Die Züchterin mit der ich als letztes darüber geredet habe meinte, dass sie schon fast betteln muss, damit sich Rüdenbesitzer überhaupt mal überlegen ihren Hund als Deckrüden ankörnen zu lassen.
Die meisten Menschen können sich Züchten nicht vorstellen. Und bei Hündinnen ist das ganze ja auch nicht immer einfach so vereinbar und auch an finanzielle Risiken geknüpft die gar nicht jeder Besitzer überhaupt eingehen mag. Die meisten wollen einfach einen Familienhund.
Ich kann das gut verstehen. Es ist auch einfach wahnsinnig teuer und der Zeitaufwand kommt ja noch oben drauf. Fürs HD/ED etc. Röntgen habe ich über 500€ gezahlt (gut, das ist wohl am oberen Ende des Spektrums, da hatte ich vielleicht ein wenig Pech), für die Augenuntersuchung ungefähr 120€, Blut kommt auch noch oben drauf mit über 50€. Dann war ich aber noch auf keiner Ausstellung (Meldegebühr 30-80€), habe meinen Hund noch nicht frisieren lassen (Showfriese vor jeder Ausstellung 90-120€), habe noch keine Anreise- und Hotelkosten eingerechnet und auch noch kein Ringtraining (falls gewünscht) besucht. Die Zuchtzulassungsveranstaltung selbst kostet auch wieder. Also der Weg dahin ist ja das Eine, dann, wie du schon sagtest, die gesundheitlichen und finanziellen Risiken, wenn man tatsächlich einen Wurf plant. Da haben Rüdenbesitzer*innen ja noch gut reden im Vergleich.
Wenn man keine Vorstellung davon hat, wie wichtig Zucht ist für die eigene Rasse und "nur" einen Familienhund möchte, dann tut man sich das nicht freiwillig an. Außerdem die Bürokratie. Die meisten haben ja hoffentlich die eigene Züchterin mit Tipps und Tricks zur Hand, aber auch wenn, ist es echt undurchsichtig. Verein hier, Verein da, Papierkram, Zuchtzulassung, Gesundheitsauswertungen...