Zuerst einmal find ichs unglaublich dass es noch Tierärzte gibt die eine Kastra vor der ersten Läufigkeit aufquasseln. Das geht garnicht! 
Wobei ich auch nochmal ausdrücklich erwähnen möchte dass es der Tierarzt hätte besser wissen müssen und ihr euch lediglich hättet vorher ausgiebig informieren können. Allerdings kommt man da selbst grade als Anfänger nicht drauf, denn ein TA muss es ja eigentlich besser wissen ( tut er aber nicht immer. Und glaub mir dass es nicht so einfach ist wie man sich das vorstellt einen wirklich guten Tierarzt zu finden. Das gleicht gern mal der Suche nach der Nadel im Heuhaufen).
Von daher mach ich da euch keinen Vorwurf, sondern dem TA!
Die Kastra wird allgemein kritisiert weil es ein riesiger Eingriff in den Hormonhaushalt ist, und die Kastration zur Vorbeuge in etwa damit vergleichbar ist, als würde man sich selbst die Gebärmutter entfernen lassen wollen nur weil man einmal Monatlich die Mense bekommt, oder Angst hat vor Gebärmutter Halskrebs. Niemand käme auf die Idee sich deshalb selbst unters Messer legen zu lassen, aber beim Hund ist es Gang und Gebe obwohl das so Tierschutz rechtlich eigentlich garnicht erlaubt ist ( denn das Tierschutz gesetzt sieht eine Entnahme eines Organs nur als Begründet an wenn es medizinisch notwendig ist, wie bspw in unserem Fall).
Ich werde meine Hündin nächsten Monat kastrieren lassen müssen weil ihre 3. Läufigkeit für sie zu riskant wäre ( Läufigkeit als auch Scheinträchtigkeit laufen bei ihr total problematisch und gehen einher mit starken körperlichen und Verhaltens-Änderungen. Nachdem sie nach ihrer letzten Läufigkeit eine Gebärmutter Entzündung bekam, ist es medizinisch absolut notwendig).
Ja, sowas passiert, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit höher dass garnichts passiert, und alles unkompliziert verläuft.
Ich finde es schade, denn ich höre und lese immer wieder wie stolz sämtliche Hündinnen Halter sind wenn sie sehen welche Schübe Richtung des Erwachsen werdens ihre Hündin nach jeder Läufigkeit bekommt, und wie es sie freut diese Entwicklung mitzuerleben. Uns ist das verwehrt, die 2. war ihre letzte, und ich wollte eigentlich noch die 3. Und 4. Läufigkeit abwarten um zu schauen ob sich was bessert.
Nein, Vorwürfe mach ich euch wie gesagt nicht. Ihr wusstet es nicht besser und habt nur - von einem Tierarzt - erzählt bekommen dass es nötig wäre. Dass es das absolut nicht war, und eurem Hund nun Hormone fehlen werden die sie zum erwachsen werden bräuchte, konntet ihr nicht wissen. Aber ja, dieser TA macht mich sauer. Meiner bspw wusste um die Probleme meiner Hündin und hatte mich ebenfalls nochmal dazu bestärkt erstmal bis nach der 4., oder zumindest 3. Läufigkeit abzuwarten. Naja, bevor ihre Gebärmutter eindeutig gesagt hat dass sie raus soll ^^.
Was den Jack Russell und auch den Parson Russell Terrier ganz allgemein betrifft : Ja, es sind Modehunde, mehr oder weniger. Und die Vorurteile sind durchaus begründet, denn genau diese Klischees ergeben sich dann wenn so ein Hund bei komplett falschen Menschen landet.
90 Prozent aller Russell's die ich treffe, sind unerzogene, einmal um den Block Hunde, die bei jeder Kleinigkeit sofort aufs Übelste an die Decke springen. Und ich mach diesen Hunden keine Vorwürfe.
Hier in der Nachbarschaft lebt ein junges Päärchen mit Baby und Jack Russell Terrier. Das einzige was dieser Hund darf/soll ist an der kurzen Leine, ohne Mucks, ein paar Mal täglich mit Kinderwagen um den Block latschen. Und so benimmt er sich auch, wie sich ein Terrier der keine Erziehung genießt, nicht ansatzweise ausgelastet wird, und einfach nur FRUSTRIERT ist, eben benimmt : Er randaliert bei ALLEM Möglichen. Dafür bekommt er von Frauchen regelmäßig eine in den Arsch getreten, und natürlich ist das eher kontraproduktiv!
Das traurige ist, dass das kein Einzelfall ist. Vielleicht bekommt nicht jeder Russell einen Tritt kassiert, aber sie sind immer noch so häufig vertreten, und landen nicht ansatzweise dort wo sie hin gehören. Das sind intelligente, sportliche, ausdauernde Hundchen. Die wollen laufen, die wollen was tun, die wollen nicht wie Schoßhunde behandelt werden sondern wie das was sie sind - Terrier. Ausgiebige Runden in der Natur ist was sie uA brauchen, gern kann man auch mit denen joggen gehen oder sie am Rad laufen lassen. Man kann mit denen Tricksen, Schnüffelspiele machen, ebenso Hundesport, und die Jagdgebrauchslinien gehören einfach eher zum Jäger als in Privathand.
Und zum Schwierig : Naja. Jeder Hund kann schwierig sein, ob man das allerdings selbst auch so empfindet?
Fakt ist dass heute sehr viele Menschen ausgeglichene, angenehme, hübsch aussehende Hunde wollen die zu allem lieb und nett sind, immer 1 a hören, einen Kadavergehorsam aufweisen und für nebenbei zufrieden sind. Jagdtrieb darf nicht, Schutztrieb nicht, bellen dürfen die auch nicht. Natürlich findet so eine Person einen Terrier als schwierig und nicht Anfänger geeignet. Ist man aber der Typ für, und setzt sich auch mit diesem Hund auseinander, bietet ihm das was er braucht, dann empfindet man diesen Hund wiederum als angenehm, einfach, großartig, und durchaus geeignet für einen Anfänger der sich wirklich Mühe gibt Alles richtig zu machen.
Ich muss mich allerdings auch nochmal meinen Vorrednern anschließen : In dem Alter muss sich vieles noch entwickeln. Jagdtrieb kann kommen, wie stark kann man nicht voraussagen, aber die Wahrscheinlichkeit dass der sich entwickeln wird, ist durchaus nicht klein. Er kann bellfreudiger werden, er wird selbstständiger werden, und vielleicht auch irgendwann nicht mehr alles und jeden mögen ( zB Hunde des gleichen Geschlechts, wenn sie selbst Geschlechtsreif werden), ect...
Mit 7 Monaten ist ein Hund eigentlich grad mal Pubertär.