Beiträge von Wollteufel

    Naja, nur weil die Sportreiter ihre Pferde nicht im Griff haben, verurteilt man jetzt Hengsthaltung? Ich hab einfach von meiner Erfahrung geredet und dem Turniersport hab ich schon lange den Rücken gekehrt und ungewollte Deckakte und Unfälle mit Hengsten sind da erstens auch nicht an der Tagesordnung und die meisten Unfälle passieren wegen anderer Dinge, vom Umgang mit den Pferden mal ganz abgesehen. Könnte man meinetwegen alles abschaffen.

    Und wie schon gesagt, die Haltungsform und der Umgang mit den Pferden spielt da eine sehr große Rolle genauso wie das Zuchtziel der Warmblüter heutzutage. Pferde die nie in Gruppenhaltung rauskommen und Hengste, die keine Kontakt zu Artgenossen haben benehmen sich nicht normal. Pferde die nur auf Leistung gezüchtet werden, aber nicht mehr auf Charakter und Umgänglichkeit, sind eben schwieriger zu handeln, besonders als Hengst. Muss man sich dann nicht wundern. In der Araberszene und bei den Iberern ist das Zusammensein und Reiten von Hengsten mit Stuten und Wallachen keine Seltenheit und endet nicht gleich in Unfällen und Mord und Totschlag.

    Hengste sind einfach sehr unterschiedlich. Es gibt welche die sind gut händelbar und solche die schon einjährig auf den Hinterbeinen stehen wenn am Horizont eine Stute auftaucht. Auf der Rennbahn wurden Pferde nur kastriert wenn es unvermeidlich war .als Wallach hatten sie keine Starterlaubnis mehr für Zuchtrennen .Es waren übrigens Traber so unterschiedlich ist die Wahrnehmung. Ich habe ultra brave Hengste gehabt und solche die mit großer Vorsicht zu genießen waren. Die Haltung von Hengsten ist immer schwierig. Wir hatten bei uns am Stall jahrelang ein Shire Hengst stehen der war absolut brav war, nachdem er aber krankheitsbedingt längere Zeit stehen musste, war der Umgang mit ihm auch nicht ganz so lustig. Also vortraben beim Schmied und beim Tierarzt hat für schneeweiße Gesichter gesorgt .Als der Stall gewechselt werden musste hat sie ihn dann letztendlich doch mit 8 kastriert lassen. Und ich für meinen Teil glaube das er ein schöneres Leben gehabt hätte wäre er eher kastriert worden wäre. Zumal eine späte Kastration auch nicht ohne Risiko ist nicht umsonst werden ältere Pferde nur in der Klinik kastriert. Danach konnte er auch nicht sofort in eine Herde geworfen werden er hat also die meiste Zeit seines Lebens in Einzelhaft verbracht. Auf der Rennbahn war der Umgang mit Hengsten ganz normal sicher hat man sie nicht hinter eine rossige Stute am Konditrainer gehängt und sie hatten auch eine Weide für sich wo keine anderen Pferde hinkamen ,aber im Trainingsbetrieb wurde da keine Rücksicht drauf genommen. Unsere Hengste hab ich aber immer als sehr viel gechillter erlebt als Warmblut oder Friesenhengste, alleine schon durch das Training was sie leisten mussten. Ein Hengst der gearbeitet wurde war jetzt dann auch nicht mehr so stark an Stuten interessiert. Zumindest hatte ich einen Deckhengst der auf der Bahn auch Rennen lief der war im Umgang unkompliziert an einer Stute auf der Stallgasse vorbei zu gehen ,war kein Problem. Es gab aber auch Hengste mit denen sowas unter gar keinen Umständen ging.

    ich habe nicht von Umgang und Ausbildung sondern von der Freizeit dem Herdenverhalten gesprochen ;-) ist ja doch nochmal ein großer Unterschied.

