Beiträge von Minipin-Jack

    Ein anderes Beispiel aus dem Leben, an dem man sieht, wie deutlich einem Menschenleben gegenüber einem Hundeleben (um mal beim Thema Hund zu bleiben) eine höhere Wichtigkeit und Bedeutung beigemessen wird.


    Ich weiss ja nicht wie es bei euch vor Ort jeweils gehandhabt wird.


    Hier ist es so:


    Gibt es beim Hund einen Notfall und man ruft den Rettungsdienst für Tiere an, ist es denen offensichtlich gesetzlich untersagt, sich mit Sirene und Blaulicht den Weg freizumachen, um schneller beim tierischen Notfall-Patienten anzukommen.


    Ruft man aber den Rettungswagen für einen Menschen, dann darf der sich mit Sirene und Blaulicht gut hör- und sichtbar den Weg freimachen, um zur Rettung menschlichen Lebens zügiger vor Ort anzukommen.


    Was damit gesagt werden soll: Nicht einmal für den besten Freund des Menschen darf Sirene und Blaulicht eingesetzt werden.



    Sicherlich kommen im DogForum auch da wieder x Argumente, um die höhere Wichtigkeit und Dringlichkeit menschlichen Lebens zu verteidigen. Eine solche Einstellung passt irgendwie nicht so recht zu einem Hundeforum.

    Ich verstehe zwar, was du meinst, Minipin-Jack, aber ich seh es sogar genau andersrum.


    Danke, das freut mich sehr.



    Beim Menschen gibt es eine Bestattungs“pflicht“ (die aber inzwischen auch etwas gelockert ist), dein Haustier darfst du verabschieden und beerdigen, wie du willst. Ich finde, dass das viel mehr Freiheit und somit auch viel natürlicher, bedeutet.

    Ich seh auch ansonsten sämtliche Verpflichtungen, die Menschen sich gegenseitig auferlegen, keineswegs als Privileg, sondern als Einschränkung und fände es tatsächlich sehr viel schöner, wenn alle Tiere und Menschen, ihrem Wesen entsprechend, frei(er) leben könnten.


    Aus dem Blickwinkel der Verpflichtung gesehen, stimme ich dir zu. Für unsere Haustiere haben wir diese Entscheidungsfreiheit. Dies könnte man doch problemlos auch beim Menschen so handhaben. Das siehst du ja auch so. Ich frage mich, warum wir Menschen uns damit so schwer tun. Was ist der Grund?

    Alles richtig! Nur ist es halt so, dass man dies für das tierische Familienmitglied ausdrücklich ansprechen muss und beim Mensch eben nicht. Menschen müssen für einen verstorbenen Verwandten einzig und allein nur sagen "Wir wünschen Erdbestattung" oder "Wir wünschen Einäscherung". Man könnte das bei Menschen ja auch gleich handhaben wie bei Hunden, und zwar so: Sagt man nichts, gibt es für den Verwandten weder Einäscherung noch Erdbestattung. Aber das ist ja anscheinend nicht mit der "Mensch-Ethik" vereinbar.

    Ah, so rum gedacht verstehe ich wie du es meinst. Ich glaube, da wären viele Menschen auch bei dir. Sterben und beerdigen ist teuer, viele würden vermutlich gerne einfach "abgeholt" werden.


    Danke fürs Verstehen.


    Sorry, Gina23, ich möchte mich selbst korrigieren, weil mir ein peinlicher Fehler unterlaufen war.


    Statt


    "Dein Hund hatte es sehr gut bei Dir, da bin ich mir sicher. Und dein Hund hat auch ohne Urne und auch ohne Bestattung ein schönes Plätzchen in der jenseitigen Welt."


    sollte es heißen:


    Deine Kaninchen hatten es sehr gut bei Dir, da bin ich mir sicher. Und deine Kaninchen haben auch ohne Urne und auch ohne Bestattung ein schönes Plätzchen in der jenseitigen Welt.


    Selbsverständlich bin ich mir auch nach der Selbstkorrektur weiterhin sicher, nicht "nur" deine Kaninchen hatten es gut bei Dir, sondern auch dein Hund hat es gut bei Dir.


    Für dich hatten deine Kaninchen sicherlich den selben Stellenwert wie für mich meine Hündin Sandy.


    Selbst hatte ich früher auch mal Kaninchen gehabt. Auch Meerschweinchen und auch schon Farbratten. Das "nur" mal so nebenbei. Ich muss aber ehrlich eingestehen, keiner dieser Tiere hatte den Stellenwert den mein Kater oder erst recht meine Hündin Sandy für mich hatte. Natürlich hat das letzlich Auswirkungen auf meine Entscheidungen. Das bedeutet allerdings für mich nicht, ein Kaninchen, ein Meerschweinchen, eine Farbratte etc. weniger respektvoll und weniger liebevoll zu behandeln als ein Hund oder eine Katze.


