Ich nehme eine normale 3m Biothane Leine. Letztens habe ich gesehen, dass es im Bastelshop meines Vertrauens nun auch Biothane Meterware mit so "grippiger" Oberfläche gibt. Supergrip oder so heisst das Zeig glaub. Erfahrung damit hab ich aber keine.
Beiträge von Bordy94
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Ich denke man soll nicht aktiv auf Kühe zu gehen.
Ich hab mir - als Rinderhalter - mal noch ein paar Gedanken gemacht, was für weitere Aufklärung noch wichtige Aspekte wären.
Im Grunde fehlt ja das Wissen um das Wesen von Rindern.
Das Zitierte da oben, gehört z. B. dazu.
Rinder sind Tiere, die auch untereinander Distanz einhalten.
Da ist jedes Eindringen in den Wohlfühlbereich eine Ungehörigkeit.
Wenn ich mich meinen eigenen Rindern annähere, bleibe ich ca. 5 - 8 Meter von ihnen stehen und lasse ihnen einen Moment Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ich jetzt Kontakt aufnehmen will, meist kommen sie dann von selbst auf mich zu. Das ist einfach höfliche Kommunikation untereinander. Und das sind meine, mir eng vertrauten Tiere. Ich gehe nie frontal auf ein Rind zu und auch nie von hinten. Frontal wäre ausgesprochen unhöflich, unmittelbar hinter sich haben Rinder einen blinden Fleck im Sichtfeld. Annäherung am besten also schräg von vorn, auf die Schulterpartie zu. Vor der und an der Schulterpartie "bremst" man ein Rind, alles dahinter wirkt eher treibend.
Hier ist eine Grafik mit den Sehbereichen von Rindern:
https://www.stgallerbauer.ch/wp-content/upl…Nutztiere_c.jpg
Jetzt schaut Euch mal dieses Video an, wie dicht die Menschen, eigentlich alle dort, an den Rindern vorbei gehen oder mit dem Rad fahren oder gar mit Hund:
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Da ists wirklich nur der Gewöhnung der Rinder an den Trubel und ihrer grundsätzlichen Friedfertigkeit zu verdanken, dass da nichts weiter passiert.
Grad die Radfahrer, die sich da mit mehreren hintereiander an den Rindern vorbeiquetschen, radelnd !!!, sorry, das ist vollkommen irrsinnig. Absteigen und schieben wäre da angesagt.
Das gegenseitige Belecken ist eine der wenigen Aktionen, die Rinder untereinander als unmittelbaren Körperkontakt ausüben.
Das machen Mutter-Kalb, aber auch best buddys untereinander. Meist am Hals oder Kehlbereich. Aber es kommt NIE ein bis dato fremdes Rind in die Herde und schleckert an anderen Rindern rum - mal auf Rinder untereinander übertragen, was viele Touristen machen: einfach hingehen, in den Wohlfühlbereich eindringen und dann anfassen. Meist noch am Kopf.
Nicht so menschen-gewöhnte Rinder, wie z. B. Mutterkühe, die einfach haltungsbedingt weit weniger Menschenkontakt haben, als Milchvieh, das das "Enge" mit dem Menschen gewöhnt ist, hat eine enorm grosse Wohlfühldistanz. Eher 50 als 20 Meter.
Das Problem: die wenigsten werden merken, wenn das Rind anfängt, sich unwohl zu fühlen. Da geht der Schwanz - und zwar anders als beim Fliegenwedeln, wo es immer eine Kontaktstelle beim Schwanzschlagen am Körper des Rindes gibt - der peitscht dann nämlich einfach in die Luft. Da muss man schon hinsehen, wenn die Rinder ansonsten am Fliegenwedeln sind. Der Schwanzschlag kann auch ganz gezielt irgendwo beim "Eindringling" landen, im Gesicht z. B., wenn man zu dicht hinten am Rind vorbeigeht.
Weitere Zeichen der Unruhe: nervöses Ohrenspiel, Hin- und Hertrippeln auf der Stelle oder im leichten Rückwärtsgang, unwilliges Kopfschlackern. Bei all dem ist das Rind noch im Zwiespalt, ob es sich zurückzieht oder eben nicht. Spätestens da sollte man als Mensch den Abstand vergrößern! Und zwar, ohne das Rind aus den Augen zu lassen. Es dabei aber nie anstarren, sondern den weichen Fokus nutzen.
Gehts eher in Richtung "Eindringling vertreiben", senken Rinder den Kopf leicht hinter die Senkrechte - im Vergleich dazu: ein sich freundlich näherndes Rind hat das Flotzmaul und den Kopf leicht vorgestreckt - bei noch ernsteren Absichten geht der Kopf weit hinter die Senkrechte.
Ein ruhig vor sich hin stehendes Rind hat allgemein eine entspannte Körperhalten, oft inklusive Wiederkäuen.
Stoppt ein grad noch wiederkäuendes Tier das Wiederkäuen, fühlt es sich bedrängt/beunruhigt. Verdauung geht nur entspannt.
