Beiträge von Terri-Lis-07

    Westies sind bellfreudig, durchaus. Das sind sie bei ihrer ursprünglichen Arbeit damals laut sein mussten, damit der Jäger einordnen konnte wo sein Hund ist.

    Und sie sind zwar tendenziell sehr nette Hunde, aber wie angesprochen auch wehrhaft. Die lassen sich die Butter nicht vom Brot nehmen. Das heißt : Wenn sie der Ansicht sind dass sich wehren müssen, wissen sie auch dass sie Zähne haben ( vom Prinzip ist das bei jedem Hund so könnte man meinen, aber zum Vergleich : Mich hat noch kein Schnauzer zur Sau gemacht. Die haben eher körperlich auf unangenehme Dinge reagiert. Mein Schnauzer käme nie auf die Idee mich anzugrummeln, beim Westie is das anders. Will der zB nicht dass man die Beine Bürste, dass der Tierarzt ihn antatscht, fühlt er sich provoziert, dann werden Westies in der Regel sehr verbal, zeigen Zähne und schnappen bis beißen auch wenn es sein muss). Nein deswegen sind es keine aggressiven, gefährlichen Hunde. Ich will damit nur nochmal drauf hinweisen dass das so ein bisschen genetisch noch drin ist. Westies geben nur äußerst ungern klein bei, allein deshalb braucht man denen mit der Dominanzthese garnicht erst kommen.

    Und es ist wirklich ganz ganz wichtig dass der Hund lernt sich von Anfang an überall anfassen zu lassen und es überlebt wenn es auch mal ziept.

    So ein Hund muss mindestens einmal wöchentlich gründlich gebürstet werden, und etwa alle 3 Monate zum Groomer. Selbes gilt für den Cairn Terrier. Ein Hund der sich das Fell nicht pflegen lässt ist kein Spaß. Das wollte ich auch nochmal ausdrücklich erwähnen. Diesen Punkt hättet ihr auch bei einem Spaniel. Beim Boxer oder Beagle dagegen nicht.

    Und man kann einen Westie nicht ins Obi oder eine perfekte UO rein kloppen. Wenn es ihm kein Spaß macht - keine Chance.

    Hat ein Westie aber Gefallen an etwas, hat man auf diesem Gebiet wirklich viel Spaß. Hat ein Westie gelernt sich von Fremdhunden nicht provozieren zu lassen, und das Fell auch pflegen zu lassen, kennt seine Regeln und seine Bedürfnisse werden befriedigt, dann hat man einen echt tollen, angenehmen kleinen Hund den man überall hin mit nehmen kann. Und wenn er am Rad nicht mithalten kann, passt er mit drauf.

    Insgesamt finde ich aber auch dass ihr ruhig weiter West Highland und Cairn Terrier anschauen solltet ( den Cairn mMn etwas mehr).


    Ansonsten fällt mir auf dass ihr bisher für wirklich unterschiedliche Rassen in die Auswahl gepackt habt.

    Da wäre ein Familientauglicher Terrier, ein eigensinniger Meutehund, noch eine andere Jagdhunderasse, und eine eher umgängliche Gebrauchshunderasse.

    Was erwartet ihr denn alles genau von einem Hund? Vielleicht fallen ja noch weitere Rassen ein ^^

    Hmm mal überlegen. Wo fällt es mir schwer einzuordnen?

    Ganz klar erstmal die ganzen Bulldog Rückzüchtungen und allgemein neue Bull-Rassen. Conti oder OEB? Kein Plan, sieht für mich alles gleich aus nerd-dog-face

    Dann ist es manchmal bei den kleinen noch knifflig : Prager Rattler oder kurzhaarigen Russisch Toy? Die sehen sich ähnlich, durchaus.

    Bei den osteuropäischen Brackenrassen is auch manchmal kniffelig ( zB Brandlbracke, Kopov und Goncy Polski. Auf dem ersten Blick sehen die Mehr oder weniger gleich aus).

    Ich liebe Deutsch Drahthaar, bin ein richtiger Fan von, aber kann sie nicht vom Deutsch Stichelhaar unterscheiden ( zwei unterschiedliche Rassen, aber sie sehen nahezu identisch aus).

    Oder die ganzen verschiedenen asiatischen Spitz/Urtyp Rassen. Nicht Akita und Shiba, sondern Kishu, Hokkaido und Co..

    Auch bei manchen HSH wirds kompliziert.

