Beiträge von cisco2

    Ich fände es schön, wenn dieser Thread ein Raum für den mitfühlenden und persönlichen Austausch von Betroffenen bleibt, die tageweise oder sogar überwiegend unglücklich mit der Situation sind. Es ist ein schmerzhaftes Thema. Für Grundsatzdiskussionen gibts hier im Forum ja viel Raum.

    stimmt, sorry, vergessen.
    mir ging es tatsächlich um das Auswahlkriterium "wie möchte ich selbst erziehen?", was hier zwar ein Thema, aber nur ein Randthema gewesen ist.

    Deswegen bin ich mittlerweile wirklich ein Verfechter von Rassehunden aus kontrollierter Zucht

    und gegen z.B. Hundekauf via Foto/Video aus dem Ausland.

    Gerade für Anfänger.

    Ich finde das kann man nicht verallgemeinern. Es gibt wirklich gute Organisationen die viel Wert drauf legen den Hund passend zu vermitteln.

    Genauso kenne ich Züchter die ihre Hunde völlig unpassend abgeben.

    Klar gibt es beides.

    Aber es geht ja weniger um die Organisation, sondern darum, dass ich

    1. mich bei einem Rassewelpen eher auf bestimmte Verhaltensweisen einstellen kann (sonst wäre das mit den Rassen an sich ja auch obsolet, oder?) und

    2. bei Vermittlung vor Ort den Hund wenigstens vorher mal gesehen habe...

    Wir haben immer überlegt:

    wenn der Hund durchknallt - mit was kommen wir noch am ehesten zurecht?

    Mit einem übersteigerten Jagdtrieb bei Labrador/Pudel?

    mit einem übersteigerten Wachtrieb beim Aussie?

    mit übersteigerter Sensibilität beim Collie?

    mit übersteigertem Wachtrieb beim Hovawart?

    Bei Rassehunden aus Zucht kann ich mich auf das "Schlimmste" einstellen (und natürlich hoffen, dass es nicht so kommt).

    Als wir nach unserer Tierschutzzeit einen Rassehund gesucht haben,

    habe ich das I-Net durchforstet und nachgelesen, warum die Vertreter der Rassen meiner Wahl abgegeben worden sind und da hat sich bei den meisten ein Muster gezeigt (siehe oben), was mir als möglich zu managen oder nicht erschien.

    Die Auswahl habe ich dann mit einem Tierarzt besprochen und gefragt, warum er meine Favoriten in den letzten Jahren in den letzten Jahren auf dem Tisch hatte und warum.


    Aber letztendliche steckt man nicht drin. Es ist ein Lebewesen.

    Ich rufe Darko im Gemeinschaftsgarten zu mir, will ihn loben und sehe, dass er was im Maul hat. Gerade setze ich zum Motzen und AUS an, wirft er mir eine Kastanie vor die Füße.

    Rennt er weg, wieder zu mir und wirft mir erneut eine Kastanie vor die Füße. das wiederholte sich noch ein drittes Mal, beim vierten Mal fand er keine Kastanie mehr.

    Hat mein mein kleines Jagdschweinchen, das früher gar nichts ausgeben wollte, tatsächlich im dichten Efeu vor der Gartenmauer die von mir 3 Tage zuvor in den Garten geworfenen Kastanien* gefunden und sie quasi als Dummy gebracht :smiling_face_with_hearts:

    Dafür habe ich ihn natürlich gefeiert!

    * Im Frühling ersetze ich die Herbstdeko und werfe alles Naturmaterial wieder raus aka back to the roots.

    naja, rochen ja auch nach dir...:)

    als mein letzter Welpe eingezogen ist, war für dieses Gartenjahr erst mal Schluss mit Ordnung gewesen, denn alles, wirklich alles, was ich angefasst habe (Tontöpfe für die Kröten, neue Büsche, Grasbüschel, Steine am Teich),

    wurde aufgenommen, benagt oder verschleppt.

    Danke.

    Ich glaube, im Biounterricht hieß das Übersprungshandlung und da stand ein Stichling Kopf, kein Hund, deswegen habe ich es wohl von der Beschreibung her nicht erkannt...... :drooling_face:

    Ja stimmt das Wort gehört da natürlich auch noch mit rein. Aber ich weiß ehrlicherweise gerade nicht obs da nicht nochmal Unterschiede gibt, denn theoretisch kann ja alles ne Übersprungshandlung sein wenns von außen betrachtet "zusammenhangslos" ist (bspw wenn sich der Hund immer kratzt bei Ansprache)

    ist es nicht einfach auch "reinsteigern"?

    Ich hatte bisher nur „Hunde mit Vorgeschichte“ die alle ihre Special Effects hatten. Tierschutzhunde halt, die als junge Adults ihren Weg zu mir gefunden haben. Oder aus gruseliger Aufzucht. Es war streckenweise nicht einfach und stets mit Management und enger Führung verbunden. Auch, weil es idR größere Hunde waren (DSH, Boxer-Mix) die Konflikte bevorzugt nach vorn aufgelöst haben.

    Aber die zuverlässige Betreuung durch meine Eltern, wann immer nötig, hat das jahrzehntelange Zusammenleben mit „diesen“ Hunden so unglaublich erleichtert, weil sie mir üppig hundefreie Zeit ermöglicht haben.

