Also, ich bin auch recht jung ( 21) und hätte in deinem Alter auch schon gern einen eigenen Hund gehabt. Nur, die Lebensumstände haben es nicht zugelassen.
Aber ich wollte mal ein paar Dinge einbringen die mir wichtig wären ( weil sie in der Lebensphase einfach Sinn machen und vieles vereinfachen) :
- die Größe, bzw das Gewicht. Du willst bestimmt eines Tages eine eigene Wohnung haben oder? Und die findest du einfacher mit einem nicht allzu großen Hund. Du kannst nicht garantieren dass du eine Wohnung im Erdgeschoss finden wirst, oder ein Aufzug vorhanden ist. Wenn sich dein Hund verletzt, ist es enorm praktisch wenn du ihn zur Not tragen kannst.
- Motivierbarkeit. Es erleichtert in der Erziehung ungemein wenn du einen Hund hast der motivierbar ist. Sei es mit Futter, oder mit Spielzeug. Interessiert er sich für beides nicht, wird Lob ( sehr wichtiger Teil der Hundeerziehung, denn Hund muss wissen und merken was er richtig macht), zu einer Herausforderung
- Umweltsicherheit. Gut, die Umsetzung hat etwas gehadert. Mir war es wichtig einen Hund zu haben den man möglichst überall hin mit nehmen kann. Im Endeffekt kann ich meine Hündin auch vielerorts mitnehmen. Ich kann sie mit in die Stadt nehmen, mit in die Öffentlichen Verkehrsmittel, in den Park, in die Natur, in den Tierbedarfsladen,...
Sie hat kein Problem mit Radfahrern, Verkehr, Pferden, Menschenmassen,... Jagdtrieb ist eher mäßig da,...
Aber ich habe keinen Hund der sich mit Allem und jedem verträgt. Ich kann nicht mal eben so Besuch empfangen, ich kann nicht mit ihr in ein Restaurant geben, und stellenweise muss sie halt Maulkorb tragen. Aber, ich bin selber nicht der Fan von Versammlungen, Besuch, Essen gehen ( wieso denn auch? Kann man sich doch liefern lassen ^^), und habe somit auch kein Problem damit dass mein Hund eben nicht alles und jeden liebt und Begegnungen mit Fremden ( Menschen, Hunde, andere Tiere) bei ihr einfach wirklich Arbeit ist. Sie kann problemlos an fremden Menschen vorbei gehen - das ist das Resultat von sehr viel Arbeit. Denn eigentlich, würde sie sich am Liebsten fast jeden vom Hals halten. Damit kommen wir zum nächsten Punkt :
- Verträglichkeit. Ein Hund muss sich nicht mit alles und jedem vertragen, jeder Hund hat mindestens einen Feind, das ist normal. Aber es erleichtert den Alltag ungemein wenn man einen Hund hat der grundsätzlich erstmal kein Problem hat mit Menschen, Artgenossen, ect,..
Das ist zum Großteil Sozialisierungsabhängig, aber auch zum Teil so ein bisschen rassespezifisch. Eine Rasse die dazu gedacht war etwas oder jemanden zu schützen, wird zu hoher Wahrscheinlichkeit unerträglicher sein, als eine Rasse, bei der das nie gefordert war.
Zur Besonderheit : Ich habe eine alte, deutsche Hunderasse, eines inzwischen seltenen Farbschlags. Damit fällt man bei den ein oder anderen Leuten auf, aber es ist eine Aufmerksamkeit die man evtl nichtmal haben möchte. Ich fühle mich besser wenn wir durch gutes Benehmen, bzw Resultaten meiner/unserer Arbeit auffallen.
Wenn dieser Hund kommentarlos an einen anderen Hund vorbei läuft obwohl sie diesen eigentlich am liebsten Schreddern wollen würde, und der Zwergpinsch Besitzer doof aus der Wäsche guckt weil sein Hund keifend in der Leine hängt.
Wenn die Senioren im Park bestaunen wie gut mein Hund an der Leine läuft, und sich amüsieren und gespannt zu schauen wärend ich mit ihr auf einer Wiese Tricks festige, sie Leckerchen suchen lasse, oder UO übe.
