Beiträge von Lolalotta

    In Schottland ist der Labrador eine Rasse die kupiert wird und dort konnte in der genannten Studie eben auch nachgewiesen werden, dass die Rutenverletzungen signifikant zunahmen und Jagdhunde wesentlich gefährdeter sind.

    Nein, der Labrador darf nicht kupiert werden. Kupieren in England ist nur erlaubt bei Spaniels, Terriere, und "Hunt Point Retrievers", also Vorstehhunden. Diese und Mixe aus Vorstehern dürfen kupiert werden, wenn sie für den jagdlichen Gebrauch bestimmt sind.

    Rutenverletzungen heilen sehr schlecht und sind ebenfalls sehr schmerzhaft, oft muss später ein teil der Rute entfernt weil es eben nicht abheilt.

    Ich habe mich jetzt nicht in die Datenbanken gestürzt, also vielleicht gibt es irgendwo wissenschaftliche Studien dazu, die alle Punkte zum Thema Rutenverletzung beleuchten. Es scheint ja allerdings nicht der Fall zu sein, dass sich hier die Mühe gemacht wird, solche Daten auszuwerten und ggf. mit Ergebnissen anderer Länder zu vergleichen.

    Es ist mir unbegreiflich, wie man sich beim „prophylaktischen“ Entfernen eines Körperteils so lax auf Hypothesen ausruhen kann.

    Dass nach einer Rutenverletzung schnell gehandelt und amputiert wird, ist ja überhaupt ein völlig anderer Punkt.

    Naja, hier wird ja nun aber auch getan, als würde man den Hund eine Stummelrute kupieren wie es bei Dobermann und co der Fall war.

    Ein bisschen amputieren ist also okay?

    Ich finde Kupieren absolut nicht mehr zeitgemäß. Wir wissen beim Menschen, wie schrecklich Phantomschmerzen sein können. Warum sollte das bei einer Hunderute nicht auch vorkommen? Die Zuchten sind doch nicht gezwungen an Nicht-Jäger abzugeben? Auch heute, in Deutschland gibt es doch die theoretische Möglichkeit, einen Wurf unkupiert zu lassen und ihn dann trotzdem an Jäger und Nicht-Jäger abzugeben?

    Ich empfehle dir den Artikel, den Karpatenköter verlinkt hat, in Gänze zu lesen. Der ist sehr interessant. Eine positive Wirkung von Goldimplantation konnte in keiner Studie nachgewiesen werden, im Gegenteil jedoch durchaus die eine oder andere Verschlechterung. Überhaupt herrscht noch nicht einmal Klarheit über die hypothetische Wirkweise. Positive Berichte gibt es meist von Verfechtern der Methode, die daran nicht schlecht verdienen.

    Ich würde mir das Geld sparen, so oder so eine Zweitmeinung einholen und die Kosten für die Goldimplantation lieber in nicht-invasive Physiotherapie stecken oder ggf. dem Rat eines anderen Orthopäden folgen, sollte man mit wissenschaftlich belegbaren, operativen Methoden noch etwas rausholen können.

    Halbwissen Farbgenetik: Schwarz ist dominant, Braun rezessiv. Möchte man also braun in der Population erhalten, muss man Verpaarungen mit schwarzen Hunden einschränken. Das mag ein Grund sein.

    Die Begründung mag mal mangels Genetikwissen dahinter gesteckt haben, ist aber definitiv falsch. Rezessive Gene werden von dominanten Genen nicht verdrängt oder ausgelöscht. Sie werden weniger sichtbar ausgebildet, aber nicht "immer seltener", sondern immer anteilig gleich oft.

    In einer Population, in der braun eine häufige Farbe ist, müsste man sich im Gegenteil (ohne Gentests) sogar richtig Mühe geben, dass keine braune Hunde fallen. Selbst, wenn nur noch schwarz verpaart werden würde. Und zwar weil, nicht obwohl, braun rezessiv ist und somit versteckt getragen werden kann.

    Züchtet man dagegen nur noch mit braunen Hunden, hat man sofort und in Zukunft keinen einzigen reinrassigen schwarzen Hund mehr.

    Danke fürs Richtigstellen und die gute Erklärung. Ich hatte das mal als Laien-Erklärung aufgeschnappt, das war dann wohl falsch.