Solumna Worst Case kann, muss aber nicht. Nur tun hier leider viele so, als wäre Worst Case und schlimmer exakt das, was passieren wird.

    Ich würd gern mal deine Perspektive umdrehen, wenn für dich der Worst Case nicht antrifft bleibt dein Alltag so wie du ihn beschreibst wahrscheinlich aber immer noch der Worst Case für den Husky. Und zwar sein ganzes bitteres Leben lang. Immer an der Leine, keine artgerechte Auslastung, kein Leben im Rudel, wirklich traurig. Wenn du die Videos von Nature Trails so magst, findest du nicht auch, dass das ein tolles Leben für einen Husky ist? Das ist aber nicht das was du bieten kannst (denn das können ja die Wenigsten). Vielleicht magst du ja da nochmal drüber nachdenken.