Ich würde aus Fehlern lernen nicht zwangsläufig mit besserer Lernfähigkeit bleich setzen.
Es gibt Hunde, die lernen nicht draus weil es ihnen schlicht egal ist. Lilo lernt wie gesagt nicht aus Schmerzen. Allerdings ist sie grundsätzlich ein sehr schmerzunempfindlicher Hund. Wenn sie irgendwo gegen kracht, ausrutscht, sich auf die Nase legt oä, wird sich maximal kurz geschüttelt und das wars dann.
Susi ist hier ganz anders, sie reagiert auf sowas. Wenn sie bspw versehentlich gegen eine Tür läuft, schüttelt sie sich und pflaumt die Tür an was ihr denn einfällt im Weg zu stehen ( hat sich inzwischen mit ihrer Demenz und dem schlechteren sehen gelegt weil es öfter passiert). Susi lernt aus sowas.
Aber sie reagiert kaum auf Tadel/Anschisse. Bzw lässt sie sich hier sehr schwer beeindrucken. War es zu wenig, merkt sie es nicht, war s zu viel, regt sie sich auf.
Lilo reagiert hier dagegen Situationsbezogen unterschiedlich. Würde ich sie bspw fürs drohen gegenüber Hunden anschnauzen, käme das in Form von Angespanntheit meinerseits bei ihr an, und sie würde sich mehr aufregen/hätte ein höheres Bedürfnis sich drum kümmern zu wollen weil ich es ja scheinbar nicht kann wenn ich sie ruhig halten will.
Bei Susi war das egal. Die hat auf sowas kaum reagiert, oder zumindest nicht so extrem wie Lilo.
Dennoch würde ich Lilo in dieser Hinsicht nicht als mega sensibel abschreiben, da es auch Hunde gibt die bereits reagieren wenn man nur das falsche denkt.
Als Beispiel :
Ich bin im Dunkeln mit Lilo draußen und zwei Betrunkene Jugendliche verfolgen uns, weil sie es lustig finden irgendwelche dämlich Sprüche raus zu hauen. Ich rege mich innerlich auf, weil mich das nervt.
Bei einem besonders sensiblen Hund würde ich erwarten dass sich diese Aufregung überträgt, tat sie aber nicht. Lilo waren die beiden vollkommen egal, vermutlich weil sie wusste dass die beiden einfach nur Stock Besoffen waren, und keine potentielle Bedrohung darstellten.
Anders sieht das dagegen aus wenn es dunkel ist, und ich werde bspw von irgendeinem Mann verfolgt. Dieser hält keinen Abstand und ist möglicherweise Angespanntheit.
Bleib ich cool, wird es seitens Lilo vermutlich nur beim nach hinten schauen und Lage checken bleiben. Ich kann sie dann sogar davon abhalten. Wird mir selber mulmig, schaut sie öfter nach hinten, und wird nach Ermessen auch definitiv in irgendeiner Form deutlicher ( Knurren, Warnwuffen).
Sie lässt sich also zum Teil von meiner Stimmung/Aufregung/Körpersprache beeinflussen. Aber sie kann das auch ignorieren.
Diese Ausprägung der Sensibilität finde ich noch in Ordnung. Hätte ich ein Hund der da auf jede Kleinigkeit reagiert, wäre das mir too much. Deshalb halte ich von Rassen die grundsätzlich als sensibel gelten, lieber Abstand, und halte mich eher an den gröberen Hundetyp.
Warum?
Weil ich einerseits diesen Hundetyp gewohnt bin, und andererseits selbst stellenweise recht sensibel bin.
Das unterstützt also die genannte These nicht. Ich brauche und möchte einfach keinen Hund haben der auf jeden kleinen Pups reagiert, denn ich glaube das matcht einfach dauerhaft nicht.
Ich war ein paar mal mit einem angeblich Windspiel Mix aus dem Tierheim Gassi. Das war mit viel zu sensibel. Jemand zündet sich eine Zigarette an - Hund bekommt Ekel und weicht ab. Man spricht zu laut - Hund zuckt zusammen.
Mit sowas kann ich nicht, da brauch ich eher Typ Backstein-Mentalität 
Was Empfindungen von Dingen die ein Mensch nicht wahr nehmen kann anbelangt, würde ich eher vom "7.Sinn" oder so als von Sensibilität sprechen.
Susi hat bspw mal gespürt dass meine Eltern Ortsausgang einen Autounfall hatten ( obwohl es nur ein kleiner ohne irgendwelche Schäden war).
Ebenso haben sowohl Susi als auch unsere damaligen Wellensittiche ein leichtes Erdbeben vorher geahnt.
Lilo weiß zB ganz genau Bescheid wenn ich im Edeka an der Kasse stehe.
Und als mein Bruder starb, wusste sie sofort was los war. Ich würde sogar sagen : Sie wusste sofort dass er es nicht packt.
Das war echt wie man es sich im Film vorstellt : Man möchte einfach entspannt jemanden besuchen, als man Krankenwagen und Notarzt sieht, und der Hund sofort beginnt total durch zu drehen. Sie hat ganz hysterisch angefangen zu zerren und zu jaulen. Sie ht gehechelt wie blöd und bekam ein richtiges Stressgesicht. Als der Krankenwagen samt Notarzt weg war, und wir in die Wohnung rein gegangen sind, blieb sie winselnd vor der Wohnungstür liegen. Sie ging dort nicht weg.
Als ich und meine Mutter aus dem Krankenhaus zurück kamen und ich mit Lilo raus hing, fing sie an meinen Bruder zu suchen und wollte unbedingt Richtung Krankenhaus.
Susi hat davon übrigens nicht viel gemerkt. Allerdings ist sie mittlerweile auch eine batagte Omi, ihre Sinneswahrnehmungen gehen da einfach flöten.
Als mein Vater damals seinen Herzinfarkt hatte, benahm Susi sich ähnlich. Sie wahr ebenfalls total aufgeregt und konnte sich lange nicht beruhigen.
Also solche Dinge, spüren Hunde sehr deutlich, unabhängig wie sensibel sie sind. Sie merken es einfach wenn etwas anders ist. Wenn etwas anders riecht, sich anders anhört,...
Ich kannte auch einen Hund dessen Besitzer krebskrank war, und man konnte an seinem Verhalten genau erkennen ob sich der Gesundheitszustand seines Herrchens gebessert oder verschlechtert hatte.
Eines Tages im Salon war er plötzlich wieder sehr "anstrengend". Ich sagte dann zu meiner damaligen Chefin,, Entweder sein Herrchen ist nicht weit genug weg, oder es geht ihm schlechter. "
Sie hat ihn als er wieder da war um seinen Hund abzuholen gefragt wie es ihm geht, und sagte dann zu mir : Du hattest Recht, muss wieder zur Chemo...