Wir hatten im Kindergarten die Situation, dass ich öfter von der Arbeit aus da hin fahren musste, um unserer Tochter mittags Augentropfen oder Nasenspray zu geben.
Ich hätte sofort etwas unterschrieben, dass die Erzieherinnen die Medikamente geben dürfen.
Ganz interessant wird es mit Kindern, die irgendwelche Notfallmedikamente haben. Die müssen ja oft möglichst sofort verabreicht werden. Die Zeit bis ein Notarzt da ist, kann da schon problematisch werden.
Wahrscheinlich dürfen diese Kinder bald nur noch zu Hause betreut und beschult werden, weil Kindergärten und Schulen sich (verständlicherweise) weigern, die Verantwortung zu übernehmen...
Ich hatte da vorher schon was zu geschrieben, Lehrer dürfen im Notfall Medikamente geben, wenn dies mit den Eltern so abgestimmt wurde, das wird in der Schule vermerkt und die Lehrer darüber informiert.
In allen anderen Fällen weiß ich langsam echt nicht mehr wo das Problem ist, Lehrern ist es nicht erlaubt Kinder medizinisch zu versorgen! Darüber muss man auch nicht diskutieren und das ist auch zu Schutz der Kinder sinnvoll.
Ehrlich, alle Eltern hier schreiben sie würden sich nicht beschweren und irgendwas von gesundem Menschenverstand. Ich möchte das gern glauben, aber wenn ich unseren Arbeitsalltag so betrachte, dann besteht ein Großteil daraus leider, dass Eltern sich über die unterschiedlichsten und teilweise unwichtigsten Sachen beschweren.
Der Klassenraum ist nicht genug dekoriert, es wird zu viel Zeit mit Basteln verbracht, der Sitznachbar ist nicht recht, das Kind muss unbedingt alleine sitzen, der Lehrer zu streng, der Lehrer nicht streng genug, die Klassenfahrten zu viel und zu teuer, es werden zu wenig Klassenfahrten gemacht (inklusive abenteuerlichen Angeboten selbst mitzukommen), das Essen in der Mensa schmeckt nicht, zu viel Hausaufgaben, zu wenig Hausaufgaben, zu viele Tests, zu wenig Tests, etc.
Wenn ich allein daran denke wie unterschiedlich Eltern, Lehrer und Kinder sind, dann kann ich nicht auch noch auf die unterschiedlichen Vorstellungen einer richtigen Versorgung von Wunden, Zecken und Ähnlichem eingehen.
Einige Eltern Helikoptern so um ihre Kinder, dass sie ihnen neue Hosen in die schule bringen, wenn sie in der Pause ein bisschen nass geworden sind, andere Eltern kümmern sich nicht mal darum, dass ihre Kinder regelmäßig Duschen und saubere Klamotten anhaben. Es gibt Lehrer, da würd ich im Leben nicht wollen, dass die irgendwelche Wunden versorgen und Lehrer die bei der kleinsten Verletzung so tun als ob es um Leben und Tod geht und dem Kind nur Angst machen.
Eine Liste in der Schule über jedes Kind, welches Wundspray es denn nun verträgt, ob eine Versorgung der Wunde überhaupt erlaubt ist oder immer die Eltern angerufen werden müssen, sorry bei 1000 Schülern ist sowas schlicht nicht möglich.
Ehrlich gesagt hab ich gefühlt schon alle Beschwerden mal gehört, sei es von Kollegen oder der Schulleitung oder selber erlebt. Beschwerden darüber, dass kleine Kratzer nicht desinfiziert werden oder eine Zecke nicht gezogen wurde, höre ich hier im Forum zum ersten Mal!