    Hmm ml überlegen was es ( inzwischen gestern) alles waren :

    - richtig giftiger Bolonka ( vor allem war der mega wiiinzig, also wirklich richtig mini und so unglaublich giftig)

    - Dalmatiner

    - Prager Rattler

    - Dackel

    - schwarzer Labbimix


    Und viele die ich nicht erkannt hab weil Autos im Weg, dunkel, oder die ich mir einfach nicht gemerkt hab.

    Zum Beagle fällt mir ein : In der Nachbarschaft wohnt eine Frau mit jungem Beagle. Sie hatte vorher eine Beagle Hündin aus dem Tierschutz die gesundheitlich auch nicht so fit war, und scheitert jetzt komplett an Beagle 2.

    Das Tier hat Power und Selbstbewusstsein ohne Ende, und von dem was ich so bisher von ihr gesehen und gehört hab, finde ich es schade dass dieser Hund nicht woanders gelandet ist. Ich sehe in diesem Hund Anlagen für die Rrttungshundestaffel, aber privat mMn nur mit adäquater Erziehung und Auslastung Handelbar ( ausgiebige Spaziergänge und Jagdersatzarbeit, zB Dummy, Fährte oder Mantrailing).

    Das Ergebnis aktuell : Hund zieht Menschen durch die Gegend, schrottet die gesamte Wohnungseinrichtung und hört keinen mm.

    Aber ich will mir kein Urteil zur Rasse erlauben, ich sehe nur wie furchtbar das enden kann wenn man sich da nicht informiert und meint man hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen nur weil das mit Altbeagle funktioniert hat und Herrchen angeblich mehrere Hunde hatte. :pfeif:

    Ich finde deine Einstellung ganz gut muss ich sagen :)

    Im es nochmal zu definieren : Wenn man einem Westie mit einer ( zu) harten Hand kommt, dann macht der dicht oder wird zickig. Der lässt sich nicht rein prügeln ( auf deutsch gesagt), dafür wird dir so ein Hund die Mittelkralle zeigen.

    Konsequent muss man sein, den Hund verstehen, respektieren und seine Bedürfnisse stillen, aber diese Alfa-These, Dominanzblabla ect zieht einfach nicht. Ich hab die Erfahrung gemacht dass man am Besten fährt wenn man zwar die Spielregeln vorgibt, aber insgesamt eher ein "partnerschaftliches Verhältnis" pflegt.

    Denn im Endeffekt sind die meisten Hunde schon ganz lange keine Wölfe mehr.

    Weil hier über einen Westie nachgedacht wird, fühle ich mich grade wie gerufen hehe. grinning-dog-face-w-smiling-eyes

    Ich bin mit einer Westie Hündin aufgewachsen, habe sehr viele kennen gelernt und kann da denke ich gut behilflich sein :)

    Allerdings neige ich tendenziell eher dazu vom Westie abzuraten, aus Gründen, die ich weiter unten erläutern werde.

    Der West Highland Terrier entstand aus dem Cairn Terrier, im Verlauf eines Jagdunfalls. Es gab immer wieder weiße Cairn Terrier, die absolut unerwünscht waren bis ein Jäger seinen Lieblingshund mit Wild verwechselte und erschoss. Da fand man heraus dass die weiße Farbe einen großen Vorteil hat.

    Der Westie war also lange Zeit ein recht selbständiger, kerniger Jagdhund in den Highlands. Solange bis er ein paar Modebooms zum Opfer fiel. Zuerst zusammen mit dem Scottish Terrier als Logo für eine Schottische Whisky Marke, und anschließend bspw durch die Cäsar-Werbung.

    Heute sind Westies als Jagdhund nicht mehr wirklich zu gebrauchen, und es sind tendenziell eher "Light-Terrier". Aber es sind noch Terrier.

    Es sind wachsame, selbstbewusste, eher selbstverständige/eigensinnige kleine Hunde, die nicht aufgrund ihrer Größe benachteiligt werden wollen. Es sind keine Schoßhunde, sie wollen regelmäßige, lange Spaziergänge bei Wind und Wetter, und input fürs Köpfchen. Sonst kann man sich das typische Negativ-Bild heranziehen : Einen kleinen Terroristen.

    Stellt man die allerdings zufrieden und gibt ihnen Aufgaben, behandelt sie wie stink normale Hunde, dann sind sie richtig genial.

    Ich konnte unsere Hündin fast überall ableinen. Sie hat sich für Wild nicht die Bohne interessiert ( aufpassen : das variiert stark, aber tendenziell ist der Jagdtrieb händelbar), war gern lange unterwegs ( Wochenends auch mal mehr als 3 Stunden), ging mit mir joggen, hat alles Mögliche an Tricks gelernt, ging mit auf Reiterhöfe, Bus und Bahn und die Stadt...