Wenn um uns herum ein Fahrrad nach dem anderen vorbei fährt und sie auf Kommando brav absitzt und den Rädern keinerlei Aufmerksamkeit schenkt.
Wenn sie Mäuse jagen möchte, aber sofort angesaust kommt wenn ich sie rufe.
DAS sind die Wahren Dinge, die einen Freude bereiten. Das sind die Momente, und die Resultate die man sich hart erarbeitet hat, und auf die man zurecht stolz sein kann.
Weil mein Hund farblich alle Facetten des Metallic-Looks präsentiert, ist sie nix besonderes. Sie ist für mich besonders, weil ihr Wesen mich, trotz der ein oder anderen Makel, überzeugt. Mit mir ist sie total cool. Mit mir will sie arbeiten. Für mich lässt sie vieles stehen.
Aber sie macht nicht 10 mal hintereinander abwechselnd Sitz und Platz. Nach der 2. Bis 3. Wiederholung fragt sie sich was der scheiß soll, und gibt die sture Meckerziege.
Ich muss regelmäßig mit ihr diskutieren. Sie hinterfragt Sinn, sie kann man nirgendwo "rein kloppen", aber sie hat auch durchaus Interesse ein Stück weit zu Gefallen, und lässt sich überzeugen.
Zum Thema Anfängerrasse :
Es gibt Rassen, die sind tendenziell eher Anfängergeeignet, ja. An Ende ist es aber davon abhängig wie gut durchdacht die Sache ist, was zu einem passt, und wie engagiert man ist.
Ich bin mit einem Westie aufgewachsen und hab mir als ersten eigenen Hund einen Schnauzer geholt ( genau genommen den Ur-Schnauzer). Würde ein Anfänger daran Interesse haben, ich glaube meine erste Intention wäre es dieser Person den Vogel zu zeigen. Allerdings, unter bestimmten Voraussetzungen, schließe ich es nicht aus dass jemand damit zurecht kommt, obwohl es evtl der erste Hund ist.
Ein Labrador oder Golden Retriever bei mir? No fucking Way ^^ ( gelten als die Anfängerhunde schlechthin, aber zu mir passen sie hinten und vorne nicht, weshalb sie für mich nichts wären)
Ein Großpudel? Hmm, fand ich Ganz nett aber mir fehlte das gewisse Etwas.
Ich zähle mal kurz auf was ich alles schon für Rassen haben wollte :
American Akita
Dobermann
Hovawart
Cocker Spaniel
Großer Münsterländer
Deutsch Drahthaar
Vor allem der Dobermann war lange auf meiner "will ich unbedingt haben Liste", und heute kann ich mir keine Einzige Rasse davon vorstellen, und viele davon gefallen mir nichtmal mehr.
Beim Schnauzer dachte ich lange Zeit "Wenn, dann ein Riesenschnauzer!". Tja, Pustekuchen, du brauchst als junger, kleiner Mensch keinen Hund der dir Kräftemäßig überlegen ist, erst recht nicht in der Stadt Wohnung.
Mein Entschluss stand fest : Es soll ein Airedale werden.
Hmm, okay, von der Größe sind sie schon grenzwertig.
Also hab ich es lockerer angegangen, und mir ein paar Rassen angeschaut und kennen gelernt, geguckt was ich haben mag und womit ich zurecht komme, was in mein Leben passen könnte,... Da waren bei mir dann recht offen, Airedale, Mittelschnauzer und Deutscher Pinscher auf der Liste. Geworden ist es ein Mittelschnauzer, und ich bereue diese Entscheidung nicht.
Ein Airedale darf auch ruhig noch in 10 Jahren oder so einziehen. Über einen Riesenschnauzer kann ich mir nochmal sehr lange Gedanken machen ob ich mir das doch irgendwann antun will, aber mit meinem Kniehohen Schnausn-Tier bin ich ganz zufrieden. Bis auf ihre vielen Ängste ist sie eigentlich genau das was ich haben wollte, und ich geb die nicht mehr her 
Aber was ich eigentlich sagen mag :
Lern Hunde kennen, schau was du wirklich haben willst ( Charakterlich), und lass dir auch ruhig etwas Zeit. Ist schließlich eine Entscheidung für ein ganzes Hundeleben, mit der DU zurecht kommen sollst, und nicht am Ende Deine Mutter oder so.