Also einen Tagesplan mit Minutenangaben mache ich nicht. Hier läuft viel nach Bauchgefühl, folgt aber dennoch einem für den Hund nachvollziehbar Rhythmus, an dem er sich orientieren kann und der ihm Sicherheit gibt.
Nach 2 W Urlaub und Ankunftszeit ging's bei mir mit ins "Büro" , da war Plüsch 10W - durch entgegengesetzte Schichten von Mr Barnaby und mir halbtags an 3 Nachmittagen oder 4 Vormittagen . Das klappt prima. Er kommt gut zur Ruhe und ist fast unsichtbar. Wir haben unseren abgetrennten Bereich, er seine große Gitterbox, doch meist legt er sich einfach unter meinen Schreibtisch.
Telefon, Türsummer, Klienten- stört ihn nicht.
Der Bub hat also 3 oder max 4 halbe Tage Arbeit, 3 bzw 4 Tage frei.
Es ist ein großes Glück, dass er da jetzt einfach so normal reinwächst! Klar,hatte ich da auch Bedenken,dass es zu viel werden könnte, aber das gehört jetzt zum Alltag. Dadurch müssen wir (die wir absolut ländlich leben),nicht groß Stadtleben und besondere Orte üben,sondern das läuft da mit. Tiefgarage,Aufzug, Menschen mit Rollstühlen,Kinderwagen, lauter Straßenverkehr - er wächst da an meiner Seite rein.
Die Mittagspause vor oder nach der Schicht verbringen wir im Park. Wenn vorher,dann gehen wir schon ein bisschen Weg mit Übungen - absitzen bei Joggern und Radfahrern etc (so wie immer), Fuß etc, aber gemütlich. Wenn nachher,dann eher gemütliche Schnüffelgänge oder einfach auf ne Decke setzen und gucken. Nach Gefühl und Augenmaß.
Freitags bis Sonntags hab ich frei. Fr+Sa passiert nicht viel, er soll ja auch lernen, dass auch mal absolut nichts passiert (- denn auch, wenn er auf der Arbeit ruht und schläft, ist es bestimmt trotzdem viel für den kleinen Kopf). Da üben wir gezielter unsere Hundeschulaufgaben, gehen unsere gemütlichen Runden auf dem Land,aber mehr groß nicht. So. ist dann Welpenkurs und ab Sommer Junghundeschule, da ist dann Zeit für Lernen und auch Toben mit anderen Hunden. Das kommt unter der Woche nicht dran und vielleicht zu kurz - im Dorf gibt's nur Hofhunde, bei deren Sichtung er gelernt hat, brav neben mir abzusitzen. Wir haben zwar einen Hundekumpel aus dem Welpenkurs, mit dem wir schon besondere Ausflüge gemacht haben, zB Eis essen in der Stadt oder Wildpark, aber da ging es um Leinenführigkeit in besonderer Situation und nicht ums Toben. Auf Freiflächen gehe ich mit ihm nicht, weil ich da anderen, fremden HH nicht vertraue und keine schlechte Erfahrung machen möchte.
Jetzt mit steigendem Alter merkt man aber schon, dass er noch ein bisschen mehr erleben möchte oder aber sich einfach nur ausprobiert,seinen Platz sucht?!
Die Züchterin hatte abgeraten, vor 6 Mon Dummy zu beginnen , keine abrupten Wechsel von Start und Stopp wegen der Gelenke. Also bleibt als Auslastung, Förder- und Forderung unser Alltag und die Schule. Er kann inzw neben Sitz und Platz Nein, Aus, Bleib, Steh, Schau, Komm
Hoch, Runter,
Fressen nur nach Freigabe mit Ok,
moderat Hol, Bring und Gib aus.
Und neustes ist Uhr, die Motorik-Übung, wo er erhöht auf den Vorderpfoten steht und die Hinterläufe gezielt im Uhrzeigersinn setzen soll. Plus Fuß, was ja aber in mehreren Wochen kleinschrittig aufgebaut wird und immer wieder gefestigt werden muss.
Ich finde, er kann schon viel und ist ein toller Kerl.
Allein fühle ich mich in so Situationen, wo er eigentlich objektiv alles wichtige bekommen hat und eigentlich weniger mehr war, gar nichts groß los war und er trotzdem brummelig ist. Da würde ich ihn gern fragen, was los ist. Hungrig ist der Labbi immer, Pipi waren wir schon, Kuscheleinheiten und was fürs Köpfchen gab es auch, schlafen will er nicht, was hat es? Er kann es mir nicht sagen.
Ich unterbinde aber auch Phasen, wenn er überdreht und seinen Aus Schalter nicht selbst findet. Wenn er nach dem Abendessen noch einen Energieschub hat, schnappt er sich seinen Teddy und rockt damit noch auf und ab. Meist spielt er sich dann kurz selbst müde. Wenn es aber einige Minuten überschreitet, dann sag ich ihm auch Aus, nehm ihm den Teddy ab, bring ihn ins Bett und dann ist gut.
Oder als er jetzt das erste mal krank war, die ersten Durchfälle hatte, weil das Immunsystem ja erst lernt, mit Dreck einzugehen, da war ich gefühlt mit krank vor Sorge. Das sagt einem vorher auch keiner, worauf man da gefasst sein muss