    Ich muss gestehen, mir fiel das Erziehen und Führen meiner „Special Effects“ Hunde doch leichter als jetzt bei meinem freundlichen Boxer (und fünften Hund). Einfach weil die strikte Linie bei seinen Vorgängern gesetzt war, anders als eng und konsequent ging nicht, während ich bei ihm gefühlt wischiwaschi und inkonsequent führe. Er ist so nett und unkompliziert, das ich vieles schleifen lasse. Es passt schon alles, aber erziehungstechnisch dauert dadurch alles auch länger bis es zufriedenstellend ist.

    ich bin ja immer noch der Meinung,

    das wichtigste Auswahlkriterium bei der Auswahl ist die Art,

    wie man erziehen kann und möchte.

    Deswegen bin ich mittlerweile wirklich ein Verfechter von Rassehunden aus kontrollierter Zucht

    und gegen z.B. Hundekauf via Foto/Video aus dem Ausland.

    Gerade für Anfänger.

    nicht umsonst geben alle Tierschutzorganisationen immer an, aus welchen Rassen der zu Vermittelnde denn (angeblich) besteht,

    eben, weil das doch Hinweise auf das zukünftige Zusammenleben geben kann.

    Und dass trotz meiner langen Geschichte mit Tierschutzhunden.

    Der Hund packt das ja nicht im Vakuum aus, sondern immer in Reaktion mit dem "Gegenüber". Und da können ja blöde Verstärkungsreaktionen etc. hervorgerufen werden.

    In den Schilderungen klingt es aber immer so, als würde der Halter/ die Halterin alles richtig machen und dann packt der Hund einfach so schlimmste Verhaltensweisen aus.


    Danke für den Erfahrungswert.

    ich kenne das ähnlich von meinen Welpen.

    Da ich früher Tierschutzhunde hatte, wollten wir mit den Welpis natürlich alles richtig machen.

    Also wurde sich mit den Zwergen auch nachts um 2 Uhr auf die Terrasse gesetzt, wenn das Gewitter zufällig nachts war,

    alle bekamen Autotraining, alleine, im Rudel, mit Mama....

    ständig ein Welpe überall hin mit, zum Eisessen, zum Bahnhof...

    Reize, Reize, Reize...

    Garten war der Welpenspielplatz mit allen Geräuschen und Untergründen und natürlich (!!!) habe ich im Welpenbereich mal gesaugt (nur 2 - 3 x am Tag).

    Aber:

    es gab nahezu keinen Welpenbesitzer, der mir später nicht erzählt hat, dass die Staubsauger die Feinde sind und das Auto zu Anfangs vollgekotzt wird.

    Meine eigene Hündin, die ich behalten hatte,

    ein Wirbelwind im Garten, über Stock und Stein, auch bei Spaziergängen,

    weigerte sich in der Hundeschule hartnäckig, auch nur ein Pfote auf das Wackelbrett zu stellen.

    ich denke wirklich, der Nutzen der Prägezeit wird überschätzt,

    es ist wirklich viel (!!!) der Besitzer bzw. die neue Umgebung.

    Bei Menschen verrwendet man den Begriff "Prägung" nicht mehr, da man mittlerweile weiß, wie flexibel das Gehirn und damit das Lernverhalten ist.

    ich denke, das wird langfristig auch ein Ansatz für unser Mitsäugetier "Hund", der ja, genau wie wir, überall auf dem Planeten zurecht kommt, da Kulturfolgen als Technik entwickelt.

    Mein Nachbar kam heut überraschend aus seiner Einliegerwohnung raus als Ruby ein paar Meter entfernt vor seiner Tür herumschnupperte, ich war schon ums Eck (Schleppleine).

    Ich natürlich schnell wieder um die Ecke da fängt er an sie anzusprechen und ich denk mir nur "oh nein" und halt die Leine fest. Was macht Ruby bevor ich auch nur einen Ton sagen kann? Anstatt sich fiddelnd und röchelnd in die Leine zu hängen Richtung Nachbar? 😭 Sie nimmt diese Energie und kommt an mir vorbeigeschossen Richtung Haustür. Aahhh war das toll! Leckerlieregen also in die eine Richtung und ich konnte nich noch in die andere kurz unterhalten.

    Der Nachbar ist tatsächlich unser Endgegner, er hat Angst vor Hunden spricht sie aber immer wieder an und Ruby kommt mit seiner ambivalenten Art gar nicht zurecht (ich auch nicht) und fiddelt sich normalerweise allein beim Anblick von ihm zu Tode und da blieb bis vor kurzem nix mehr als sanft wegziehen.

    blöde Frage,

    was heißt "fiddeln", das lese ich hier öfters, aber Deutsch ist ja nicht gleich Deutsch :)

    so etwas wie "japsen" oder "blaffen"?

    es gibt ja die "Fiedel", also Geige, aber das wäre dann "fiedeln".

    Wenn die Pflegehündin sich benimmt, darf sie übrigens mit ins Büro (expliziter Wunsch meines Chefs). Sie kann sich dann etwas in Kunstkritik üben, während ich meinen Bürotätigkeiten fröne.

    Könntest du sie Frau Hammer-Tugendhat nennen? Das trägt sicher zu ihrem Tätigkeitsfeld bei.

    (Bei uns an der Uni sind Hunde eigentlich verboten, es interessiert aber genau niemanden außer dem Hausmeister, der bisher daran scheitert seine Omnilokalität auszubauen. Meine kann ich trotzdem nicht mitnehmen, da der Boden dort aus Lava ist.)

    Ich hatte in einem Seminar mal Studenten mit Babies und Hunden. Jeweils zwei.

    Hund klein hat dann Hund groß angegiftet, der hat zurück gebrüllt und die Babies dann gleich mit...

    Ich musste dann zum Chef, weil sich die anderen Studenten über mich beschwert haben, ich kann nicht für Ruhe sorgen.

    Was eigentlich total schräg ist, da ich ja sowohl Programm als auch Prüfung bestimme..