    Für mich muss ein Hengst im Alltag ohne Stress leben und raus können. Wenn das nur ohne Hoden geht, dann halt ohne.

    Das die Meisten gut händelbar sind, gerade wenn sie arbeiten ist für mich normal.

    Die Haltungsbedingungen müssen stimmen, das stimmt! finde es allerdings schade, dass es so wenig Möglichkeiten gibt Hengste artgerecht zu halten. Es gibt ein paar Ställe in Deutschland in denen nur Hengste und Wallache stehen, in Gruppen und im Offenstall. Mein Pflegehengst stand nie allein, meist mit ihren anderen Pferden, trotzdem war es schwierig einen Stall zu finden, der einen Hengst nimmt. Pferde müssen Sozialverhalten auch erlernen dürfen und natürlich macht schon die Haltung das verhalten einen Pferdes aus, kenne on früher noch Deckhengste, die in den üblichen "Käfigen" gehalten wurden und nur zum Decken rauskamen, selten mal geritten wurden, Weide auch nur minimal. Natürlich hatten die nen Schaden, das lag aber nicht am Hengst sein.

    Und natürlich sollte man schon ein bisschen Pferdeerfahrung haben um einen Hengst zu händeln. Aber es gibt auch Stuten oder Wallache die schwierig sind und die ich nicht jedem in die Hand drücken würde.

    Ich finde es sehr schade, dass es nicht mehr Ställe für Hengsthaltung gibt, in Norddeutschland noch viel weniger als im Süden. Ich bin ja einige Jahre einen Hengst, einen Lusitano, geritten und kümmern mich immer noch um ihn, ein tolles Pferd, dass die Besitzerin ganz bewusst nicht kastrieren lassen wollte, da er sehr umgänglich ist und sie den Ausdruck und das Temperament so geschätzt hat. Ich finde ihn schon anders als die Wallache die ich bisher kannte, ein richtiges Charakterpferd. Er wurde immer in Gesellschaft gehalten, Wallache oder seine Stute.

    Die Rasse spielt meiner Meinung nach allerdings eine große Rolle, gerade die Spanier, Portugiesen, Araber sind vom Charakter durchaus handelbarer als Warmblüter. Das liegt aber auch an der Zuchtgeschichte. Diese Pferde wurden immer als Allrounder genutzt, vor allem in ihren Heimatländern. Gerade bei den Iberern und Lusitanos waren die Pferde dafür da grob gesagt, dass darauf die Kinder Reiten lernen, im Alltag wurden Rinder getrieben, Sonntags ging's mit der Kutsche zur Kirche und die wurden auch immer mit anderen Hengsten und Wallachen gehalten. Charakter war auch immer Zuchtziel. In der Warmblutzucht geht es schon seit vielen Jahrzehnten vor allem um Höher, schneller, weiter oder immer spektakulärere Gänge. Immer mehr Spezialisten eben, ganz andere Zuchtziele und Voraussetzungen. Ich meine in Spanien z.B. ist es auch ziemlich normal Hengste zu sterilisieren, Reithengste sind da ziemlich normal. Hier in Deutschland findet man kaum einen Tierarzt, der das macht.

    Er schreibt doch gar nichts gegen Züchter, er schreibt: "Es ist so, dass jeden Tag unzählige Vierbeiner auf obskuren Wegen zu uns gelangen. Der unseriöse Handel mit jungen Hunden floriert – und Corona hat dieses Problem noch einmal verschärft. Gleichzeitig werden pro Jahr tausende Hunde in unseren Tierheimen abgegeben. Ich finde, das kann so nicht weitergehen. Damit muss Schluss sein."

    Und wenn jetzt jemand dafür ist, daß Hunde aus dem Tierheim genommen werden und halt nicht aus dubiosen Quellen, dann ist das sein gutes Recht und Leute mit Rassehunden können das auch einfach mal respektieren, außerdem sagt er in diesem Statement exakt null gegen Zucht.