Ist man AM Tier und streichelt es z. B. gerade - am liebsten mögen sie es übrigens, sehr beherzt am Widerrist gekratzt zu werden, da kommen sie selbst schlecht hin - und es fängt an kurze, schnelle Kopfbewegungen, bei Hornträgern zeigt dann das Horn zur störenden Aktion, zu machen, dann ist der Moment gekommen, an dem man damit aufhören sollte. Dann fängt man an, das Tier zu nerven. Reagiert man nicht, wirds halt nachdrücklicher.
Bitte auch nie die Treffsicherheit bei Tritten mit dem Hinterbein unterschätzen. Rinder können auch ganz hervorragend seitlich ausschlagen!
Ist man z. B. grad neben einem Rind und das zuckt deutlich mit dem Bein, dann ist das eine freundliche Vorwarnung, dass es bald zutreten wird.
Wenn man eine Mutterkuhweide quert und dabei eine Mutterkuh (mit deutlich erkennbarem vollem Euter) sieht, das dazugehörige Kalb aber nicht, dann besondere Obacht. Es ist wichtig, NIE zwischen Kuh und Kalb zu geraten, auch nicht unbeabsichtigt.
Das mal so als brainstorming. Vllt. fällt mir noch mehr ein. Zu einfach nur lustigen Rindern vllt. Das können nämlich meine am besten.
Meine wären übrigens nicht als Almvieh geeignet. Die legen Wert auf guten Umgang miteinander und sind es gewöhnt, dass man ihre kleinen Kommunikationszeichen richtig deutet.
Wow, danke ganz ganz herzlich für deine Mühe und den ausführlichen Beitrag!
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Du könntest z.B. bei einem Chopo die Dornschnalle rel. einfach durch einen Klickverschluss (mittels Buchschrauben) ersetzen.
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Kriegt man verzinkte, angelaufene Maulkörbe wieder sauber? Wenn ja, wie?
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Das waren Sekunden wo ich wirklich ANGST hatte. Mag sein das wir uns in dem Moment nicht richtig verhalten haben, aber sorry, ich hatte wenig Lust mit einem mehrere hundert Kilo schweren Tier zu diskutieren, dessen Sprache ich nicht beherrsche.
Genau so erging es mir vorgestern eben auch, als ich wegrannte. Vermutlich war es falsch, aber in so einem Moment handelt man einfach intuitiv und nicht rational. Deswegen auch meine Aussage: Ich bin fein damit, meinen Hund gepackt zu haben und zu rennen...
Völlig zweitrangig in der Situation, aber zumindest hat mein Hund gecheckt, dass ich sie nicht im Stich liess. Das, und das Wissen, was alles hätte passieren können und dass eben nicht mehr passiert ist, stimmen mich dankbar und demütig. Meinen Schluss habe ich daraus gezogen: Während der Weidesaison keine Wanderungen mehr, die über offene Rinder Haltungsflächen führen. Mögen die einen aus meinem privaten Umfeld übertrieben finden ("sooo viele Begegnungen waren doch niemals je ein Problem"), das Risiko ist da und lässt sich ja vermeiden. Vielen dank für eure Einblicke und Inputs!
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Es tut mir leid dass Euch das passiert ist, gab es Wolfmeldungen in der Region?
Danke. Nein, aktuell zumindest in der Gegend, wo wir unterwegs waren, nicht.
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Wichtig ist natürlich, dass man einen Hund hat, der auf die Kühe los geht.
Ich habe die Hunde, wenn die Kühe aufdringlich wurden, das war selten, einfach ohne Leine in der Nähe gehalten oder vor geschickt
Meinst du jetzt in Bezug darauf, dass so der Mensch eher Zeit hat zu flüchten?
Ich fände es nämlich nicht so cool, wenn mein Hund auf Kühe losgehen würde.
Oder habe ich das jetzt falsch verstanden?
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Ich könnte mir vorstellen, daß das "zügige Tempo" problematisch war. Das zieht Kühe eher mit.
Ich bin mir sicher, die Kuh war nicht grundlos agressiv sondern dass sie sich aus irgend einem Grund bedroht gefühlt haben muss. Nur was es war, keine Ahnung.
Habe diesen Vorfall auf jeden Fall mal bei der Gemeinde gemeldet. Sollten sich die Meldungen häufen, werden die ja sicher dann was tun.
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bonitadsbc Ich glaube da ist ein Missverständnis. Das Ganze ist nicht frostbolzen76 passiert, sondern mir aus der CH.
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Okay, ich verstehe den Tipp nun aus der anderen Sicht... Danke für den Perspektivenwechsel.
Nun, ich habe definitiv aus der Situation gelernt und werde es wohl zukünftig auch so handhaben, mich bei meinen alpinen Touren so einzuschränken und über den Sommer solche Gebiete zu meiden. Bis dato war es nie ein Problem, wir hatten immer nur friedliche, unzählige (nicht)begegnungen mit Kühen.
Ich bin tatsächlich weggerannt, nachdem deeskalierend Bogen gehen (natürlich in zügigem Tempo), mit der Kuh reden nichts gebracht hat und sie mich immer mehr fixiert hat bzw. mich mit dem Kopf anbocken wollte.
Ernst gemeint im Sinn von "eliminieren" hat es die Kuh auf keinen Fall, das ist mir bewusst.
Beschildert waren die Weiden schon. Hier ist ein durchqueren der Weiden mit offiziellen Wanderwegen Gang und Gebe.