    Was mich besonders stört, ist hauptsächlich die Tatsache, das viele Sachen beim Menschen wie ein Automatismus selbstverständlich ablaufen und sind. So wie mein genanntes Beispiel.


    Ich wünsche mir für Tiere, dass die Menschheit endlich kapiert, dass auch Tiere wie der Hund, die Katze, die Kuh, das Schwein, das Kaninchen, das Meerschweinchen eine Seele haben und keine seelenlose Geschöpfe sind. Und dies nicht etwas ist, das allein dem Menschen vorbehalten ist.


    Dein Hund hatte es sehr gut bei Dir, da bin ich mir sicher. Und dein Hund hat auch ohne Urne und auch ohne Bestattung ein schönes Plätzchen in der jenseitigen Welt.


    Das will ich überhaupt nicht verurteilen. Meine Kritik bezieht sich nicht darauf.



    Mir geht es um folgendes:


    Alles richtig! Nur ist es halt so, dass man dies für das tierische Familienmitglied ausdrücklich ansprechen muss und beim Mensch eben nicht. Menschen müssen für einen verstorbenen Verwandten einzig und allein nur sagen "Wir wünschen Erdbestattung" oder "Wir wünschen Einäscherung". Man könnte das bei Menschen ja auch gleich handhaben wie bei Hunden, und zwar so: Sagt man nichts, gibt es für den Verwandten weder Einäscherung noch Erdbestattung. Aber das ist ja anscheinend nicht mit der "Mensch-Ethik" vereinbar.

    Ganz konkret werden ich versuchen, meine Gedanken auf den Punkt zu bringen und euch diese zu erklären. Und zwar auch unter dem Gesichtspunkt, dass der Hund als Familienmitglied angesehen wird. Ich werde dabei mein Bestes versuchen, um den Menschen bei all zu sensiblen Themen aus dem Spiel zu lassen. Hoffentlich bekomme ich das hin. Der Grat ist nämlich extrem schmal.


    Für meinen Erklärungsversuch nehme ich mal folgenen Sachverhalt:


    Klar mag es global betrachtet immer wieder Ausnahmen geben, doch in der Regel ist es so: Ein verstorbener Mensch erhält wie selbstverständlich und wie aus einem Automatismus heraus eine würdevolle Bestattung. Kein hinterbliebener Verwandter muss explizit darauf hinweisen, dass er für sein verstorbenes, zweibeiniges, menschliches Familienmitglied eine würdevolle Bestattung wünscht. Anders beim Familienmitglied Hund. Beim Hund und auch bei allen anderen Haustieren muss extra darauf hingewiesen werden, dass man für sein tierisches Familienmitglied eine würdevolle Bestattung wünscht. Tut man dies nicht, landet das tierische Familienmitglied in den "Schlachtabfällen". Aus meiner Sicht eine sehr schreckliche und höchst fragwürdige und primitive, abwertende Wortwahl. Als wäre ein Tier "Müll". Auch wenn wir Menschen Kühe und Schweine essen, so ist auch die Kuh und das Schwein immer noch ein Lebewesen. Würde man dies alles auch beim Menschen so handhaben, kann sich jeder selbst denken, wie riesig die Empörung wäre und was das für einen gewaltigen Shitstorm auslösen würde. Das sieht man ja auch hier im Forum immer wieder.


    Beim Menschen ist irgendwie alles so selbstverständlich.


    Ich hoffe nun, mich für alle verständlich genug ausgedrückt zu haben, so dass jede und jeder meine Gedankengänge nachvollziehen und verstehen kann. Andernfalls weiss ich echt bald nicht mehr weiter und ich komme so langsam aber sicher an meine Grenzen.

    Denn keine andere Spezies zerstört sogar ihren eigenen Lebensraum.

    Das stimmt nicht. Es gibt viele Arten, die ihr Habitat komplett auslaugen und dann einfach weiter ziehen, um den nächsten Flecken auszulaugen. Das "Problem" des Menschen ist, dass er so erfolgreich ist, dass das Konzept nicht mehr ausgeht.


    Mag ja sein. Doch sicherlich nicht in der selben Dimension wie der Mensch.


    Ich würde sogar umgekehrt sagen, der Mensch ist die einzige Spezies, die aktiv versucht, ihren negativen Einfluss auf ihren Lebensraum zu verstehen und revidieren. Wie erfolgreich das sein wird, werden wir sehen.


    Was nützt dieses ganze Wissen, wenn das Bevölkerungswachstum weiter so exorbitant zunimmt? Da stellt sich eher die Frage, wieviel Mensch die Natur und "unsere" Erde überhaupt noch (er)tragen kann. Je mehr Menschen, desto mehr geht das auf Kosten von Natur und Umwelt. Selbst all die gut gemeinten Öko-Massnahmen werden da nicht viel bewirken können, solange das weltweite Bevölkerungswachstum in dieser Geschwindigkeit weiter geht.


    Der Mensch ist und bleibt das Tier, welches der Erde mehr Schaden als Nutzen bringt.


    Das ist meine persönliche Meinung dazu.