    Vor allem finde ich wirklich skurril, wie Zucht Tierschutz sein soll und warum sich Rassehundbesitzer immer gleich auf den Schlips gelatscht fühlen. Wenn man pro Tierschutzhund ist, dann geht das durchaus, daß einem die Rassehundeleute egal sind, solange sie nicht immer wieder betonen, wie toll doch Zucht ist usw.

    :smile:

    Wenn man schon zitiert, dann bitte auch alles und nicht die Hälfte weglassen, er schreibt nämlich auch im folgenden Text nur von Tierheimen und nix von Hunden vom Züchter.

    Zitat:

    Meine dringende Bitte lautet deshalb: ADOPTIEREN STATT PRODUZIEREN. Wenn Hund, dann erstmal ab ins Tierheim. Dort gibt es tolle Hunde, man muss sie nur richtig erziehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hunde, die eine zweite Chance bekommen, einfach wahnsinnig dankbar sind. Ich rate deswegen jedem, der über die Anschaffung eines Hundes nachdenkt, zu einem Gang ins Tierheim.

    Meinetwegen kann Rütter so einen Slogan ja auch raushauen, aber ich finde eben es passt nicht dazu, dass er nebenbei noch "die Welpen kommen" produziert und da sind nunmal hauptsächlich Hunde vom Züchter dabei, insgesamt geht es eben doch ums Geld und die Einschaltquote.

    Ich fühl mich auch nicht auf den Schlips getreten, warum auch. Interessiert mich grundsätzlich ja nicht wo andere sich einen Hund holen.

    Was ich allerdings an diesem ganzen Slogan so problematisch finde, auch hier wieder einmal, ist, dass er jedem ein schlechtes Gewissen machen möchte, wenn man eben keinen Hund aus dem Tierheim holt. Viele denken dann sie wollen unbedingt einen Hund "retten", alles andere kommt ja nicht in Frage, sagt der Rütter ja auch :roll: Und dann schafft sich die Familie voller Hundeanfänger mit drei kleinen Kindern einen gerettete Hund aus dem (Auslands)Tierschutz an, der dann ein paar Wochen später wegen Schnappen wieder im Tierheim landet. Also so als Worst Case Szenario. Muss nicht so sein, aber ich fände es besser den Leuten zu raten sich einen passenden Hund zu holen, aus Zucht oder Tierheim. Viele Leute gehen eben ganz falsch an diese "ich rette eine Hund" Sache ran. Auch hier im Forum erzählen immer wieder Hundeneulinge von ihren Plänen einen Hund aus dem Tierschutz zu holen, weil man einem Hund der es nicht so gut hatte ein besseres zuhause geben will. Der soll aber bitte Kinderlieb sein, mit Katzen auskommen, mit ins Büro oder Fremdbetreuung gut finden, überall mithin kommen, tja.

    Ich würde bezweifeln, dass es einen großen Unterschied macht, ob ihr den Hund raus und reinlasst oder er sich selbst. Was wenn er dann nur draußen bleibt? Klar ist das dann selbst gewählt, aber laut Trainerin ja eher kontraproduktiv. Kann der Hund euch mitteilen, ob er raus oder rein möchte? Z.B. vor die Tür stellen oder so?

    Von mir bekam er bei FB direkt mal nen Kommentar. All die dummen Menschen dort ala „Nur ein Hund aus dem Ausland, TH, TS und alle anderen sind profitgeile Vermehrer. Zucht gehört verboten“ gehen mir sowas von auf den Senkel …

    Er hätte doch zumindest schreiben können das wenn ein Hund dann aus dem TH oder seriösen Züchter… aber nö…

    Was wuerd der maulen, wenn kein Zuechter/Kaeufer eines Zuechterwelpens bei seiner Welpensendung mitmachen wuerde.. Dafuer sind sie naemlich gut genug..

    Wollt ich grad schreiben, macht er sich dann ja auch ein bisschen lächerlich mit.