    Für Spielzeug hat sie sich nie wirklich interessiert, apportieren findet sie doof, kuscheln ist auch nicht so ihr Ding. Das variiert sehr stark ( die meisten sind aber zumindest verspielt und Spielzeugbegeistert).

    Ich kenne den Westie als aktiven Familienhund, bis hin zum Assistenzhund.

    Sie sind wachsam im Sinne von : Sie melden auch ( da muss man aufpassen dass sie es nicht übertreiben), und zumindest unsere Hündin dachte im Dunkeln sie könne im Ernstfall verteidigen.

    Die großen Abers :

    - Wenn ihnen was nicht passt zeigen sie das.

    - Wenn sie was nicht wollen, wollen sie es nicht

    - Wenn sie kein Bock haben, haben sie kein Bock

    - Im Zweifel sind sie durchaus auch sehr wehrhaft ( deshalb aufpassen dass der Hund auch wirklich in Ruhe gelassen wird, und von Anfang an drauf achten dass Fellpflege nicht zu einem Problem wird. Ich kann da ein Lied von singen wie anstrengend es wird wenn ein Westie Fellpflege nicht aushalten kann)

    - Sie kommen auch alleine klar, wenn sie stiften gehen ( denn wie gesagt sind sie durchaus mehr oder weniger eigenständig. Hatte unsere Hündin früher kein Bock beim Gassi dort oder dort lang zu gehen, hat sie kehrt gemacht und ist nach Hause gelaufen. Ohne wenn und aber)

    - sie müssen regelmäßig getrimmt werden ( und einen Hundefriseur zu finden der das wirklich tut, und sein Handwerk beherrscht ist nicht immer ganz einfach)

    Was allerdings der Grund ist warum ich wirklich ungern zum Westie rate :

    Die Gesundheit.

    Ich kann da sowohl von Susi als auch von anderen Westies sprechen, bei denen die Gesundheit oft wirklich arge Probleme macht ( und deshalb rate ich lieber zu einem Cairn Terrier, denn die sind bedingt dadurch dass sie mWn keinen extremen Modeboom hatten, nicht so vorbelastet wie der West Highland Terrier).

    Das größte Problem vieler, wirklich vieler Westies ist seine Haut. Der Westie sollte immer Weißer und rein Weißer werden, was diese Hunde wirklich anfällig für Allergien macht.

    Wenn es nur eine Flohbissallergie ist kommt man noch gut weg. Unsere reagiert allergisch auf Futtermittel und Umweltallergene, und ist damit kein Einzelfall.

    Das nächste Problem : Das Herz. Westies neigen dazu gern mal ein im Verhältnis zum Körper, zu großes Herz zu bekommen. Kann gut gehen, muss aber nicht, und es können auch andere Herzkrankheiten aufkommen.

    Das nächste wären die Knie : Westies sind anfällig für Patellaluxationen als auch für Kreuzbandrisse ( womit wir beim mWn einzigen Problem sind welches auch beim Cairn Terrier Thema sein kann, da muss man einfach schauen dass der Züchter auf gesunde Kniegelenke achtet).

    Außerdem hat unsere Hündin noch das Cushing-Syndrom und eine Neigung zu leichten Epileptiformen Anfällen, allerdings ist Cushing soweit ich weiß nicht wirklich typisch Westie Krankheit.

    Das absolute Hauptproblem ist wirklich die Allergie-Neigung.

    Damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht : Ich kenne auch sehr viele Westies die sind fit und gesund, und die meisten erreichen ein wirklich stolzes Alter ( unsere steuert zB auf die 15 zu, und die älteste Westie-Hündin die ich kannte wurde 17 Jahre alt. Aber auch sie hatte Probleme mit den Knien, mit der Haut, und außerdem mit den Zähnen). Allerdings muss man wirklich wissen wo man suchen muss, um auch wirklich die Chance zu haben einen gesunden West Highland Terrier zu bekommen.


    Der Cairn Terrier unterscheidet sich vom Wesen her nicht so viel vom Westie, außer dass sie in allem einfach etwas ursprünglicher sind, und eine gute Alternativrasse zum Westie darstellen.


    Von dem was ich so gelesen habe kann ich mir beide durchaus vorstellen :) Aber euch sollte wirklich bewusst sein dass sie etwas eigensinniger unterwegs sind und man auf einen guten Züchter Wert legen muss der wirklich auf Gesundheit achtet ( im Idealfall testet er Knie und Herz, und nimmt keine Allergiker in die Zucht).