Beiträge von Lolalotta

    Qualzucht und Massentierhaltung unterscheiden sich für mich nicht im inhaltlichen, aber doch im Umgang der Menschen mit dem Thema. Das ist es ja, was ich so wenig verständlich finde: nicht umsonst werden Schweine zur Fleischproduktion nicht unter den Augen aller auf dem Bahnhofsvorplatz gehalten. Sondern man kann sehr gut die Augen vor diesem Leid verschließen, wenn man denn möchte.

    Aber qualgezüchtete Hunde leben mit ihren Menschen auf engstem Raum, Röcheln und schnaufen und bekommen ihre Tierarztbesuche ja (mit Glück) bezahlt für die Gaumensegel OP und die Bandscheibenvorfälle und die Allergien.

    In beiden Fällen ist es ein Augenverschließen vor Tierleid. Aber im Fall der Hundequalzuchten muss man die Augen schon wirklich sehr zudrücken, samt Ohren und kann nicht „komfortabel“ und „unwissend“ das Hack aus der Kühltruhe im Supermarkt kaufen.

    Uff, da habe ich mich jetzt spontan verliebt - die sind ja richtig schön und haben, wie du sagst, quasi die perfekte Größe. :smiling_face_with_heart_eyes: Trüffel mag ich auch, das wäre ja ganz praktisch! :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Spaß beiseite - wahrscheinlich ist es bei der Rasse wieder schwerer, ältere Tiere zu finden, aber grundsätzlich klingen sie wirklich passend für uns!

    Wenn du konkrete Fragen hast, kann ich je nachdem ein bisschen erzählen. Hab hier mit halbem Ohr mitgelesen und musste auch schon an einen Lagotto denken. Hier wohnt ein Jungspund.

    Und da immer die Orientierung versucht auf mich zu lenken. Das hat ihm scheinbar schon Sicherheit gegeben.

    Ich finde schön, was du schreibst!

    Hier nun keine Kritik, sondern nur zur Veranschaulichung, dass es nicht die eine Methode für alle gibt und um eine andere Sichtweise reinzubringen in die Diskussion:

    Die Orientierung meines Hundes konstant auf mich zu lenken, würde ihn so wahnsinnig stressen. Das haben wir am Anfang gemacht. Ergebnis war ein dauerangeknipster Hund, der perfekt neben mir im Pseudofuß laufen konnte, das aber nur minimale Zeitspannen durchhalten konnte. Wie auch sonst, war sau anstrengend für ihn der krasse Fokus. Nach kurzen "schönen" Etappen, kippte er dann ins kopflose Ziehen zur Kompensation.

    Mein Ziel war (und ist es, wir üben weiter) einen entspannten Hund an der Leine zu haben, der sich gleichzeitig auch nicht mit Schnüffeln in andere Sphären beamt.

    Mein Hund liebt nichts mehr, als mit der Nase am Boden zu kleben und ausdauernd (und mit rasantem Tempo!) Spuren zu verfolgen. Das ist wahnsinnig selbstbelohnend für ihn, ein Grund, warum Leinelaufen so schwer für ihn war. Da komm ich als Mensch gar nicht gegen an.

    Für uns klappt es also gut, eine konkrete, eher eingeschränkte Position am Bein einzufordern. Das ist kein Fuß, aber überholt werden darf nur recht minimal und geschnüffelt nur nach Freigabe. So schaltet er irgendwann in diesen gemäßigten Standbymodus, der ihn auch selbst entspannt, und trippelt neben mir her.

    Klappt in der Betonwüste übrigens besser als im Wald.

    Was mir noch auf dem Herzen liegt, weil ich gerade an meinen Frust vor einigen Monaten erinnert werde: ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder Hund irgendwie leinenführig werden kann, aber manche Hunde haben den entspannten Nebenherlaufmodus scheinbar in den Werkseinstellungen eingebaut und andere schenken dir da wirklich nichts.

    Also, nur Mut und dranbleiben. Nur weil es die ersten drei Monate nicht so gut klappt, oder die eigenen hohen Erwartungen nicht erfüllt werden, heißt es nicht, dass es nie besser wird. (Und manchmal auch wieder schlechter, und dann wieder besser, und dann wieder schlechter... :D )

    Danke dir, danke euch allen! Ich werde berichten, wie es sich entwickelt.

    Gerade weil Mantrailing boomt, gibt es hier sehr viele (sogenannte) Ausbilder, die selber gerade erst ihre Ausbildung bei einer Hundeschulkette abgeschlossen haben und nur über ein recht begrenztes Repertoire verfügen

    Genau das ist auch meine (zugegeben noch begrenzte) Erfahrung. Da ich in einer Großstadt wohne, gibt es ein Überangebot an Beschäftigungskursen dieser Art. Das will ich auch gar nicht aburteilen. Mir ist nur ein sauberer Aufbau wichtig, auch wenn man das letztendlich "nur" zum Spaß macht. Deshalb meine Frage hier an die Experten.

    Leinenführigkeit ist auch für jeden etwas anderes (mal abgesehen davon das ziehen alle doof finden).

    Ja und ich fands echt überraschend schwer, für mich genau zu definieren, wie das alles aussehen soll und dann noch meine Linie durchzuziehen.

    1. Soll der Hund vor, neben oder hinter mir laufen?

    2. Wie soll seine Erwartungshaltung sein (Stichwort anhimmeln oder entspannen)?

    3. Gibt es ein Kommando für "geh schnüffeln und pieseln" und ordentlich laufen wird sonst vorausgesetzt?

    4. Oder gibt es nur ein Kommando für ordentlich laufen?

    5. Geschirr und Halsband trennen voneinander - ja oder nein?

    6. Was mache ich jeweils, wenn es nicht klappt?

    7. ...

    Was mich zunächst auch erstaunt hat: am Halsband penibel ordentlich neben meinem Bein laufen war anscheinend eine Anweisung, die klar genug von mir vermittelt wurde. Aber "lauf halt und schnüffel im Radius der Leine, aber zieh nicht" war und ist immer noch 1000x mal schwieriger.