Hey, seh es so : Die meisten anderen Menschen würden nicht ansatzweise das versuchen was du in die Tat umsetzt.
Ein Biss, vor allem wenn er ärztlich behandelt werden muss, ist ein massiver Vertrauensrückschlag ( auf Seite des Menschen zumindest). Die meisten anderen hätten schon längst den Kopf in den Sand gesteckt und den Hund abgegeben ( vermutlich bereits vorm ersten Biss, spätestens beim knurren).
Ich muss zugeben : Ich habe hier ebenfalls einen Hund, der bedingt verträglich ist. Sie misstraut fremden Menschen, und hat bereits einen anderen Hund getackert ( innerhalb der eigenen Familie, hormonell bedingt konnte sie vom einen auf den anderen Tag keinen einzigen Hund mehr ertragen).
Aber, ich weiß dass sie zum Großteil "nur" unsicher ist, und sich im Zweifel lieber verdrücken würde als zuzubeißen ( hinsichtlich Ressourcenverteidigung bei Artgenossen sieht das vielleicht etwas anders aus, aber das ist ne komplett andere Thematik hinsichtlich der Hintergründe). Ich weiß also dass es kippen kann, sollte sie sich derart bedrängt fühlen dass sie glaubt sie hätte keine andere Wahl, aber ich kann dafür sorgen dass das nicht passiert und in brenzligen Situationen/Gegenden trägt sie Maulkorb.
Sie würde niemals gegen mich gehen, uns weil ihre Probleme vor allem Situativ sind ( du bedrängt mich/mein Frauchen hau ab! Nicht ich seh dich, hau ab sonst bist du tot), ist das für mich kein Problem.
Ein Problem wäre es allerdings, wenn wirklich Gefahr ausgeht. Vor allem gegenüber mir. Ich will vor meinem Hund keine Angst haben müssen, und ich will wenn doch was passieren sollte, vor allem nachvollziehen können wie es dazu kam/was es ausgelöst hat/was ich in Zukunft ändern oder meiden kann.
Du hast da ein GANZ anderes Kaliber als ich, das kann man nicht im Entferntesten vergleichen. Ich kann nicht mehr tun als die meinen vollsten Respekt zu zollen. Ich denke bei diesen Umständen mit so einem Hund genauso umgehen zu können wie vorher, ohne dass es etwas mit see Psyche macht, ist unmöglich. Ich finde, das liest sich so als würdest du es Verhältnismäßig gut verkraften - viele, viele andere Menschen hätten nach dem ersten Biss bereits das komplette Vertrauen verloren und fast nurnoch Angst vorm eigenen Hund. Bei einigen ist das so, obwohl nichtmal großartig was passiert ist. Dein Hund hat dich nicht das erste Mal gebissen. Das letzte Mal augenscheinlich ohne Auslöser, und unverhältnismäßig heftig ( verhlbeißen ist ne andere Liga als tackern). Dafür, steckst du das erstaunlich gut weg.